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Kopisch, August: Der Träumer. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 14. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–67. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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im Volk das Gerücht von seinem Schatze verbreitet, welches bei frommen Seelen keinen Eingang fand, bei Checco jedoch um so mehr, da er seit einiger Zeit im Walde mehrere tiefe Gruben gefunden, und bei der einen sogar des Eremiten Grabscheit.

Nun lassen wir den Eremiten und denken wieder an Giovanni. Dieser ging, wie bereits erzählt worden, wieder das Gebirge hinab. Ueber eine Stunde war er gegangen ... als er sich von allen Seiten beim Namen rufen hörte. Er vernahm zuerst des guten Don Ciccio Stimme, dann die Stimmen von mehreren seiner Freunde. Die braven Leute hatten überall ängstlich nach ihm gefragt und sich im Walde vertheilt, ihn aufzufinden, weil sie, nach Pater Antonio's Rede, nichts Geringeres glaubten, als Giovanni sei ausgegangen, sich das Leben zu nehmen.

Da ist er! da ist er! rief Don Ciccio laut aus, als er ihn sah, und bald umringten den traurigen Jüngling alle seine liebsten Freunde, herzten ihn und küßten ihn und weinten an seinem Halse. Von dieser vielen Liebe und Theilnahme ward Giovanni herzlich gerührt. Giovanni, Giovanni, was soll aus uns werden, wenn du nicht mehr bei uns bist! riefen Alle, betrüb' uns nicht, wir wollen dich trösten, so gut wir es vermögen. Alle jungen Leute zu Gragnano haben sich vorgenommen, dem alten Strintillo ein Charivari zu bringen, und der garstige Granco soll vor lauter Katzenmusik nicht schlafen können, bis Beide vor Aerger

im Volk das Gerücht von seinem Schatze verbreitet, welches bei frommen Seelen keinen Eingang fand, bei Checco jedoch um so mehr, da er seit einiger Zeit im Walde mehrere tiefe Gruben gefunden, und bei der einen sogar des Eremiten Grabscheit.

Nun lassen wir den Eremiten und denken wieder an Giovanni. Dieser ging, wie bereits erzählt worden, wieder das Gebirge hinab. Ueber eine Stunde war er gegangen ... als er sich von allen Seiten beim Namen rufen hörte. Er vernahm zuerst des guten Don Ciccio Stimme, dann die Stimmen von mehreren seiner Freunde. Die braven Leute hatten überall ängstlich nach ihm gefragt und sich im Walde vertheilt, ihn aufzufinden, weil sie, nach Pater Antonio's Rede, nichts Geringeres glaubten, als Giovanni sei ausgegangen, sich das Leben zu nehmen.

Da ist er! da ist er! rief Don Ciccio laut aus, als er ihn sah, und bald umringten den traurigen Jüngling alle seine liebsten Freunde, herzten ihn und küßten ihn und weinten an seinem Halse. Von dieser vielen Liebe und Theilnahme ward Giovanni herzlich gerührt. Giovanni, Giovanni, was soll aus uns werden, wenn du nicht mehr bei uns bist! riefen Alle, betrüb' uns nicht, wir wollen dich trösten, so gut wir es vermögen. Alle jungen Leute zu Gragnano haben sich vorgenommen, dem alten Strintillo ein Charivari zu bringen, und der garstige Granco soll vor lauter Katzenmusik nicht schlafen können, bis Beide vor Aerger

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[0041] im Volk das Gerücht von seinem Schatze verbreitet, welches bei frommen Seelen keinen Eingang fand, bei Checco jedoch um so mehr, da er seit einiger Zeit im Walde mehrere tiefe Gruben gefunden, und bei der einen sogar des Eremiten Grabscheit. Nun lassen wir den Eremiten und denken wieder an Giovanni. Dieser ging, wie bereits erzählt worden, wieder das Gebirge hinab. Ueber eine Stunde war er gegangen ... als er sich von allen Seiten beim Namen rufen hörte. Er vernahm zuerst des guten Don Ciccio Stimme, dann die Stimmen von mehreren seiner Freunde. Die braven Leute hatten überall ängstlich nach ihm gefragt und sich im Walde vertheilt, ihn aufzufinden, weil sie, nach Pater Antonio's Rede, nichts Geringeres glaubten, als Giovanni sei ausgegangen, sich das Leben zu nehmen. Da ist er! da ist er! rief Don Ciccio laut aus, als er ihn sah, und bald umringten den traurigen Jüngling alle seine liebsten Freunde, herzten ihn und küßten ihn und weinten an seinem Halse. Von dieser vielen Liebe und Theilnahme ward Giovanni herzlich gerührt. Giovanni, Giovanni, was soll aus uns werden, wenn du nicht mehr bei uns bist! riefen Alle, betrüb' uns nicht, wir wollen dich trösten, so gut wir es vermögen. Alle jungen Leute zu Gragnano haben sich vorgenommen, dem alten Strintillo ein Charivari zu bringen, und der garstige Granco soll vor lauter Katzenmusik nicht schlafen können, bis Beide vor Aerger

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Zitationshilfe: Kopisch, August: Der Träumer. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 14. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–67. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kopisch_traeumer_1910/41>, abgerufen am 23.11.2024.