Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798.Näher und näher wälzete sich der Sieger Ge- tümmel. Mauern und Wälle durchbrachen die Stürmenden, sprengten der Pforten Eherne Riegel. Es hört sie, es sieht sie, die Ra- sende kommen, Lacht ein Hohngelächter der Höll', und stürzt in den Dolch sich. Jaromar trat in die blutige Hall'. Ihm raucht' an der Schwelle Blut entgegen, und Blut vom Gesimse, und Blut von dem Estrich, Seiner Erkohrnen Blut. Des Siegers blasses Ver- stummen Sollst du nicht singen, Gesang, nicht singen die Trauer des Helden. Jaromar räumte die Burg den Seinen. Sie raub- ten die Beute Dreyzehnjähriger Fehden, und füllten die Gräben, und schleiften Mauern und Wall', und vertilgten mit fressender Flamme die hohen Drohenden Thürme. So fiel das Schrecken des Mee- res. So stürzte Näher und näher wälzete sich der Sieger Ge- tümmel. Mauern und Wälle durchbrachen die Stürmenden, sprengten der Pforten Eherne Riegel. Es hört sie, es sieht sie, die Ra- sende kommen, Lacht ein Hohngelächter der Höll', und stürzt in den Dolch sich. Jaromar trat in die blutige Hall'. Ihm raucht' an der Schwelle Blut entgegen, und Blut vom Gesimse, und Blut von dem Estrich, Seiner Erkohrnen Blut. Des Siegers blasses Ver- stummen Sollst du nicht singen, Gesang, nicht singen die Trauer des Helden. Jaromar räumte die Burg den Seinen. Sie raub- ten die Beute Dreyzehnjähriger Fehden, und füllten die Gräben, und schleiften Mauern und Wall', und vertilgten mit fressender Flamme die hohen Drohenden Thürme. So fiel das Schrecken des Mee- res. So stürzte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0186" n="144"/> <lg n="37"> <l>Näher und näher wälzete sich der Sieger Ge-</l><lb/> <l>tümmel.</l><lb/> <l>Mauern und Wälle durchbrachen die Stürmenden,</l><lb/> <l>sprengten der Pforten</l><lb/> <l>Eherne Riegel. Es hört sie, es sieht sie, die Ra-</l><lb/> <l>sende kommen,</l><lb/> <l>Lacht ein Hohngelächter der Höll', und stürzt in</l><lb/> <l>den Dolch sich.</l> </lg><lb/> <lg n="38"> <l>Jaromar trat in die blutige Hall'. Ihm raucht'</l><lb/> <l>an der Schwelle</l><lb/> <l>Blut entgegen, und Blut vom Gesimse, und Blut</l><lb/> <l>von dem Estrich,</l><lb/> <l>Seiner Erkohrnen Blut. Des Siegers blasses Ver-</l><lb/> <l>stummen</l><lb/> <l>Sollst du nicht singen, Gesang, nicht singen die</l><lb/> <l>Trauer des Helden.</l> </lg><lb/> <lg n="39"> <l>Jaromar räumte die Burg den Seinen. Sie raub-</l><lb/> <l>ten die Beute</l><lb/> <l>Dreyzehnjähriger Fehden, und füllten die Gräben,</l><lb/> <l>und schleiften</l><lb/> <l>Mauern und Wall', und vertilgten mit fressender</l><lb/> <l>Flamme die hohen</l><lb/> <l>Drohenden Thürme.</l> </lg><lb/> <lg n="40"> <l>So fiel das Schrecken des Mee-</l><lb/> <l>res. So stürzte</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [144/0186]
Näher und näher wälzete sich der Sieger Ge-
tümmel.
Mauern und Wälle durchbrachen die Stürmenden,
sprengten der Pforten
Eherne Riegel. Es hört sie, es sieht sie, die Ra-
sende kommen,
Lacht ein Hohngelächter der Höll', und stürzt in
den Dolch sich.
Jaromar trat in die blutige Hall'. Ihm raucht'
an der Schwelle
Blut entgegen, und Blut vom Gesimse, und Blut
von dem Estrich,
Seiner Erkohrnen Blut. Des Siegers blasses Ver-
stummen
Sollst du nicht singen, Gesang, nicht singen die
Trauer des Helden.
Jaromar räumte die Burg den Seinen. Sie raub-
ten die Beute
Dreyzehnjähriger Fehden, und füllten die Gräben,
und schleiften
Mauern und Wall', und vertilgten mit fressender
Flamme die hohen
Drohenden Thürme.
So fiel das Schrecken des Mee-
res. So stürzte
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