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Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799.

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lich beschenkt. Ein zwar noch junger aber sehr
geschickter Arzt erbarmte sich ihrer, gab ihr
nervenstärkende und wurmabtreibende Mittel,
heilte sie auch damit in der Folge würklich. Er
machte auch einigemal mit ihr zur Zeit der Anfälle
einige magnetische Versuche ohne jedoch davon
abergläubische Würkungen zu erwarten. Weil
der Zulauf zu der Patientin groß war, so ging
auch einmal Elsabe Schlunz aus Neugier zu
ihr hin, beobachtete alle wunderbaren Phäno-
mene ihrer Krankheit, so wie auch die Arbei-
ten des magnetisirenden Arztes. Sie fand den
Hokus Pokus drollicht und das Ding selbst
einträglich. Sofort fing sie zu Hause an,
sich in Verdrehungen der Glieder zu üben und
manches zu sehen, was andere nicht sahen. Der
Mutter, welche dieses zuerst bemerkte, fiel es
nun auf einmal ein, daß Elsabe ein Sonn-
tagskind sey. Sie bewunderte zuerst ihre Kunst-
gabe und dann bestärkte sie dieselbe darin, gab
auch der Muhme Gevatterin Stripps davon
Nachricht, welche nicht ermangelte das Aben-
theuer weiter auszubreiten. Einige Experimen-
te, welche Elsabe machte, glückten ihr Anfangs
ziemlich und ihre gute Mutter half ihr ein,
wenn sie sich etwa verschnappte.

lich beſchenkt. Ein zwar noch junger aber ſehr
geſchickter Arzt erbarmte ſich ihrer, gab ihr
nervenſtaͤrkende und wurmabtreibende Mittel,
heilte ſie auch damit in der Folge wuͤrklich. Er
machte auch einigemal mit ihr zur Zeit der Anfaͤlle
einige magnetiſche Verſuche ohne jedoch davon
aberglaͤubiſche Wuͤrkungen zu erwarten. Weil
der Zulauf zu der Patientin groß war, ſo ging
auch einmal Elſabe Schlunz aus Neugier zu
ihr hin, beobachtete alle wunderbaren Phaͤno-
mene ihrer Krankheit, ſo wie auch die Arbei-
ten des magnetiſirenden Arztes. Sie fand den
Hokus Pokus drollicht und das Ding ſelbſt
eintraͤglich. Sofort fing ſie zu Hauſe an,
ſich in Verdrehungen der Glieder zu uͤben und
manches zu ſehen, was andere nicht ſahen. Der
Mutter, welche dieſes zuerſt bemerkte, fiel es
nun auf einmal ein, daß Elſabe ein Sonn-
tagskind ſey. Sie bewunderte zuerſt ihre Kunſt-
gabe und dann beſtaͤrkte ſie dieſelbe darin, gab
auch der Muhme Gevatterin Stripps davon
Nachricht, welche nicht ermangelte das Aben-
theuer weiter auszubreiten. Einige Experimen-
te, welche Elſabe machte, gluͤckten ihr Anfangs
ziemlich und ihre gute Mutter half ihr ein,
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[15/0221] lich beſchenkt. Ein zwar noch junger aber ſehr geſchickter Arzt erbarmte ſich ihrer, gab ihr nervenſtaͤrkende und wurmabtreibende Mittel, heilte ſie auch damit in der Folge wuͤrklich. Er machte auch einigemal mit ihr zur Zeit der Anfaͤlle einige magnetiſche Verſuche ohne jedoch davon aberglaͤubiſche Wuͤrkungen zu erwarten. Weil der Zulauf zu der Patientin groß war, ſo ging auch einmal Elſabe Schlunz aus Neugier zu ihr hin, beobachtete alle wunderbaren Phaͤno- mene ihrer Krankheit, ſo wie auch die Arbei- ten des magnetiſirenden Arztes. Sie fand den Hokus Pokus drollicht und das Ding ſelbſt eintraͤglich. Sofort fing ſie zu Hauſe an, ſich in Verdrehungen der Glieder zu uͤben und manches zu ſehen, was andere nicht ſahen. Der Mutter, welche dieſes zuerſt bemerkte, fiel es nun auf einmal ein, daß Elſabe ein Sonn- tagskind ſey. Sie bewunderte zuerſt ihre Kunſt- gabe und dann beſtaͤrkte ſie dieſelbe darin, gab auch der Muhme Gevatterin Stripps davon Nachricht, welche nicht ermangelte das Aben- theuer weiter auszubreiten. Einige Experimen- te, welche Elſabe machte, gluͤckten ihr Anfangs ziemlich und ihre gute Mutter half ihr ein, wenn ſie ſich etwa verſchnappte.

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Zitationshilfe: Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade03_1799/221>, abgerufen am 23.11.2024.