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Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799.

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17. "Ich wollte gerne, um dich persönlich zu se-
hen,
"Durchs Feuer und über Eisgebirge ge-
hen -- --
"Denn Dein lieblich lächelndes Angesicht
"Erquickt mich mehr als des Monds Sil-
berlicht."
18. Antwort: Mein Liebster! freilich die
Nacht war böse,
Ich hörte auch des Sturms Brüllen und Ge-
töse,
Und ich habe auch, wie Du, die ganze
Nacht
An Dich denkend, schlaflos zugebracht;
19. Komme heute Abend um eilf Uhr in Garten,
Da will ich Dich mit ofnen Armen erwarten;
Brauchst da nicht über Eisgebirge zu gehn,
Denn der Weg dahin ist grün und schön.
20. "Amor hüpft um mich mit seinen Gehülfen,
"Göttliches Mädchen! mich umtanzen Syl-
phen
"Und wie der silberne Wasserquell
"Ist nun meine düstre Seele hell.
21. "Der heil'ge keusche Mond wird uns lächeln
"Zephyr wird uns in den Abendstunden fächeln;
"Ich eile auf der Liebe schnellen Fittich
"Und bin um eilf Uhr präcis bei dich.
22. "Hoch
17. „Ich wollte gerne, um dich perſoͤnlich zu ſe-
hen,
„Durchs Feuer und uͤber Eisgebirge ge-
hen — —
„Denn Dein lieblich laͤchelndes Angeſicht
„Erquickt mich mehr als des Monds Sil-
berlicht.“
18. Antwort: Mein Liebſter! freilich die
Nacht war boͤſe,
Ich hoͤrte auch des Sturms Bruͤllen und Ge-
toͤſe,
Und ich habe auch, wie Du, die ganze
Nacht
An Dich denkend, ſchlaflos zugebracht;
19. Komme heute Abend um eilf Uhr in Garten,
Da will ich Dich mit ofnen Armen erwarten;
Brauchſt da nicht uͤber Eisgebirge zu gehn,
Denn der Weg dahin iſt gruͤn und ſchoͤn.
20. „Amor huͤpft um mich mit ſeinen Gehuͤlfen,
„Goͤttliches Maͤdchen! mich umtanzen Syl-
phen
„Und wie der ſilberne Waſſerquell
„Iſt nun meine duͤſtre Seele hell.
21. „Der heil’ge keuſche Mond wird uns laͤcheln
„Zephyr wird uns in den Abendſtunden faͤcheln;
„Ich eile auf der Liebe ſchnellen Fittich
„Und bin um eilf Uhr praͤcis bei dich.
22. „Hoch
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[92/0114] 17. „Ich wollte gerne, um dich perſoͤnlich zu ſe- hen, „Durchs Feuer und uͤber Eisgebirge ge- hen — — „Denn Dein lieblich laͤchelndes Angeſicht „Erquickt mich mehr als des Monds Sil- berlicht.“ 18. Antwort: Mein Liebſter! freilich die Nacht war boͤſe, Ich hoͤrte auch des Sturms Bruͤllen und Ge- toͤſe, Und ich habe auch, wie Du, die ganze Nacht An Dich denkend, ſchlaflos zugebracht; 19. Komme heute Abend um eilf Uhr in Garten, Da will ich Dich mit ofnen Armen erwarten; Brauchſt da nicht uͤber Eisgebirge zu gehn, Denn der Weg dahin iſt gruͤn und ſchoͤn. 20. „Amor huͤpft um mich mit ſeinen Gehuͤlfen, „Goͤttliches Maͤdchen! mich umtanzen Syl- phen „Und wie der ſilberne Waſſerquell „Iſt nun meine duͤſtre Seele hell. 21. „Der heil’ge keuſche Mond wird uns laͤcheln „Zephyr wird uns in den Abendſtunden faͤcheln; „Ich eile auf der Liebe ſchnellen Fittich „Und bin um eilf Uhr praͤcis bei dich. 22. „Hoch

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Zitationshilfe: Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade03_1799/114>, abgerufen am 22.11.2024.