Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798.Brannt' ihm die Wange. Wie Strahlen das Nord- Schwül ward der Mittag, schwüler die Schlacht. Aus dem gährenden Süden Wälzten sich drohende Wetter herauf. Der Streit und die Schwüle Lösten dem wunden Ralunken die Knie. Er schwankte zu Boden. Weit auseinander stoben die Räuber. Wie Blät- ter dem Herbststurm, Fielen sie rauschend vor Jaromars Schwert. Noch lag der Ralunke, Brannt' ihm die Wange. Wie Strahlen das Nord- Schwül ward der Mittag, schwüler die Schlacht. Aus dem gährenden Süden Wälzten sich drohende Wetter herauf. Der Streit und die Schwüle Lösten dem wunden Ralunken die Knie. Er schwankte zu Boden. Weit auseinander stoben die Räuber. Wie Blät- ter dem Herbststurm, Fielen sie rauschend vor Jaromars Schwert. Noch lag der Ralunke, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="33"> <pb facs="#f0184" n="142"/> <l>Brannt' ihm die Wange. Wie Strahlen das Nord-</l><lb/> <l>licht umflattern, so flattert'</l><lb/> <l>Ihm das röthliche Haar um die glühende Stirne.</l><lb/> <l>Sein Dräuen</l><lb/> <l>Glich dem Donner in Alpen. Von seinen Blicken</l><lb/> <l>war jeder</l><lb/> <l>Feuerflamm'; ein jeder von seinen sausenden Hieben</l><lb/> <l>Tod. Es erlagen ihm viele der rüstigsten Krieger</l><lb/> <l>des Fürsten.</l><lb/> <l>Steuer- und mastlos versanken der schöngebordeten</l><lb/> <l>Schiffe</l><lb/> <l>Zwey mit Leichen besät. Doch auch der feindlichen</l><lb/> <l>Kiele</l><lb/> <l>Trieben schon vier zerschellt, den Winden ein Spiel</l><lb/> <l>und der Woge.</l> </lg><lb/> <lg n="34"> <l>Schwül ward der Mittag, schwüler die Schlacht.</l><lb/> <l>Aus dem gährenden Süden</l><lb/> <l>Wälzten sich drohende Wetter herauf. Der Streit</l><lb/> <l>und die Schwüle</l><lb/> <l>Lösten dem wunden Ralunken die Knie. Er</l><lb/> <l>schwankte zu Boden.</l> </lg><lb/> <lg n="35"> <l>Weit auseinander stoben die Räuber. Wie Blät-</l><lb/> <l>ter dem Herbststurm,</l><lb/> <l>Fielen sie rauschend vor Jaromars Schwert. Noch</l><lb/> <l>lag der Ralunke,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [142/0184]
Brannt' ihm die Wange. Wie Strahlen das Nord-
licht umflattern, so flattert'
Ihm das röthliche Haar um die glühende Stirne.
Sein Dräuen
Glich dem Donner in Alpen. Von seinen Blicken
war jeder
Feuerflamm'; ein jeder von seinen sausenden Hieben
Tod. Es erlagen ihm viele der rüstigsten Krieger
des Fürsten.
Steuer- und mastlos versanken der schöngebordeten
Schiffe
Zwey mit Leichen besät. Doch auch der feindlichen
Kiele
Trieben schon vier zerschellt, den Winden ein Spiel
und der Woge.
Schwül ward der Mittag, schwüler die Schlacht.
Aus dem gährenden Süden
Wälzten sich drohende Wetter herauf. Der Streit
und die Schwüle
Lösten dem wunden Ralunken die Knie. Er
schwankte zu Boden.
Weit auseinander stoben die Räuber. Wie Blät-
ter dem Herbststurm,
Fielen sie rauschend vor Jaromars Schwert. Noch
lag der Ralunke,
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