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Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799.

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Er machte auch jenen berühmten Ritt
Auf einem Mädchen aus Weinsberg mit.

31. Dieser Ritt war lieblich anzuschauen;
Er nahm es hernach zu seiner Hausfrauen,
Denn das Mädchen war zärtlich und fein
Und gebahr ihm gar bald ein Töchterlein.
32. Er hinterließ auch noch vor seinem Abster-
ben
Einen Sohn, genannt Reimarus, zum
Erben;
Der ward getauft, nahm eine Gemahlin
Und ward versammelt zu seinen Vätern hin.
33. War aber bei Leibes Leben lustig und gutes
Muthes;
Seine Gattin, eine adliche Wittwe, hieß
Gertrudes,
Und er zeugte mit ihr auf gewöhnliche Art
Einen gesunden Sohn genannt Gerhard.
34. Dieser saß gern bei vollen Humpen und
Kannen,
Hatte im Solde viele streitbare Mannen,
Vermehrte, wo er konnte, stattlich sein Gut,
Und vergoß durch Faustkriege vieles Blut.
35. Er beraubte aus- und innerhalb seiner Veste
So wohl reisende Fremde als einkehrende Gäste,
Und
K 2

Er machte auch jenen beruͤhmten Ritt
Auf einem Maͤdchen aus Weinsberg mit.

31. Dieſer Ritt war lieblich anzuſchauen;
Er nahm es hernach zu ſeiner Hausfrauen,
Denn das Maͤdchen war zaͤrtlich und fein
Und gebahr ihm gar bald ein Toͤchterlein.
32. Er hinterließ auch noch vor ſeinem Abſter-
ben
Einen Sohn, genannt Reimarus, zum
Erben;
Der ward getauft, nahm eine Gemahlin
Und ward verſammelt zu ſeinen Vaͤtern hin.
33. War aber bei Leibes Leben luſtig und gutes
Muthes;
Seine Gattin, eine adliche Wittwe, hieß
Gertrudes,
Und er zeugte mit ihr auf gewoͤhnliche Art
Einen geſunden Sohn genannt Gerhard.
34. Dieſer ſaß gern bei vollen Humpen und
Kannen,
Hatte im Solde viele ſtreitbare Mannen,
Vermehrte, wo er konnte, ſtattlich ſein Gut,
Und vergoß durch Fauſtkriege vieles Blut.
35. Er beraubte aus- und innerhalb ſeiner Veſte
So wohl reiſende Fremde als einkehrende Gaͤſte,
Und
K 2
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[147/0169] Er machte auch jenen beruͤhmten Ritt Auf einem Maͤdchen aus Weinsberg mit. 31. Dieſer Ritt war lieblich anzuſchauen; Er nahm es hernach zu ſeiner Hausfrauen, Denn das Maͤdchen war zaͤrtlich und fein Und gebahr ihm gar bald ein Toͤchterlein. 32. Er hinterließ auch noch vor ſeinem Abſter- ben Einen Sohn, genannt Reimarus, zum Erben; Der ward getauft, nahm eine Gemahlin Und ward verſammelt zu ſeinen Vaͤtern hin. 33. War aber bei Leibes Leben luſtig und gutes Muthes; Seine Gattin, eine adliche Wittwe, hieß Gertrudes, Und er zeugte mit ihr auf gewoͤhnliche Art Einen geſunden Sohn genannt Gerhard. 34. Dieſer ſaß gern bei vollen Humpen und Kannen, Hatte im Solde viele ſtreitbare Mannen, Vermehrte, wo er konnte, ſtattlich ſein Gut, Und vergoß durch Fauſtkriege vieles Blut. 35. Er beraubte aus- und innerhalb ſeiner Veſte So wohl reiſende Fremde als einkehrende Gaͤſte, Und K 2

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Zitationshilfe: Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade03_1799/169>, abgerufen am 09.11.2024.