Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798.Es führt der Götter einer Auf raschem Zephyrflügel Mich über Thal und Hügel: "Hier wallt die selge Schaar. "Hier klingen Miltons Psalmen; "Dort rauschen Klopstocks Palmen; "Dort kränzt dem Sänger Cona's "Homer das graue Haar!" Der edlen Sänger einer Entschwebt des Haynes Nächten, Führt mit der Strahlenrechten Mich zu der hellen Schaar. Mit trautem Brudergrusse, Mit heilgem Weihekusse Empfahn sie mich, und kränzen Des Blöden strömend Haar. "Nimm hin! Nimm hin die Harfe!" "Vernimm der Flamme Prasseln, "Des Sonnenwagens Rasseln, "Der Wieh'rer Adlerschwung. "Nimm hin, nimm hin die Harfe!" -- Wie bebt, wie tönt die Harfe. Es braust von ihren Saiten, Wie Orionenschwung. Es führt der Götter einer Auf raschem Zephyrflügel Mich über Thal und Hügel: „Hier wallt die selge Schaar. „Hier klingen Miltons Psalmen; „Dort rauschen Klopstocks Palmen; „Dort kränzt dem Sänger Cona's „Homer das graue Haar!“ Der edlen Sänger einer Entschwebt des Haynes Nächten, Führt mit der Strahlenrechten Mich zu der hellen Schaar. Mit trautem Brudergruſse, Mit heilgem Weihekusse Empfahn sie mich, und kränzen Des Blöden strömend Haar. „Nimm hin! Nimm hin die Harfe!“ „Vernimm der Flamme Prasseln, „Des Sonnenwagens Rasseln, „Der Wieh'rer Adlerschwung. „Nimm hin, nimm hin die Harfe!“ — Wie bebt, wie tönt die Harfe. Es braust von ihren Saiten, Wie Orionenschwung. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0125" n="85"/> <lg n="17"> <l>Es führt der Götter einer</l><lb/> <l>Auf raschem Zephyrflügel</l><lb/> <l>Mich über Thal und Hügel:</l><lb/> <l>„Hier wallt die selge Schaar.</l><lb/> <l>„Hier klingen Miltons Psalmen;</l><lb/> <l>„Dort rauschen Klopstocks Palmen;</l><lb/> <l>„Dort kränzt dem Sänger Cona's</l><lb/> <l>„Homer das graue Haar!“</l> </lg><lb/> <lg n="18"> <l>Der edlen Sänger einer</l><lb/> <l>Entschwebt des Haynes Nächten,</l><lb/> <l>Führt mit der Strahlenrechten</l><lb/> <l>Mich zu der hellen Schaar.</l><lb/> <l>Mit trautem Brudergruſse,</l><lb/> <l>Mit heilgem Weihekusse</l><lb/> <l>Empfahn sie mich, und kränzen</l><lb/> <l>Des Blöden strömend Haar.</l> </lg><lb/> <lg n="19"> <l>„Nimm hin! Nimm hin die Harfe!“</l><lb/> <l>„Vernimm der Flamme Prasseln,</l><lb/> <l>„Des Sonnenwagens Rasseln,</l><lb/> <l>„Der Wieh'rer Adlerschwung.</l><lb/> <l>„Nimm hin, nimm hin die Harfe!“ —</l><lb/> <l>Wie bebt, wie tönt die Harfe.</l><lb/> <l>Es braust von ihren Saiten,</l><lb/> <l>Wie Orionenschwung.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [85/0125]
Es führt der Götter einer
Auf raschem Zephyrflügel
Mich über Thal und Hügel:
„Hier wallt die selge Schaar.
„Hier klingen Miltons Psalmen;
„Dort rauschen Klopstocks Palmen;
„Dort kränzt dem Sänger Cona's
„Homer das graue Haar!“
Der edlen Sänger einer
Entschwebt des Haynes Nächten,
Führt mit der Strahlenrechten
Mich zu der hellen Schaar.
Mit trautem Brudergruſse,
Mit heilgem Weihekusse
Empfahn sie mich, und kränzen
Des Blöden strömend Haar.
„Nimm hin! Nimm hin die Harfe!“
„Vernimm der Flamme Prasseln,
„Des Sonnenwagens Rasseln,
„Der Wieh'rer Adlerschwung.
„Nimm hin, nimm hin die Harfe!“ —
Wie bebt, wie tönt die Harfe.
Es braust von ihren Saiten,
Wie Orionenschwung.
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