Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798.
Dass sie ihr Frieden und Gruss entböten, das Zepter Neunzehn Tage verflossen. Die Boten kehrten. Willkommen, Hiess sie der harrende König. "Willkommen! Nun eilet und sagt mir, "Was mir Wanda entbeut, der Lechen Tochter und Fürstin." "Wanda entbeut dir Frieden und Gruss, und Segen von Wodan "Deinen Waffen. Allein dein Herz und das Zepter der Rugen "Darf sie nicht theilen. Sie weiht ein Gelübde zur ewigen Jungfrau." "Sie ein Gelübd'? So gelob' ich bey Thor und Mannus und Hertha, "Und dem tausendbucklichten Schilde des eisernen Wodan,
Dass sie ihr Frieden und Gruss entböten, das Zepter Neunzehn Tage verflossen. Die Boten kehrten. Willkommen, Hiess sie der harrende König. „Willkommen! Nun eilet und sagt mir, „Was mir Wanda entbeut, der Lechen Tochter und Fürstin.“ „Wanda entbeut dir Frieden und Gruss, und Segen von Wodan „Deinen Waffen. Allein dein Herz und das Zepter der Rugen „Darf sie nicht theilen. Sie weiht ein Gelübde zur ewigen Jungfrau.“ „Sie ein Gelübd'? So gelob' ich bey Thor und Mannus und Hertha, „Und dem tausendbucklichten Schilde des eisernen Wodan, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="9"> <l> <pb facs="#f0027" n="11"/> </l> <l>Dass sie ihr Frieden und Gruss entböten, das Zepter</l><lb/> <l>der Rugen,</l><lb/> <l>Und des Rugenköniges Herz. Mit stürmender Sehn-</l><lb/> <l>sucht</l><lb/> <l>Harrt' er der kehrenden Boten; kaum dass die Jagd</l><lb/> <l>und der Becher</l><lb/> <l>Ihm die langsam schleichende Zeit zu beflügeln</l><lb/> <l>vermochten.</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l>Neunzehn Tage verflossen. Die Boten kehrten.</l><lb/> <l>Willkommen,</l><lb/> <l>Hiess sie der harrende König. „Willkommen! Nun</l><lb/> <l>eilet und sagt mir,</l><lb/> <l>„Was mir Wanda entbeut, der Lechen Tochter</l><lb/> <l>und Fürstin.“</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <l>„Wanda entbeut dir Frieden und Gruss, und</l><lb/> <l>Segen von Wodan</l><lb/> <l>„Deinen Waffen. Allein dein Herz und das Zepter</l><lb/> <l>der Rugen</l><lb/> <l>„Darf sie nicht theilen. Sie weiht ein Gelübde zur</l><lb/> <l>ewigen Jungfrau.“</l> </lg><lb/> <lg n="12"> <l>„Sie ein Gelübd'? So gelob' ich bey Thor und</l><lb/> <l>Mannus und Hertha,</l><lb/> <l>„Und dem tausendbucklichten Schilde des eisernen</l><lb/> <l>Wodan,</l><lb/> <l> </l> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [11/0027]
Dass sie ihr Frieden und Gruss entböten, das Zepter
der Rugen,
Und des Rugenköniges Herz. Mit stürmender Sehn-
sucht
Harrt' er der kehrenden Boten; kaum dass die Jagd
und der Becher
Ihm die langsam schleichende Zeit zu beflügeln
vermochten.
Neunzehn Tage verflossen. Die Boten kehrten.
Willkommen,
Hiess sie der harrende König. „Willkommen! Nun
eilet und sagt mir,
„Was mir Wanda entbeut, der Lechen Tochter
und Fürstin.“
„Wanda entbeut dir Frieden und Gruss, und
Segen von Wodan
„Deinen Waffen. Allein dein Herz und das Zepter
der Rugen
„Darf sie nicht theilen. Sie weiht ein Gelübde zur
ewigen Jungfrau.“
„Sie ein Gelübd'? So gelob' ich bey Thor und
Mannus und Hertha,
„Und dem tausendbucklichten Schilde des eisernen
Wodan,
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