Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 2. Dortmund, 1799."Freuen sich, ehren und lieben mich, 9. "Man hat mich reichlich mit Hausrath ver- sehen, "Das sollt Ihr selbst künftig finden und ver- stehen, "Auch in Söller, Keller, Küche und Stall "Sind Lebensmittel in großer Zahl 10. "Die Pfarre selbst ist sehr einträglich "Und für ihren Besitzer nicht ungemächlich, "Sie bringt gewöhnlich Jahr aus, Jahr ein, "Reine 1000 Gulden baar ein. 11. "Meine Wünsche sind also alle gestillet, "Nur ein einz'ger noch ist bisher unerfüllet, "Nemlich Euch bald im Wohlergehn, "Nebst Schwester Esther bei mir zu sehn. 12. "Ich bitte Euch also, nicht zu verweilen, "Sondern je eher, desto lieber zu mir zu ei- len, "Und dann lebenslänglich bei mir "Zu nehmen Euer künftig Quartier. 13. "Man ging im Dorf kollektiren herumme "Und sammelte für mich eine artige Summe; "Dieses Geld sende ich euch allhier, "Um die Reisekosten zu bestreiten dafür; 14. "Denn
„Freuen ſich, ehren und lieben mich, 9. „Man hat mich reichlich mit Hausrath ver- ſehen, „Das ſollt Ihr ſelbſt kuͤnftig finden und ver- ſtehen, „Auch in Soͤller, Keller, Kuͤche und Stall „Sind Lebensmittel in großer Zahl 10. „Die Pfarre ſelbſt iſt ſehr eintraͤglich „Und fuͤr ihren Beſitzer nicht ungemaͤchlich, „Sie bringt gewoͤhnlich Jahr aus, Jahr ein, „Reine 1000 Gulden baar ein. 11. „Meine Wuͤnſche ſind alſo alle geſtillet, „Nur ein einz’ger noch iſt bisher unerfuͤllet, „Nemlich Euch bald im Wohlergehn, „Nebſt Schweſter Eſther bei mir zu ſehn. 12. „Ich bitte Euch alſo, nicht zu verweilen, „Sondern je eher, deſto lieber zu mir zu ei- len, „Und dann lebenslaͤnglich bei mir „Zu nehmen Euer kuͤnftig Quartier. 13. „Man ging im Dorf kollektiren herumme „Und ſammelte fuͤr mich eine artige Summe; „Dieſes Geld ſende ich euch allhier, „Um die Reiſekoſten zu beſtreiten dafuͤr; 14. „Denn
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg n="8"> <pb facs="#f0191" n="169"/> <l>„Freuen ſich, ehren und lieben mich,</l><lb/> <l>„Als ihren neuen Pfarrer zaͤrtlich.</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l>9. „Man hat mich reichlich mit Hausrath ver-</l><lb/> <l>ſehen,</l><lb/> <l>„Das ſollt Ihr ſelbſt kuͤnftig finden und ver-</l><lb/> <l>ſtehen,</l><lb/> <l>„Auch in Soͤller, Keller, Kuͤche und Stall</l><lb/> <l>„Sind Lebensmittel in großer Zahl</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l>10. „Die Pfarre ſelbſt iſt ſehr eintraͤglich</l><lb/> <l>„Und fuͤr ihren Beſitzer nicht ungemaͤchlich,</l><lb/> <l>„Sie bringt gewoͤhnlich Jahr aus, Jahr</l><lb/> <l>ein,</l><lb/> <l>„Reine 1000 Gulden baar ein.</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <l>11. „Meine Wuͤnſche ſind alſo alle geſtillet,</l><lb/> <l>„Nur ein einz’ger noch iſt bisher unerfuͤllet,</l><lb/> <l>„Nemlich Euch bald im Wohlergehn,</l><lb/> <l>„Nebſt Schweſter Eſther bei mir zu ſehn.</l> </lg><lb/> <lg n="12"> <l>12. „Ich bitte Euch alſo, nicht zu verweilen,</l><lb/> <l>„Sondern je eher, deſto lieber zu mir zu ei-</l><lb/> <l>len,</l><lb/> <l>„Und dann lebenslaͤnglich bei mir</l><lb/> <l>„Zu nehmen Euer kuͤnftig Quartier.</l> </lg><lb/> <lg n="13"> <l>13. „Man ging im Dorf kollektiren herumme</l><lb/> <l>„Und ſammelte fuͤr mich eine artige Summe;</l><lb/> <l>„Dieſes Geld ſende ich euch allhier,</l><lb/> <l>„Um die Reiſekoſten zu beſtreiten dafuͤr;</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">14. „Denn</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [169/0191]
„Freuen ſich, ehren und lieben mich,
„Als ihren neuen Pfarrer zaͤrtlich.
9. „Man hat mich reichlich mit Hausrath ver-
ſehen,
„Das ſollt Ihr ſelbſt kuͤnftig finden und ver-
ſtehen,
„Auch in Soͤller, Keller, Kuͤche und Stall
„Sind Lebensmittel in großer Zahl
10. „Die Pfarre ſelbſt iſt ſehr eintraͤglich
„Und fuͤr ihren Beſitzer nicht ungemaͤchlich,
„Sie bringt gewoͤhnlich Jahr aus, Jahr
ein,
„Reine 1000 Gulden baar ein.
11. „Meine Wuͤnſche ſind alſo alle geſtillet,
„Nur ein einz’ger noch iſt bisher unerfuͤllet,
„Nemlich Euch bald im Wohlergehn,
„Nebſt Schweſter Eſther bei mir zu ſehn.
12. „Ich bitte Euch alſo, nicht zu verweilen,
„Sondern je eher, deſto lieber zu mir zu ei-
len,
„Und dann lebenslaͤnglich bei mir
„Zu nehmen Euer kuͤnftig Quartier.
13. „Man ging im Dorf kollektiren herumme
„Und ſammelte fuͤr mich eine artige Summe;
„Dieſes Geld ſende ich euch allhier,
„Um die Reiſekoſten zu beſtreiten dafuͤr;
14. „Denn
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |