Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 1. Dortmund, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite
62. Denn ich hatte im Posthause vernommen,
Daß er da Extrapost bekommen,
Und daß er also im Schwabenland
Sich noch vermuthlich reisend befand.
63. Hätte ich ihn unterweges attrapiret,
So wäre er sogleich arretiret,
Und so hätte ich gewiß alsdenn
Meine Sachen wieder bekommen.
65. Mein Lieber! es war grade diese Reise,
Als ich auf die bewußte Weise
Sie auf dem Postwagen traf an,
Wo unsre Bekanntschaft zuerst begann.
65. Uebrigens ist es mir niemals geglücket,
Daß ich Herrn von Hogier hätte erblicket,
Und ich habe auch niemals nachher
Gehöret, wo er geblieben wär -- --
66. Hier ist Hieronimus abermalen
Der Amalia in die Rede gefallen:
"Potz tausend! ich weiß es, wo der Dieb,
"Der Herr von Hogier, der Schurke, einst
blieb!
67. "Kurz vor unsrer Bekanntschaft, liebe Amalie!
"Hatte mich Herr von Hogier, die Kanaille,
"Im Wirthshaufe um vieles Geld
"Mit seinem falschen Spiele geprellt;
68. "Dies
62. Denn ich hatte im Poſthauſe vernommen,
Daß er da Extrapoſt bekommen,
Und daß er alſo im Schwabenland
Sich noch vermuthlich reiſend befand.
63. Haͤtte ich ihn unterweges attrapiret,
So waͤre er ſogleich arretiret,
Und ſo haͤtte ich gewiß alsdenn
Meine Sachen wieder bekommen.
65. Mein Lieber! es war grade dieſe Reiſe,
Als ich auf die bewußte Weiſe
Sie auf dem Poſtwagen traf an,
Wo unſre Bekanntſchaft zuerſt begann.
65. Uebrigens iſt es mir niemals gegluͤcket,
Daß ich Herrn von Hogier haͤtte erblicket,
Und ich habe auch niemals nachher
Gehoͤret, wo er geblieben waͤr — —
66. Hier iſt Hieronimus abermalen
Der Amalia in die Rede gefallen:
„Potz tauſend! ich weiß es, wo der Dieb,
„Der Herr von Hogier, der Schurke, einſt
blieb!
67. „Kurz vor unſrer Bekanntſchaft, liebe Amalie!
„Hatte mich Herr von Hogier, die Kanaille,
„Im Wirthshaufe um vieles Geld
„Mit ſeinem falſchen Spiele geprellt;
68. „Dies
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0190" n="166"/>
          <lg n="62">
            <l>62. Denn ich hatte im Po&#x017F;thau&#x017F;e vernommen,</l><lb/>
            <l>Daß er da Extrapo&#x017F;t bekommen,</l><lb/>
            <l>Und daß er al&#x017F;o im Schwabenland</l><lb/>
            <l>Sich noch vermuthlich rei&#x017F;end befand.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="63">
            <l>63. Ha&#x0364;tte ich ihn unterweges attrapiret,</l><lb/>
            <l>So wa&#x0364;re er &#x017F;ogleich arretiret,</l><lb/>
            <l>Und &#x017F;o ha&#x0364;tte ich gewiß alsdenn</l><lb/>
            <l>Meine Sachen wieder bekommen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="64">
            <l>65. Mein Lieber! es war grade die&#x017F;e Rei&#x017F;e,</l><lb/>
            <l>Als ich auf die bewußte Wei&#x017F;e</l><lb/>
            <l>Sie auf dem Po&#x017F;twagen traf an,</l><lb/>
            <l>Wo un&#x017F;re Bekannt&#x017F;chaft zuer&#x017F;t begann.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="65">
            <l>65. Uebrigens i&#x017F;t es mir niemals geglu&#x0364;cket,</l><lb/>
            <l>Daß ich Herrn von Hogier ha&#x0364;tte erblicket,</l><lb/>
            <l>Und ich habe auch niemals nachher</l><lb/>
            <l>Geho&#x0364;ret, wo er geblieben wa&#x0364;r &#x2014; &#x2014;</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="66">
            <l>66. Hier i&#x017F;t Hieronimus abermalen</l><lb/>
            <l>Der Amalia in die Rede gefallen:</l><lb/>
            <l>&#x201E;Potz tau&#x017F;end! ich weiß es, wo der Dieb,</l><lb/>
            <l>&#x201E;Der Herr von Hogier, der Schurke, ein&#x017F;t</l><lb/>
            <l>blieb!</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="67">
            <l>67. &#x201E;Kurz vor un&#x017F;rer Bekannt&#x017F;chaft, liebe Amalie!</l><lb/>
            <l>&#x201E;Hatte mich Herr von Hogier, die Kanaille,</l><lb/>
            <l>&#x201E;Im Wirthshaufe um vieles Geld</l><lb/>
            <l>&#x201E;Mit &#x017F;einem fal&#x017F;chen Spiele geprellt;</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">68. &#x201E;Dies</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[166/0190] 62. Denn ich hatte im Poſthauſe vernommen, Daß er da Extrapoſt bekommen, Und daß er alſo im Schwabenland Sich noch vermuthlich reiſend befand. 63. Haͤtte ich ihn unterweges attrapiret, So waͤre er ſogleich arretiret, Und ſo haͤtte ich gewiß alsdenn Meine Sachen wieder bekommen. 65. Mein Lieber! es war grade dieſe Reiſe, Als ich auf die bewußte Weiſe Sie auf dem Poſtwagen traf an, Wo unſre Bekanntſchaft zuerſt begann. 65. Uebrigens iſt es mir niemals gegluͤcket, Daß ich Herrn von Hogier haͤtte erblicket, Und ich habe auch niemals nachher Gehoͤret, wo er geblieben waͤr — — 66. Hier iſt Hieronimus abermalen Der Amalia in die Rede gefallen: „Potz tauſend! ich weiß es, wo der Dieb, „Der Herr von Hogier, der Schurke, einſt blieb! 67. „Kurz vor unſrer Bekanntſchaft, liebe Amalie! „Hatte mich Herr von Hogier, die Kanaille, „Im Wirthshaufe um vieles Geld „Mit ſeinem falſchen Spiele geprellt; 68. „Dies

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade01_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade01_1799/190
Zitationshilfe: Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 1. Dortmund, 1799, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade01_1799/190>, abgerufen am 25.11.2024.