Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798.Du strebest zu retten, Und strebest umsonst. Dich fesseln die Gränzen Der engen Kunst. Du schmollest mit Swieten Und Cullen und Stoll, Und bietest Hygäen Ein rasches Fahrwohl! Es dämmert der Abend, Es scheidet der Tag. Du flüchtest ins einsame Öde Gemach. Es flittert der Mondstrahl Ins Fenster hinein. Du breitest die Arme, Und fühlst dich allein. Wer nimmt sich -- o Jammer -- Des Einsamen an? Wer tröstet den Trostes Bedürftigen Mann? -- Allgütige Liebe, Zu trösten ist dein! Süsströstende Feye, Erbarme dich sein! Du strebest zu retten, Und strebest umsonst. Dich fesseln die Gränzen Der engen Kunst. Du schmollest mit Swieten Und Cullen und Stoll, Und bietest Hygäen Ein rasches Fahrwohl! Es dämmert der Abend, Es scheidet der Tag. Du flüchtest ins einsame Öde Gemach. Es flittert der Mondstrahl Ins Fenster hinein. Du breitest die Arme, Und fühlst dich allein. Wer nimmt sich — o Jammer — Des Einsamen an? Wer tröstet den Trostes Bedürftigen Mann? — Allgütige Liebe, Zu trösten ist dein! Süſströstende Feye, Erbarme dich sein! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0276" n="234"/> <lg n="9"> <l>Du strebest zu retten,</l><lb/> <l>Und strebest umsonst.</l><lb/> <l>Dich fesseln die Gränzen</l><lb/> <l>Der engen Kunst.</l><lb/> <l>Du schmollest mit <hi rendition="#g">Swieten</hi></l><lb/> <l>Und <hi rendition="#g">Cullen</hi> und <hi rendition="#g">Stoll</hi>,</l><lb/> <l>Und bietest <hi rendition="#g">Hygäen</hi></l><lb/> <l>Ein rasches Fahrwohl!</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l>Es dämmert der Abend,</l><lb/> <l>Es scheidet der Tag.</l><lb/> <l>Du flüchtest ins einsame</l><lb/> <l>Öde Gemach.</l><lb/> <l>Es flittert der Mondstrahl</l><lb/> <l>Ins Fenster hinein.</l><lb/> <l>Du breitest die Arme,</l><lb/> <l>Und fühlst dich allein.</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <l>Wer nimmt sich — o Jammer —</l><lb/> <l>Des Einsamen an?</l><lb/> <l>Wer tröstet den Trostes</l><lb/> <l>Bedürftigen Mann? —</l><lb/> <l>Allgütige Liebe,</l><lb/> <l>Zu trösten ist dein!</l><lb/> <l>Süſströstende Feye,</l><lb/> <l>Erbarme dich sein!</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [234/0276]
Du strebest zu retten,
Und strebest umsonst.
Dich fesseln die Gränzen
Der engen Kunst.
Du schmollest mit Swieten
Und Cullen und Stoll,
Und bietest Hygäen
Ein rasches Fahrwohl!
Es dämmert der Abend,
Es scheidet der Tag.
Du flüchtest ins einsame
Öde Gemach.
Es flittert der Mondstrahl
Ins Fenster hinein.
Du breitest die Arme,
Und fühlst dich allein.
Wer nimmt sich — o Jammer —
Des Einsamen an?
Wer tröstet den Trostes
Bedürftigen Mann? —
Allgütige Liebe,
Zu trösten ist dein!
Süſströstende Feye,
Erbarme dich sein!
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Zitationshilfe: | Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/276>, abgerufen am 16.02.2025. |