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Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799.

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Lebte er auf einem eignen Gut
Und zahlte geduldig Schatzung und Tribut.

11. Er hinterließ einen Sohn, der war Fähnrich
Unterm berühmten Vogelfänger Kaiser Hen-
rich;
Ob er vielleicht weiter avancirt,
Wird in der Stammgeschichte nicht berührt.
12. Er hieß Wilhelm und blieb unter zwei
Ottonen
Ruhig und still auf seinem Gute wohnen;
Im übrigen weiß man von ihm gewiß:
Er erzielte mit seiner Gemahlin Margaris.
13. Verschiedene Kinder so wohl Söhne als Töch-
ter;
Davon entsprossen viele Nebengeschlechter
Des uralten Schöpsenstamms, die nach
der Zeit
Sich durchs ganze Europa befinden zerstreut.
14. Dieser obgedachte Herr Wilhelmus
Hatte unter andern 'nen Sohn, genannt An-
selmus;
Diesem gab man aus dringender Noth, schon
früh
Eine kluge Gattin zur Kompagnie;
15. Denn nach dem Bericht des Stammbaums
befande
Er sich sehr schwach und elend am Verstande,
Dieses

Lebte er auf einem eignen Gut
Und zahlte geduldig Schatzung und Tribut.

11. Er hinterließ einen Sohn, der war Faͤhnrich
Unterm beruͤhmten Vogelfaͤnger Kaiſer Hen-
rich;
Ob er vielleicht weiter avancirt,
Wird in der Stammgeſchichte nicht beruͤhrt.
12. Er hieß Wilhelm und blieb unter zwei
Ottonen
Ruhig und ſtill auf ſeinem Gute wohnen;
Im uͤbrigen weiß man von ihm gewiß:
Er erzielte mit ſeiner Gemahlin Margaris.
13. Verſchiedene Kinder ſo wohl Soͤhne als Toͤch-
ter;
Davon entſproſſen viele Nebengeſchlechter
Des uralten Schoͤpſenſtamms, die nach
der Zeit
Sich durchs ganze Europa befinden zerſtreut.
14. Dieſer obgedachte Herr Wilhelmus
Hatte unter andern ’nen Sohn, genannt An-
ſelmus;
Dieſem gab man aus dringender Noth, ſchon
fruͤh
Eine kluge Gattin zur Kompagnie;
15. Denn nach dem Bericht des Stammbaums
befande
Er ſich ſehr ſchwach und elend am Verſtande,
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[142/0164] Lebte er auf einem eignen Gut Und zahlte geduldig Schatzung und Tribut. 11. Er hinterließ einen Sohn, der war Faͤhnrich Unterm beruͤhmten Vogelfaͤnger Kaiſer Hen- rich; Ob er vielleicht weiter avancirt, Wird in der Stammgeſchichte nicht beruͤhrt. 12. Er hieß Wilhelm und blieb unter zwei Ottonen Ruhig und ſtill auf ſeinem Gute wohnen; Im uͤbrigen weiß man von ihm gewiß: Er erzielte mit ſeiner Gemahlin Margaris. 13. Verſchiedene Kinder ſo wohl Soͤhne als Toͤch- ter; Davon entſproſſen viele Nebengeſchlechter Des uralten Schoͤpſenſtamms, die nach der Zeit Sich durchs ganze Europa befinden zerſtreut. 14. Dieſer obgedachte Herr Wilhelmus Hatte unter andern ’nen Sohn, genannt An- ſelmus; Dieſem gab man aus dringender Noth, ſchon fruͤh Eine kluge Gattin zur Kompagnie; 15. Denn nach dem Bericht des Stammbaums befande Er ſich ſehr ſchwach und elend am Verſtande, Dieſes

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Zitationshilfe: Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade03_1799/164>, abgerufen am 22.11.2024.