Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798.Das Schicksal und das Ich. (Nach Jean Paul.) Das Schicksal. Sohn des Staubes, vernimm des schwererweich- lichen Schicksals Freundlichen Antrag: Dir ist eine der Bit- ten gewährt. Mancherley Freuden vergolden der Menschen neb- lichtes Leben. Wähl', und welche du wählst, sey dir vom Schicksal gewährt! Das Ich. Keine Freuden begehr' ich. Ich pflückte die Beere der Freude; Aber mit tückischem Dorn ritzte die Täu- schende mich. Das Schicksal und das Ich. (Nach Jean Paul.) Das Schicksal. Sohn des Staubes, vernimm des schwererweich- lichen Schicksals Freundlichen Antrag: Dir ist eine der Bit- ten gewährt. Mancherley Freuden vergolden der Menschen neb- lichtes Leben. Wähl', und welche du wählst, sey dir vom Schicksal gewährt! Das Ich. Keine Freuden begehr' ich. Ich pflückte die Beere der Freude; Aber mit tückischem Dorn ritzte die Täu- schende mich. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0330" n="287[310]"/> <div n="2"> <head>Das Schicksal und das Ich.<lb/> (<hi rendition="#g">Nach Jean Paul</hi>.)</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#g">Das Schicksal</hi>.</l><lb/> <l><hi rendition="#in">S</hi>ohn des Staubes, vernimm des schwererweich-</l><lb/> <l>lichen Schicksals</l><lb/> <l>Freundlichen Antrag: Dir ist eine der Bit-</l><lb/> <l>ten gewährt.</l><lb/> <l>Mancherley Freuden vergolden der Menschen neb-</l><lb/> <l>lichtes Leben.</l><lb/> <l>Wähl', und welche du wählst, sey dir vom</l><lb/> <l>Schicksal gewährt!</l> </lg> </lg><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#g">Das Ich</hi>.</l><lb/> <l>Keine Freuden begehr' ich. Ich pflückte die Beere</l><lb/> <l>der Freude;</l><lb/> <l>Aber mit tückischem Dorn ritzte die Täu-</l><lb/> <l>schende mich.</l> </lg><lb/> <l> </l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [287[310]/0330]
Das Schicksal und das Ich.
(Nach Jean Paul.)
Das Schicksal.
Sohn des Staubes, vernimm des schwererweich-
lichen Schicksals
Freundlichen Antrag: Dir ist eine der Bit-
ten gewährt.
Mancherley Freuden vergolden der Menschen neb-
lichtes Leben.
Wähl', und welche du wählst, sey dir vom
Schicksal gewährt!
Das Ich.
Keine Freuden begehr' ich. Ich pflückte die Beere
der Freude;
Aber mit tückischem Dorn ritzte die Täu-
schende mich.
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