Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite
Vergänglichkeit und Treue.

O Ida, unsre schöne Flur
Trägt trauernd der Verwesung Spur;
O Ida, unser trautes Thal
Steht wüst und öde, falb und fahl.
Rings saust der Herbstwind hohl und rauh;
Zum Reif gefriert der Frühe Thau.
Der Sonne blasses Angesicht
Beglänzt den Reif, und schmelzt ihn nicht.
Des Tages Strahl ist müd' und blass.
Es welkt das starrgefrorne Gras.
Die Blume, die sich kaum erschloss,
Verwelket duft- und farbelos.
Vergänglichkeit und Treue.

O Ida, unsre schöne Flur
Trägt trauernd der Verwesung Spur;
O Ida, unser trautes Thal
Steht wüst und öde, falb und fahl.
Rings saust der Herbstwind hohl und rauh;
Zum Reif gefriert der Frühe Thau.
Der Sonne blasses Angesicht
Beglänzt den Reif, und schmelzt ihn nicht.
Des Tages Strahl ist müd' und blaſs.
Es welkt das starrgefrorne Gras.
Die Blume, die sich kaum erschloſs,
Verwelket duft- und farbelos.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0373" n="327"/>
        <div n="2">
          <head>Vergänglichkeit und Treue.</head><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">O</hi> Ida, unsre schöne Flur</l><lb/>
              <l>Trägt trauernd der Verwesung Spur;</l><lb/>
              <l>O Ida, unser trautes Thal</l><lb/>
              <l>Steht wüst und öde, falb und fahl.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Rings saust der Herbstwind hohl und rauh;</l><lb/>
              <l>Zum Reif gefriert der Frühe Thau.</l><lb/>
              <l>Der Sonne blasses Angesicht</l><lb/>
              <l>Beglänzt den Reif, und schmelzt ihn nicht.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>Des Tages Strahl ist müd' und bla&#x017F;s.</l><lb/>
              <l>Es welkt das starrgefrorne Gras.</l><lb/>
              <l>Die Blume, die sich kaum erschlo&#x017F;s,</l><lb/>
              <l>Verwelket duft- und farbelos.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[327/0373] Vergänglichkeit und Treue. O Ida, unsre schöne Flur Trägt trauernd der Verwesung Spur; O Ida, unser trautes Thal Steht wüst und öde, falb und fahl. Rings saust der Herbstwind hohl und rauh; Zum Reif gefriert der Frühe Thau. Der Sonne blasses Angesicht Beglänzt den Reif, und schmelzt ihn nicht. Des Tages Strahl ist müd' und blaſs. Es welkt das starrgefrorne Gras. Die Blume, die sich kaum erschloſs, Verwelket duft- und farbelos.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/373
Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/373>, abgerufen am 23.11.2024.