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Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 2. Dortmund, 1799.

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Er hat zwar alle diese Ehren nicht veracht't,
Aber doch davon nie Gebrauch gemacht.

11. Seine Mutter hat, leider, nur vier Jahre
Vergnügt durchlebt bei ihm auf der Pfarre,
Und er hat immer als ein treuer Sohn sie
Geliebt und gepfleget spat und früh.
12. Sie war sehr geplagt mit hysterischen Schmer-
zen,
Hatte öfters Drücken am Magen und Herzen,
Und längst schon traf man kein'n einzigen
Zahn,
In ihrem Munde zum Beissen mehr an.
13. Drum verschlang sie meist die Speisen un-
gekauet,
Diese wurden also nicht gehörig verdauet;
Das erregte nun manche Indigestion,
Und Wassersucht war endlich die Folge da-
von.
14. Auch ward die Frau leicht zum Aerger bewe-
get
Und so die Galle heftig oft erreget,
Denn um 'ne Nadel oder ein Ei,
Erhub sie manchmal Zetergeschrei.
15. Der Kümmelbrandwein konnt' zwar oft lin-
dern,
Und ihr Magen- und Herz-Weh augenschein-
lich mindern,
Denn

Er hat zwar alle dieſe Ehren nicht veracht’t,
Aber doch davon nie Gebrauch gemacht.

11. Seine Mutter hat, leider, nur vier Jahre
Vergnuͤgt durchlebt bei ihm auf der Pfarre,
Und er hat immer als ein treuer Sohn ſie
Geliebt und gepfleget ſpat und fruͤh.
12. Sie war ſehr geplagt mit hyſteriſchen Schmer-
zen,
Hatte oͤfters Druͤcken am Magen und Herzen,
Und laͤngſt ſchon traf man kein’n einzigen
Zahn,
In ihrem Munde zum Beiſſen mehr an.
13. Drum verſchlang ſie meiſt die Speiſen un-
gekauet,
Dieſe wurden alſo nicht gehoͤrig verdauet;
Das erregte nun manche Indigeſtion,
Und Waſſerſucht war endlich die Folge da-
von.
14. Auch ward die Frau leicht zum Aerger bewe-
get
Und ſo die Galle heftig oft erreget,
Denn um ’ne Nadel oder ein Ei,
Erhub ſie manchmal Zetergeſchrei.
15. Der Kuͤmmelbrandwein konnt’ zwar oft lin-
dern,
Und ihr Magen- und Herz-Weh augenſchein-
lich mindern,
Denn
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[178/0200] Er hat zwar alle dieſe Ehren nicht veracht’t, Aber doch davon nie Gebrauch gemacht. 11. Seine Mutter hat, leider, nur vier Jahre Vergnuͤgt durchlebt bei ihm auf der Pfarre, Und er hat immer als ein treuer Sohn ſie Geliebt und gepfleget ſpat und fruͤh. 12. Sie war ſehr geplagt mit hyſteriſchen Schmer- zen, Hatte oͤfters Druͤcken am Magen und Herzen, Und laͤngſt ſchon traf man kein’n einzigen Zahn, In ihrem Munde zum Beiſſen mehr an. 13. Drum verſchlang ſie meiſt die Speiſen un- gekauet, Dieſe wurden alſo nicht gehoͤrig verdauet; Das erregte nun manche Indigeſtion, Und Waſſerſucht war endlich die Folge da- von. 14. Auch ward die Frau leicht zum Aerger bewe- get Und ſo die Galle heftig oft erreget, Denn um ’ne Nadel oder ein Ei, Erhub ſie manchmal Zetergeſchrei. 15. Der Kuͤmmelbrandwein konnt’ zwar oft lin- dern, Und ihr Magen- und Herz-Weh augenſchein- lich mindern, Denn

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Zitationshilfe: Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 2. Dortmund, 1799, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade02_1799/200>, abgerufen am 24.11.2024.