Warum verbirgest du dich? Mir ist um die Seele so düster, Und um die Brust so bang. Ida, verbirg dich mir nicht! Siehe die Aue draussen. Ihr ist die freundliche Sonne Untergegangen; ihr birgt Nebel den freund- lichen Strahl. Und nun schmachtet, nun trauert, nun klagt die Verlassne. So klag' ich, Seit ich dein sonnig Gesicht, freundliche Ida, nicht sah. O, so strahle denn wieder hervor aus dem hüllenden Dunkel, Morgenröthliches Licht, kläre die Seele mir auf. Tritt hervor, o siegende Sonn', in schimmernder Schönheit, Blinke mir Leben und Kraft tief in die Seele hinein. Komm du, die ich liebe, in deiner unschuldigen Schöne, Deiner rührenden Huld, deinem gewinnen- den Reiz. Komm, o Inniggeliebte, an meinen klopfenden Busen, Stille das schlagende Herz, letze den lech- zenden Durst.
Warum verbirgest du dich? Mir ist um die Seele so düster, Und um die Brust so bang. Ida, verbirg dich mir nicht! Siehe die Aue drauſsen. Ihr ist die freundliche Sonne Untergegangen; ihr birgt Nebel den freund- lichen Strahl. Und nun schmachtet, nun trauert, nun klagt die Verlaſsne. So klag' ich, Seit ich dein sonnig Gesicht, freundliche Ida, nicht sah. O, so strahle denn wieder hervor aus dem hüllenden Dunkel, Morgenröthliches Licht, kläre die Seele mir auf. Tritt hervor, o siegende Sonn', in schimmernder Schönheit, Blinke mir Leben und Kraft tief in die Seele hinein. Komm du, die ich liebe, in deiner unschuldigen Schöne, Deiner rührenden Huld, deinem gewinnen- den Reiz. Komm, o Inniggeliebte, an meinen klopfenden Busen, Stille das schlagende Herz, letze den lech- zenden Durst.
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Warum verbirgest du dich? Mir ist um die Seele
so düster,
Und um die Brust so bang. Ida, verbirg
dich mir nicht!
Siehe die Aue drauſsen. Ihr ist die freundliche
Sonne
Untergegangen; ihr birgt Nebel den freund-
lichen Strahl.
Und nun schmachtet, nun trauert, nun klagt die
Verlaſsne. So klag' ich,
Seit ich dein sonnig Gesicht, freundliche
Ida, nicht sah.
O, so strahle denn wieder hervor aus dem hüllenden
Dunkel,
Morgenröthliches Licht, kläre die Seele
mir auf.
Tritt hervor, o siegende Sonn', in schimmernder
Schönheit,
Blinke mir Leben und Kraft tief in die
Seele hinein.
Komm du, die ich liebe, in deiner unschuldigen
Schöne,
Deiner rührenden Huld, deinem gewinnen-
den Reiz.
Komm, o Inniggeliebte, an meinen klopfenden
Busen,
Stille das schlagende Herz, letze den lech-
zenden Durst.
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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/336>, abgerufen am 21.11.2024.
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