Blau ist dein Auge; die Locken sind rollende Strahlen; die Blicke Freundlicher Mondenblick. Siehe! so pflegt' ich das Bild Meiner Erkohrnen mir vorzuzaubern. Der Flor der Unschuld Hüllet das thauende Aug', hüllet die be- bende Brust, Röthet röther die Rose der Wangen, und mildert der Lippen Lispelnden Liebeslaut zu noch melodischerm Klang. Meine Ida, so hab' ich dich funden. So siegtest du heimlich In der Unschuld Gewand über mein siche- res Herz. Ach, zu sicheres Herz! wird dich auch Ida wohl lieben? Wird das Ihre, wie du, zärtlich und lie- bevoll seyn? Meine Ida, wirst du mich lieben? Dein schmach- tendes Auge Blicket, dein Busen bebt, dass du zu lieben vermagst. Liebe, liebe mich denn! Mein Herz ist offen und redlich, Geistesweihe mein Werth, Harf' und Be- geistrung mein Ruhm.
Blau ist dein Auge; die Locken sind rollende Strahlen; die Blicke Freundlicher Mondenblick. Siehe! so pflegt' ich das Bild Meiner Erkohrnen mir vorzuzaubern. Der Flor der Unschuld Hüllet das thauende Aug', hüllet die be- bende Brust, Röthet röther die Rose der Wangen, und mildert der Lippen Lispelnden Liebeslaut zu noch melodischerm Klang. Meine Ida, so hab' ich dich funden. So siegtest du heimlich In der Unschuld Gewand über mein siche- res Herz. Ach, zu sicheres Herz! wird dich auch Ida wohl lieben? Wird das Ihre, wie du, zärtlich und lie- bevoll seyn? Meine Ida, wirst du mich lieben? Dein schmach- tendes Auge Blicket, dein Busen bebt, daſs du zu lieben vermagst. Liebe, liebe mich denn! Mein Herz ist offen und redlich, Geistesweihe mein Werth, Harf' und Be- geistrung mein Ruhm.
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Blau ist dein Auge; die Locken sind rollende
Strahlen; die Blicke
Freundlicher Mondenblick. Siehe! so pflegt'
ich das Bild
Meiner Erkohrnen mir vorzuzaubern. Der Flor der
Unschuld
Hüllet das thauende Aug', hüllet die be-
bende Brust,
Röthet röther die Rose der Wangen, und mildert
der Lippen
Lispelnden Liebeslaut zu noch melodischerm
Klang.
Meine Ida, so hab' ich dich funden. So siegtest
du heimlich
In der Unschuld Gewand über mein siche-
res Herz.
Ach, zu sicheres Herz! wird dich auch Ida wohl
lieben?
Wird das Ihre, wie du, zärtlich und lie-
bevoll seyn?
Meine Ida, wirst du mich lieben? Dein schmach-
tendes Auge
Blicket, dein Busen bebt, daſs du zu lieben
vermagst.
Liebe, liebe mich denn! Mein Herz ist offen und
redlich,
Geistesweihe mein Werth, Harf' und Be-
geistrung mein Ruhm.
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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/328>, abgerufen am 25.11.2024.
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