Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 2. Dortmund, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite
Drei und zwanzigstes Kapitel.

Wie der junge Herr mit Hieronimus die Welt
besehen soll und der Schulmeister Loci einen
unvorgreiflichen Reiseplan überreichen that.


1. Jetzt ist es wieder hohe Zeit zu besehen,
Wie die Affairen auf dem Schlosse zu Ohn-
witz stehen,
Und was nach einigen Tagen allda
Weiter wegen Hieronimus geschah.
2. Daß ihn die gnädigste Herrschaft aufs beste
traktirte
Und auf alle menschmögliche Weise flattirte,
Wer das nicht ohne mein Erinnern sähe ein
Der müßte ein Einfaltspinsel seyn.
3. Auch will ich nichts von den Geldgeschenken,
Welche ihm der alte Herr machte, gedenken,
Auch nicht sagen, daß er davon in Eil
Seiner Mutter gesandt einen ansehnlichen
Theil.
4. Ich will vielmehr ad Rem fortfahren und sa-
gen,
Daß man nach verstrich'nen Willkommstagen,
Faßte einen ganz nagelneuen Entschluß,
Wegen des jungen Barons und Hieronimus.
5. Den
Drei und zwanzigſtes Kapitel.

Wie der junge Herr mit Hieronimus die Welt
beſehen ſoll und der Schulmeiſter Loci einen
unvorgreiflichen Reiſeplan uͤberreichen that.


1. Jetzt iſt es wieder hohe Zeit zu beſehen,
Wie die Affairen auf dem Schloſſe zu Ohn-
witz ſtehen,
Und was nach einigen Tagen allda
Weiter wegen Hieronimus geſchah.
2. Daß ihn die gnaͤdigſte Herrſchaft aufs beſte
traktirte
Und auf alle menſchmoͤgliche Weiſe flattirte,
Wer das nicht ohne mein Erinnern ſaͤhe ein
Der muͤßte ein Einfaltspinſel ſeyn.
3. Auch will ich nichts von den Geldgeſchenken,
Welche ihm der alte Herr machte, gedenken,
Auch nicht ſagen, daß er davon in Eil
Seiner Mutter geſandt einen anſehnlichen
Theil.
4. Ich will vielmehr ad Rem fortfahren und ſa-
gen,
Daß man nach verſtrich’nen Willkommstagen,
Faßte einen ganz nagelneuen Entſchluß,
Wegen des jungen Barons und Hieronimus.
5. Den
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0150" n="128"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Drei und zwanzig&#x017F;tes Kapitel.</hi> </head><lb/>
        <argument>
          <p>Wie der junge Herr mit Hieronimus die Welt<lb/>
be&#x017F;ehen &#x017F;oll und der Schulmei&#x017F;ter <hi rendition="#aq">Loci</hi> einen<lb/>
unvorgreiflichen Rei&#x017F;eplan u&#x0364;berreichen that.</p>
        </argument><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <lg type="poem">
          <lg n="1">
            <l>1. <hi rendition="#in">J</hi>etzt i&#x017F;t es wieder hohe Zeit zu be&#x017F;ehen,</l><lb/>
            <l>Wie die Affairen auf dem Schlo&#x017F;&#x017F;e zu Ohn-</l><lb/>
            <l>witz &#x017F;tehen,</l><lb/>
            <l>Und was nach einigen Tagen allda</l><lb/>
            <l>Weiter wegen Hieronimus ge&#x017F;chah.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="2">
            <l>2. Daß ihn die gna&#x0364;dig&#x017F;te Herr&#x017F;chaft aufs be&#x017F;te</l><lb/>
            <l>traktirte</l><lb/>
            <l>Und auf alle men&#x017F;chmo&#x0364;gliche Wei&#x017F;e flattirte,</l><lb/>
            <l>Wer das nicht ohne mein Erinnern &#x017F;a&#x0364;he ein</l><lb/>
            <l>Der mu&#x0364;ßte ein Einfaltspin&#x017F;el &#x017F;eyn.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="3">
            <l>3. Auch will ich nichts von den Geldge&#x017F;chenken,</l><lb/>
            <l>Welche ihm der alte Herr machte, gedenken,</l><lb/>
            <l>Auch nicht &#x017F;agen, daß er davon in Eil</l><lb/>
            <l>Seiner Mutter ge&#x017F;andt einen an&#x017F;ehnlichen</l><lb/>
            <l>Theil.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="4">
            <l>4. Ich will vielmehr ad Rem fortfahren und &#x017F;a-</l><lb/>
            <l>gen,</l><lb/>
            <l>Daß man nach ver&#x017F;trich&#x2019;nen Willkommstagen,</l><lb/>
            <l>Faßte einen ganz nagelneuen Ent&#x017F;chluß,</l><lb/>
            <l>Wegen des jungen Barons und Hieronimus.</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">5. Den</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[128/0150] Drei und zwanzigſtes Kapitel. Wie der junge Herr mit Hieronimus die Welt beſehen ſoll und der Schulmeiſter Loci einen unvorgreiflichen Reiſeplan uͤberreichen that. 1. Jetzt iſt es wieder hohe Zeit zu beſehen, Wie die Affairen auf dem Schloſſe zu Ohn- witz ſtehen, Und was nach einigen Tagen allda Weiter wegen Hieronimus geſchah. 2. Daß ihn die gnaͤdigſte Herrſchaft aufs beſte traktirte Und auf alle menſchmoͤgliche Weiſe flattirte, Wer das nicht ohne mein Erinnern ſaͤhe ein Der muͤßte ein Einfaltspinſel ſeyn. 3. Auch will ich nichts von den Geldgeſchenken, Welche ihm der alte Herr machte, gedenken, Auch nicht ſagen, daß er davon in Eil Seiner Mutter geſandt einen anſehnlichen Theil. 4. Ich will vielmehr ad Rem fortfahren und ſa- gen, Daß man nach verſtrich’nen Willkommstagen, Faßte einen ganz nagelneuen Entſchluß, Wegen des jungen Barons und Hieronimus. 5. Den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade02_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade02_1799/150
Zitationshilfe: Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 2. Dortmund, 1799, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade02_1799/150>, abgerufen am 22.12.2024.