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Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799.

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aus der Schenke kam, wuste sie genau wie viel
Geld er noch in der Tasche habe; nemlich
-- nichts. Sie konnte auch unfehlbar angeben,
was jetzt der Sultan zu Konstantinopel in sei-
nem Harem anfange, besonders wenn es in
der Zeit der Abenddämmerung war. Jedes-
mal prophezeite sie eine Stunde vorher, wenn
ihr Schlaf eintreten und wenn er aufhören
würde. Abwechselnd sagte sie auch wohl in
ihrem festen Schlafe, wenn sie nemlich des
Dinges müde war, daß man sie wecken sollte.

Ein Glas Wasser welches durch Anhauchen
oder gar nur durch Berühren mit dem Finger
magnetisirt war und ihr gereicht wurde, schmeck-
te nach ihrer Versicherung salzig oder auch ei-
senhaft. Im magnetischen Schlafe pflegte sie
sich selbst Mixturen zu verordnen, welche fast
immer aus Wein, Zucker und Gewürzen be-
standen und sie rühmte dann: daß sie sich nach
dieser Arznei sehr gestärkt befände.

Elsabe macht ihre Künste immer besser.

Kranke nehmen oft Zuflucht zu ihr und fragen
sie für sich und andere um Rath. Einem,

aus der Schenke kam, wuſte ſie genau wie viel
Geld er noch in der Taſche habe; nemlich
— nichts. Sie konnte auch unfehlbar angeben,
was jetzt der Sultan zu Konſtantinopel in ſei-
nem Harem anfange, beſonders wenn es in
der Zeit der Abenddaͤmmerung war. Jedes-
mal prophezeite ſie eine Stunde vorher, wenn
ihr Schlaf eintreten und wenn er aufhoͤren
wuͤrde. Abwechſelnd ſagte ſie auch wohl in
ihrem feſten Schlafe, wenn ſie nemlich des
Dinges muͤde war, daß man ſie wecken ſollte.

Ein Glas Waſſer welches durch Anhauchen
oder gar nur durch Beruͤhren mit dem Finger
magnetiſirt war und ihr gereicht wurde, ſchmeck-
te nach ihrer Verſicherung ſalzig oder auch ei-
ſenhaft. Im magnetiſchen Schlafe pflegte ſie
ſich ſelbſt Mixturen zu verordnen, welche faſt
immer aus Wein, Zucker und Gewuͤrzen be-
ſtanden und ſie ruͤhmte dann: daß ſie ſich nach
dieſer Arznei ſehr geſtaͤrkt befaͤnde.

Elſabe macht ihre Kuͤnſte immer beſſer.

Kranke nehmen oft Zuflucht zu ihr und fragen
ſie fuͤr ſich und andere um Rath. Einem,

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[18/0224] aus der Schenke kam, wuſte ſie genau wie viel Geld er noch in der Taſche habe; nemlich — nichts. Sie konnte auch unfehlbar angeben, was jetzt der Sultan zu Konſtantinopel in ſei- nem Harem anfange, beſonders wenn es in der Zeit der Abenddaͤmmerung war. Jedes- mal prophezeite ſie eine Stunde vorher, wenn ihr Schlaf eintreten und wenn er aufhoͤren wuͤrde. Abwechſelnd ſagte ſie auch wohl in ihrem feſten Schlafe, wenn ſie nemlich des Dinges muͤde war, daß man ſie wecken ſollte. Ein Glas Waſſer welches durch Anhauchen oder gar nur durch Beruͤhren mit dem Finger magnetiſirt war und ihr gereicht wurde, ſchmeck- te nach ihrer Verſicherung ſalzig oder auch ei- ſenhaft. Im magnetiſchen Schlafe pflegte ſie ſich ſelbſt Mixturen zu verordnen, welche faſt immer aus Wein, Zucker und Gewuͤrzen be- ſtanden und ſie ruͤhmte dann: daß ſie ſich nach dieſer Arznei ſehr geſtaͤrkt befaͤnde. Elſabe macht ihre Kuͤnſte immer beſſer. Kranke nehmen oft Zuflucht zu ihr und fragen ſie fuͤr ſich und andere um Rath. Einem,

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Zitationshilfe: Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade03_1799/224>, abgerufen am 22.12.2024.