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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798.

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Liebend, Lieblingin, an dir zu hangen,
Edlen Zutrauns voll mich dir zu nahn,
Mit Bewunderung dich zu umfangen,
Mit Begeisterung dich zu umfahn,
Mit der Inbrunst trunkenem Entzücken
Zu der Wangen bleichem Morgenroth,
Zu der Augen Himmel aufzublicken --
Wehret keiner Pflicht Verbot.
Sollte je in mir der Zug erschlaffen,
Der mich hinzieht zur Vortrefflichkeit?
Sollte mich ein Gott mit Blindheit strafen
Für die Schönheit und Vollkommenheit?
Sollt' in mir die hohe Gluth verlodern,
Ohne die ich feig' im Staube schlich?
Sollt' in mir das Göttliche vermodern? --
Ewig, Edle, lieb' ich dich.
Aber sorgsam kühlen, emsig dämpfen
Will ich jede stürmische Begier.
Jeden leisen Wunsch will ich bekämpfen,
Jede Selbstsucht bannen fern von mir.
Ritterlich will ich den Trieb bekriegen,
Seinen Stürmen tapfer widerstehn.
Ich gelob' es: Glorreich will ich siegen,
Oder glorreich untergehn!

Liebend, Lieblingin, an dir zu hangen,
Edlen Zutrauns voll mich dir zu nahn,
Mit Bewunderung dich zu umfangen,
Mit Begeisterung dich zu umfahn,
Mit der Inbrunst trunkenem Entzücken
Zu der Wangen bleichem Morgenroth,
Zu der Augen Himmel aufzublicken —
Wehret keiner Pflicht Verbot.
Sollte je in mir der Zug erschlaffen,
Der mich hinzieht zur Vortrefflichkeit?
Sollte mich ein Gott mit Blindheit strafen
Für die Schönheit und Vollkommenheit?
Sollt' in mir die hohe Gluth verlodern,
Ohne die ich feig' im Staube schlich?
Sollt' in mir das Göttliche vermodern? —
Ewig, Edle, lieb' ich dich.
Aber sorgsam kühlen, emsig dämpfen
Will ich jede stürmische Begier.
Jeden leisen Wunsch will ich bekämpfen,
Jede Selbstsucht bannen fern von mir.
Ritterlich will ich den Trieb bekriegen,
Seinen Stürmen tapfer widerstehn.
Ich gelob' es: Glorreich will ich siegen,
Oder glorreich untergehn!

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[228/0246] Liebend, Lieblingin, an dir zu hangen, Edlen Zutrauns voll mich dir zu nahn, Mit Bewunderung dich zu umfangen, Mit Begeisterung dich zu umfahn, Mit der Inbrunst trunkenem Entzücken Zu der Wangen bleichem Morgenroth, Zu der Augen Himmel aufzublicken — Wehret keiner Pflicht Verbot. Sollte je in mir der Zug erschlaffen, Der mich hinzieht zur Vortrefflichkeit? Sollte mich ein Gott mit Blindheit strafen Für die Schönheit und Vollkommenheit? Sollt' in mir die hohe Gluth verlodern, Ohne die ich feig' im Staube schlich? Sollt' in mir das Göttliche vermodern? — Ewig, Edle, lieb' ich dich. Aber sorgsam kühlen, emsig dämpfen Will ich jede stürmische Begier. Jeden leisen Wunsch will ich bekämpfen, Jede Selbstsucht bannen fern von mir. Ritterlich will ich den Trieb bekriegen, Seinen Stürmen tapfer widerstehn. Ich gelob' es: Glorreich will ich siegen, Oder glorreich untergehn!

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Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen02_1798/246>, abgerufen am 28.11.2024.