Kopisch, August: Der Träumer. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 14. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–67. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.überliefert wäre, unter den deutschen Novellen, die des Aufbewahrens werth scheinen, unbestritten seinen Platz in Anspruch nehmen dürfen, abgesehen von dem Interesse, das es einer psychologischen Aesthetik gewähren muß, die dichtende Phantasie in einem so merkwürdigen Falle zu belauschen, bei dem Versuche nämlich, ein Lieblingsmotiv neu zu gestalten und durch Verdoppelung und Häufung gewisser charakteristischer Züge und Erhöhung des phantastischen Elements die erste Fassung zu überbieten. Wenn dies nicht glücken konnte, so ist doch des Schönen und Merkwürdigen auch hier so viel enthalten, daß die zurückgesetze Dichtung uns eine nachträgliche "Rettung" aus der Verschollenheit jenes alten Taschenbuches wohl zu verdienen schien. überliefert wäre, unter den deutschen Novellen, die des Aufbewahrens werth scheinen, unbestritten seinen Platz in Anspruch nehmen dürfen, abgesehen von dem Interesse, das es einer psychologischen Aesthetik gewähren muß, die dichtende Phantasie in einem so merkwürdigen Falle zu belauschen, bei dem Versuche nämlich, ein Lieblingsmotiv neu zu gestalten und durch Verdoppelung und Häufung gewisser charakteristischer Züge und Erhöhung des phantastischen Elements die erste Fassung zu überbieten. Wenn dies nicht glücken konnte, so ist doch des Schönen und Merkwürdigen auch hier so viel enthalten, daß die zurückgesetze Dichtung uns eine nachträgliche „Rettung“ aus der Verschollenheit jenes alten Taschenbuches wohl zu verdienen schien. <TEI> <text> <front> <div type="preface"> <p><pb facs="#f0007"/> überliefert wäre, unter den deutschen Novellen, die des Aufbewahrens werth scheinen, unbestritten seinen Platz in Anspruch nehmen dürfen, abgesehen von dem Interesse, das es einer psychologischen Aesthetik gewähren muß, die dichtende Phantasie in einem so merkwürdigen Falle zu belauschen, bei dem Versuche nämlich, ein Lieblingsmotiv neu zu gestalten und durch Verdoppelung und Häufung gewisser charakteristischer Züge und Erhöhung des phantastischen Elements die erste Fassung zu überbieten. Wenn dies nicht glücken konnte, so ist doch des Schönen und Merkwürdigen auch hier so viel enthalten, daß die zurückgesetze Dichtung uns eine nachträgliche „Rettung“ aus der Verschollenheit jenes alten Taschenbuches wohl zu verdienen schien.</p><lb/> </div> </front> </text> </TEI> [0007]
überliefert wäre, unter den deutschen Novellen, die des Aufbewahrens werth scheinen, unbestritten seinen Platz in Anspruch nehmen dürfen, abgesehen von dem Interesse, das es einer psychologischen Aesthetik gewähren muß, die dichtende Phantasie in einem so merkwürdigen Falle zu belauschen, bei dem Versuche nämlich, ein Lieblingsmotiv neu zu gestalten und durch Verdoppelung und Häufung gewisser charakteristischer Züge und Erhöhung des phantastischen Elements die erste Fassung zu überbieten. Wenn dies nicht glücken konnte, so ist doch des Schönen und Merkwürdigen auch hier so viel enthalten, daß die zurückgesetze Dichtung uns eine nachträgliche „Rettung“ aus der Verschollenheit jenes alten Taschenbuches wohl zu verdienen schien.
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