Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite
21. Dessen Sohn Guido war fast immer kränk-
lich;
Dies machte nun das Kinderzeugen etwas be-
denklich,
Jedoch der brave gesunde Burgpastor
Sorgte mittlerweile davor.
22. Denn Guido's Gemahl Hedwig war desto
gesünder
Und sie brachte ein Stück oder sieben Kinder,
Ausser dem ältesten Sohne Christheld,
Ohne sonderliche Wehen zur Welt.
23. Christheld ist vorzüglich im Stammbaum
wichtig
Denn er wog im vier und vierzigsten Jahre
richtig
328 Pfund und weder vor noch nachher
Ward kein Schöps erfunden so schwer.
24. (Zwaren war's der Familie schier eigenthüm-
lich,
Denn alle aus ihr, besonders die Männer,
waren ziemlich
Fett, und diese Konstitution
Erbte immer vom Vater aufm Sohn.)
25. Sein Bauch glich schon früh einem Brau-
kessel;
Er trauete sitzend in einem Polstersessel
Die
Jobsiade 3ter Theil. K
21. Deſſen Sohn Guido war faſt immer kraͤnk-
lich;
Dies machte nun das Kinderzeugen etwas be-
denklich,
Jedoch der brave geſunde Burgpaſtor
Sorgte mittlerweile davor.
22. Denn Guido’s Gemahl Hedwig war deſto
geſuͤnder
Und ſie brachte ein Stuͤck oder ſieben Kinder,
Auſſer dem aͤlteſten Sohne Chriſtheld,
Ohne ſonderliche Wehen zur Welt.
23. Chriſtheld iſt vorzuͤglich im Stammbaum
wichtig
Denn er wog im vier und vierzigſten Jahre
richtig
328 Pfund und weder vor noch nachher
Ward kein Schoͤps erfunden ſo ſchwer.
24. (Zwaren war’s der Familie ſchier eigenthuͤm-
lich,
Denn alle aus ihr, beſonders die Maͤnner,
waren ziemlich
Fett, und dieſe Konſtitution
Erbte immer vom Vater aufm Sohn.)
25. Sein Bauch glich ſchon fruͤh einem Brau-
keſſel;
Er trauete ſitzend in einem Polſterſeſſel
Die
Jobſiade 3ter Theil. K
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0167" n="145"/>
          <lg n="21">
            <l>21. De&#x017F;&#x017F;en Sohn <hi rendition="#g">Guido</hi> war fa&#x017F;t immer kra&#x0364;nk-</l><lb/>
            <l>lich;</l><lb/>
            <l>Dies machte nun das Kinderzeugen etwas be-</l><lb/>
            <l>denklich,</l><lb/>
            <l>Jedoch der brave ge&#x017F;unde Burgpa&#x017F;tor</l><lb/>
            <l>Sorgte mittlerweile davor.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="22">
            <l>22. Denn Guido&#x2019;s Gemahl <hi rendition="#g">Hedwig</hi> war de&#x017F;to</l><lb/>
            <l>ge&#x017F;u&#x0364;nder</l><lb/>
            <l>Und &#x017F;ie brachte ein Stu&#x0364;ck oder &#x017F;ieben Kinder,</l><lb/>
            <l>Au&#x017F;&#x017F;er dem a&#x0364;lte&#x017F;ten Sohne <hi rendition="#g">Chri&#x017F;theld</hi>,</l><lb/>
            <l>Ohne &#x017F;onderliche Wehen zur Welt.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="23">
            <l>23. Chri&#x017F;theld i&#x017F;t vorzu&#x0364;glich im Stammbaum</l><lb/>
            <l>wichtig</l><lb/>
            <l>Denn er wog im vier und vierzig&#x017F;ten Jahre</l><lb/>
            <l>richtig</l><lb/>
            <l>328 Pfund und weder vor noch nachher</l><lb/>
            <l>Ward kein Scho&#x0364;ps erfunden &#x017F;o &#x017F;chwer.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="24">
            <l>24. (Zwaren war&#x2019;s der Familie &#x017F;chier eigenthu&#x0364;m-</l><lb/>
            <l>lich,</l><lb/>
            <l>Denn alle aus ihr, be&#x017F;onders die Ma&#x0364;nner,</l><lb/>
            <l>waren ziemlich</l><lb/>
            <l>Fett, und die&#x017F;e Kon&#x017F;titution</l><lb/>
            <l>Erbte immer vom Vater aufm Sohn.)</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="25">
            <l>25. Sein Bauch glich &#x017F;chon fru&#x0364;h einem Brau-</l><lb/>
            <l>ke&#x017F;&#x017F;el;</l><lb/>
            <l>Er trauete &#x017F;itzend in einem Pol&#x017F;ter&#x017F;e&#x017F;&#x017F;el</l><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">Job&#x017F;iade 3ter Theil. K</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[145/0167] 21. Deſſen Sohn Guido war faſt immer kraͤnk- lich; Dies machte nun das Kinderzeugen etwas be- denklich, Jedoch der brave geſunde Burgpaſtor Sorgte mittlerweile davor. 22. Denn Guido’s Gemahl Hedwig war deſto geſuͤnder Und ſie brachte ein Stuͤck oder ſieben Kinder, Auſſer dem aͤlteſten Sohne Chriſtheld, Ohne ſonderliche Wehen zur Welt. 23. Chriſtheld iſt vorzuͤglich im Stammbaum wichtig Denn er wog im vier und vierzigſten Jahre richtig 328 Pfund und weder vor noch nachher Ward kein Schoͤps erfunden ſo ſchwer. 24. (Zwaren war’s der Familie ſchier eigenthuͤm- lich, Denn alle aus ihr, beſonders die Maͤnner, waren ziemlich Fett, und dieſe Konſtitution Erbte immer vom Vater aufm Sohn.) 25. Sein Bauch glich ſchon fruͤh einem Brau- keſſel; Er trauete ſitzend in einem Polſterſeſſel Die Jobſiade 3ter Theil. K

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade03_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade03_1799/167
Zitationshilfe: Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade03_1799/167>, abgerufen am 22.11.2024.