Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799.5. Er befand sich vielmehr bei seinem Gelde und Gute Lange nicht so behaglich noch bei gutem Muthe, Als er im Ohnwitzer Pfarrstand Sich noch vor einigen Monaten befand. 6. Es ist ihm damals vor andern allen Sein Eintritt in Schönhain eingefallen Und da gedachte er an das alte Paar, Deren Gast er bei seiner Ankunft war. 7. Um sie in ihrem Alter baß zu erfreuen, Kaufte er eine der schönsten Meiereien, Und gab seiner Baucis und ihrem Phile- mon Dieselbe für damalige Bewirthung zum Lohn. 8. Er hat auch an seine Schwester Esther ge- schrieben, Damit sie es wisse wo er sey geblieben, Und daß sie bei ihm in seinem Schönhain Nächstens würde willkommen seyn. 9. Auch seinen Schildburger Anverwandten Und den daselbst wohnenden Bekannten Machte er seinen jetzigen Wohlstand Zu ihrer freudigen Nachricht bekannt. 10. Auch hielt ers für eine der größten Pflichten, Dem Herrn von Ohnwitz sein Glück zu berich- ten, Bekam J 2
5. Er befand ſich vielmehr bei ſeinem Gelde und Gute Lange nicht ſo behaglich noch bei gutem Muthe, Als er im Ohnwitzer Pfarrſtand Sich noch vor einigen Monaten befand. 6. Es iſt ihm damals vor andern allen Sein Eintritt in Schoͤnhain eingefallen Und da gedachte er an das alte Paar, Deren Gaſt er bei ſeiner Ankunft war. 7. Um ſie in ihrem Alter baß zu erfreuen, Kaufte er eine der ſchoͤnſten Meiereien, Und gab ſeiner Baucis und ihrem Phile- mon Dieſelbe fuͤr damalige Bewirthung zum Lohn. 8. Er hat auch an ſeine Schweſter Eſther ge- ſchrieben, Damit ſie es wiſſe wo er ſey geblieben, Und daß ſie bei ihm in ſeinem Schoͤnhain Naͤchſtens wuͤrde willkommen ſeyn. 9. Auch ſeinen Schildburger Anverwandten Und den daſelbſt wohnenden Bekannten Machte er ſeinen jetzigen Wohlſtand Zu ihrer freudigen Nachricht bekannt. 10. Auch hielt ers fuͤr eine der groͤßten Pflichten, Dem Herrn von Ohnwitz ſein Gluͤck zu berich- ten, Bekam J 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0153" n="131"/> <lg n="5"> <l>5. Er befand ſich vielmehr bei ſeinem Gelde und</l><lb/> <l>Gute</l><lb/> <l>Lange nicht ſo behaglich noch bei gutem Muthe,</l><lb/> <l>Als er im Ohnwitzer Pfarrſtand</l><lb/> <l>Sich noch vor einigen Monaten befand.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>6. Es iſt ihm damals vor andern allen</l><lb/> <l>Sein Eintritt in Schoͤnhain eingefallen</l><lb/> <l>Und da gedachte er an das alte Paar,</l><lb/> <l>Deren Gaſt er bei ſeiner Ankunft war.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>7. Um ſie in ihrem Alter baß zu erfreuen,</l><lb/> <l>Kaufte er eine der ſchoͤnſten Meiereien,</l><lb/> <l>Und gab ſeiner Baucis und ihrem Phile-</l><lb/> <l>mon</l><lb/> <l>Dieſelbe fuͤr damalige Bewirthung zum</l><lb/> <l>Lohn.</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <l>8. Er hat auch an ſeine Schweſter Eſther ge-</l><lb/> <l>ſchrieben,</l><lb/> <l>Damit ſie es wiſſe wo er ſey geblieben,</l><lb/> <l>Und daß ſie bei ihm in ſeinem Schoͤnhain</l><lb/> <l>Naͤchſtens wuͤrde willkommen ſeyn.</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l>9. Auch ſeinen Schildburger Anverwandten</l><lb/> <l>Und den daſelbſt wohnenden Bekannten</l><lb/> <l>Machte er ſeinen jetzigen Wohlſtand</l><lb/> <l>Zu ihrer freudigen Nachricht bekannt.</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l>10. Auch hielt ers fuͤr eine der groͤßten Pflichten,</l><lb/> <l>Dem Herrn von Ohnwitz ſein Gluͤck zu berich-</l><lb/> <l>ten,</l><lb/> <fw place="bottom" type="sig">J 2</fw> <fw place="bottom" type="catch">Bekam</fw><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [131/0153]
5. Er befand ſich vielmehr bei ſeinem Gelde und
Gute
Lange nicht ſo behaglich noch bei gutem Muthe,
Als er im Ohnwitzer Pfarrſtand
Sich noch vor einigen Monaten befand.
6. Es iſt ihm damals vor andern allen
Sein Eintritt in Schoͤnhain eingefallen
Und da gedachte er an das alte Paar,
Deren Gaſt er bei ſeiner Ankunft war.
7. Um ſie in ihrem Alter baß zu erfreuen,
Kaufte er eine der ſchoͤnſten Meiereien,
Und gab ſeiner Baucis und ihrem Phile-
mon
Dieſelbe fuͤr damalige Bewirthung zum
Lohn.
8. Er hat auch an ſeine Schweſter Eſther ge-
ſchrieben,
Damit ſie es wiſſe wo er ſey geblieben,
Und daß ſie bei ihm in ſeinem Schoͤnhain
Naͤchſtens wuͤrde willkommen ſeyn.
9. Auch ſeinen Schildburger Anverwandten
Und den daſelbſt wohnenden Bekannten
Machte er ſeinen jetzigen Wohlſtand
Zu ihrer freudigen Nachricht bekannt.
10. Auch hielt ers fuͤr eine der groͤßten Pflichten,
Dem Herrn von Ohnwitz ſein Gluͤck zu berich-
ten,
Bekam
J 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade03_1799 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade03_1799/153 |
Zitationshilfe: | Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade03_1799/153>, abgerufen am 16.02.2025. |