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Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 2. Dortmund, 1799.

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2. Denn die Herren Kritiker und Recensenten
Machen heuer mit solchen Produkten kein'
Komplimenten,
Und verfahren überhaupt bunt und kraus,
Wenn ein Autor giebt ein Büchlein 'raus.
3. Drum war auch mir schon bei dem ersten
Gange
Schier nicht gut zu Muth, sondern herzlich
bange,
Und ich zoge, so gut es konnte seyn,
Das Aushängeschild der Autorschaft ein.
4. Mochte auch eben niemanden groß flattiren,
Noch gelehrten Journalisten die Hände schmie-
ren;
Denn ich dachte: es falle wie es fällt,
Ich schreibe incognito und behalte mein
Geld;
5. Und, posito! mein Büchlein würde tüchtig
gepeitschet,
Weil es so erbärmlich gereimet und gedeutschet;
So gehe es doch nach löblichem Brauch,
Nicht anders bessern Schriftstellern auch.
6. Indeß ist es meinem Kindlein besser ergangen,
Als ichs jemals hätt' können wünschen und ver-
langen,
Denn selbst große Leute haben oft und viel
Damit gehabt ihre Lust und ihr Spiel.
7. Ein
2. Denn die Herren Kritiker und Recenſenten
Machen heuer mit ſolchen Produkten kein’
Komplimenten,
Und verfahren uͤberhaupt bunt und kraus,
Wenn ein Autor giebt ein Buͤchlein ’raus.
3. Drum war auch mir ſchon bei dem erſten
Gange
Schier nicht gut zu Muth, ſondern herzlich
bange,
Und ich zoge, ſo gut es konnte ſeyn,
Das Aushaͤngeſchild der Autorſchaft ein.
4. Mochte auch eben niemanden groß flattiren,
Noch gelehrten Journaliſten die Haͤnde ſchmie-
ren;
Denn ich dachte: es falle wie es faͤllt,
Ich ſchreibe incognito und behalte mein
Geld;
5. Und, poſito! mein Buͤchlein wuͤrde tuͤchtig
gepeitſchet,
Weil es ſo erbaͤrmlich gereimet und gedeutſchet;
So gehe es doch nach loͤblichem Brauch,
Nicht anders beſſern Schriftſtellern auch.
6. Indeß iſt es meinem Kindlein beſſer ergangen,
Als ichs jemals haͤtt’ koͤnnen wuͤnſchen und ver-
langen,
Denn ſelbſt große Leute haben oft und viel
Damit gehabt ihre Luſt und ihr Spiel.
7. Ein
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[2/0024] 2. Denn die Herren Kritiker und Recenſenten Machen heuer mit ſolchen Produkten kein’ Komplimenten, Und verfahren uͤberhaupt bunt und kraus, Wenn ein Autor giebt ein Buͤchlein ’raus. 3. Drum war auch mir ſchon bei dem erſten Gange Schier nicht gut zu Muth, ſondern herzlich bange, Und ich zoge, ſo gut es konnte ſeyn, Das Aushaͤngeſchild der Autorſchaft ein. 4. Mochte auch eben niemanden groß flattiren, Noch gelehrten Journaliſten die Haͤnde ſchmie- ren; Denn ich dachte: es falle wie es faͤllt, Ich ſchreibe incognito und behalte mein Geld; 5. Und, poſito! mein Buͤchlein wuͤrde tuͤchtig gepeitſchet, Weil es ſo erbaͤrmlich gereimet und gedeutſchet; So gehe es doch nach loͤblichem Brauch, Nicht anders beſſern Schriftſtellern auch. 6. Indeß iſt es meinem Kindlein beſſer ergangen, Als ichs jemals haͤtt’ koͤnnen wuͤnſchen und ver- langen, Denn ſelbſt große Leute haben oft und viel Damit gehabt ihre Luſt und ihr Spiel. 7. Ein

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 2. Dortmund, 1799, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade02_1799/24>, abgerufen am 24.11.2024.