Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798.Denk an all die bangen Tage, Die ich in verschwiegner Klage, Fern von dir, um dich durchrang; Denk an all die öden Nächte, Wo mein Haupt und meine Rechte Thränenmüde niedersank. O mein Liebling, mein Erwählter, Mein Verlobter, mein Vermählter, Darf es Schwurs, mein Herz sey dein? Holdy. Nein, du Treue, nein du Eine,Meine Süsse, meine Reine, Nein, dein Herz ist ewig mein. O, wie will ich dir am Arme, Trotz des Lebens Müh' und Harme, Fröhlich durch das Leben gehn! O, wie will ich dir zur Seiten Muthig kämpfen, muthig streiten, Tapfer jeden Sturm bestehn! Hulda. Mit dir jauchzen, mit dir klagen,Mit dir dulden, mit dir tragen Will ich Lebenslast und Harm. Denk an all die bangen Tage, Die ich in verschwiegner Klage, Fern von dir, um dich durchrang; Denk an all die öden Nächte, Wo mein Haupt und meine Rechte Thränenmüde niedersank. O mein Liebling, mein Erwählter, Mein Verlobter, mein Vermählter, Darf es Schwurs, mein Herz sey dein? Holdy. Nein, du Treue, nein du Eine,Meine Süſse, meine Reine, Nein, dein Herz ist ewig mein. O, wie will ich dir am Arme, Trotz des Lebens Müh' und Harme, Fröhlich durch das Leben gehn! O, wie will ich dir zur Seiten Muthig kämpfen, muthig streiten, Tapfer jeden Sturm bestehn! Hulda. Mit dir jauchzen, mit dir klagen,Mit dir dulden, mit dir tragen Will ich Lebenslast und Harm. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0388" n="342"/> <lg n="16"> <l>Denk an all die bangen Tage,</l><lb/> <l>Die ich in verschwiegner Klage,</l><lb/> <l>Fern von dir, um dich durchrang;</l><lb/> <l>Denk an all die öden Nächte,</l><lb/> <l>Wo mein Haupt und meine Rechte</l><lb/> <l>Thränenmüde niedersank.</l> </lg><lb/> <lg n="17"> <l>O mein Liebling, mein Erwählter,</l><lb/> <l>Mein Verlobter, mein Vermählter,</l><lb/> <l>Darf es Schwurs, mein Herz sey dein?</l> </lg><lb/> <lg n="18"> <head><hi rendition="#g">Holdy</hi>.</head><lb/> <l>Nein, du Treue, nein du Eine,</l><lb/> <l>Meine Süſse, meine Reine,</l><lb/> <l>Nein, dein Herz ist ewig mein.</l> </lg><lb/> <lg n="19"> <l>O, wie will ich dir am Arme,</l><lb/> <l>Trotz des Lebens Müh' und Harme,</l><lb/> <l>Fröhlich durch das Leben gehn!</l><lb/> <l>O, wie will ich dir zur Seiten</l><lb/> <l>Muthig kämpfen, muthig streiten,</l><lb/> <l>Tapfer jeden Sturm bestehn!</l> </lg><lb/> <lg n="20"> <head><hi rendition="#g">Hulda</hi>.</head><lb/> <l>Mit dir jauchzen, mit dir klagen,</l><lb/> <l>Mit dir dulden, mit dir tragen</l><lb/> <l>Will ich Lebenslast und Harm.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [342/0388]
Denk an all die bangen Tage,
Die ich in verschwiegner Klage,
Fern von dir, um dich durchrang;
Denk an all die öden Nächte,
Wo mein Haupt und meine Rechte
Thränenmüde niedersank.
O mein Liebling, mein Erwählter,
Mein Verlobter, mein Vermählter,
Darf es Schwurs, mein Herz sey dein?
Holdy.
Nein, du Treue, nein du Eine,
Meine Süſse, meine Reine,
Nein, dein Herz ist ewig mein.
O, wie will ich dir am Arme,
Trotz des Lebens Müh' und Harme,
Fröhlich durch das Leben gehn!
O, wie will ich dir zur Seiten
Muthig kämpfen, muthig streiten,
Tapfer jeden Sturm bestehn!
Hulda.
Mit dir jauchzen, mit dir klagen,
Mit dir dulden, mit dir tragen
Will ich Lebenslast und Harm.
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