Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798.An Christiane von Smiterlöwe. Komm herab von deiner Klageweide, Meine goldne Harfe, du mein Ruhm, Meine Trösterin im Lebensleide, Meine Lieblingin, mein Heiligthum, Meine Sehnsucht, meine süsse Freude, Mein gewünschtes einzigs Eigenthum, Komm herab, und klinge lind' und leise, Süss, wie Kussgelispel, hold, wie Liebesweise. Dir, o Freundin, sey mein Lied gesungen, Die du liebst der Harfe Zauberklang! Gerne fühlt sich deine Brust durchdrungen Von der Dichter Weh- und Wonnedrang, Gerne deine Seel' emporgeschwungen Von des Psalters heilgem Weihgesang. Solche Seelen sind dem Dichter theuer, Solchen schwillt sein Herz, entbrennt sein schön- stes Feuer. An Christiane von Smiterlöwe. Komm herab von deiner Klageweide, Meine goldne Harfe, du mein Ruhm, Meine Trösterin im Lebensleide, Meine Lieblingin, mein Heiligthum, Meine Sehnsucht, meine süſse Freude, Mein gewünschtes einzigs Eigenthum, Komm herab, und klinge lind' und leise, Süſs, wie Kuſsgelispel, hold, wie Liebesweise. Dir, o Freundin, sey mein Lied gesungen, Die du liebst der Harfe Zauberklang! Gerne fühlt sich deine Brust durchdrungen Von der Dichter Weh- und Wonnedrang, Gerne deine Seel' emporgeschwungen Von des Psalters heilgem Weihgesang. Solche Seelen sind dem Dichter theuer, Solchen schwillt sein Herz, entbrennt sein schön- stes Feuer. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0127" n="87"/> <div n="2"> <head>An<lb/> Christiane von Smiterlöwe.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">K</hi>omm herab von deiner Klageweide,</l><lb/> <l>Meine goldne Harfe, du mein Ruhm,</l><lb/> <l>Meine Trösterin im Lebensleide,</l><lb/> <l>Meine Lieblingin, mein Heiligthum,</l><lb/> <l>Meine Sehnsucht, meine süſse Freude,</l><lb/> <l>Mein gewünschtes einzigs Eigenthum,</l><lb/> <l>Komm herab, und klinge lind' und leise,</l><lb/> <l>Süſs, wie Kuſsgelispel, hold, wie Liebesweise.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Dir, o Freundin, sey mein Lied gesungen,</l><lb/> <l>Die du liebst der Harfe Zauberklang!</l><lb/> <l>Gerne fühlt sich deine Brust durchdrungen</l><lb/> <l>Von der Dichter Weh- und Wonnedrang,</l><lb/> <l>Gerne deine Seel' emporgeschwungen</l><lb/> <l>Von des Psalters heilgem Weihgesang.</l><lb/> <l>Solche Seelen sind dem Dichter theuer,</l><lb/> <l>Solchen schwillt sein Herz, entbrennt sein schön-</l><lb/> <l>stes Feuer.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [87/0127]
An
Christiane von Smiterlöwe.
Komm herab von deiner Klageweide,
Meine goldne Harfe, du mein Ruhm,
Meine Trösterin im Lebensleide,
Meine Lieblingin, mein Heiligthum,
Meine Sehnsucht, meine süſse Freude,
Mein gewünschtes einzigs Eigenthum,
Komm herab, und klinge lind' und leise,
Süſs, wie Kuſsgelispel, hold, wie Liebesweise.
Dir, o Freundin, sey mein Lied gesungen,
Die du liebst der Harfe Zauberklang!
Gerne fühlt sich deine Brust durchdrungen
Von der Dichter Weh- und Wonnedrang,
Gerne deine Seel' emporgeschwungen
Von des Psalters heilgem Weihgesang.
Solche Seelen sind dem Dichter theuer,
Solchen schwillt sein Herz, entbrennt sein schön-
stes Feuer.
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