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Kopisch, August: Der Träumer. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 14. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–67. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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weiß. Wie war es denn mit meiner Seligen? Sie wollte mich erst durchaus nicht haben: in der ersten Nacht wollte sie mir entlaufen, am Ende fand sie sich doch recht gut in mein Hauswesen, und wenn wir uns später oft gezankt haben, geschah es nur aus guter Meinung. Darum, Pater Antonio, lasset ab, mich zu peinigen und zu rösten. Es kann Euch Alles nichts helfen. Die Tochter ist meine Tochter, ihr Vater heißt Don Strintillo, ich bin Don Strintillo, und was ich haben will, muß geschehen!

Nach dieser Rede machte Strintillo den Mund wieder fest zu. Da mochte Pater Antonio predigen, schelten, mit göttlicher Strafe drohen und die Hölle malen, so roth er wollte, Strintillo blieb verschlossen, wie die Auster, zu der man kein Messer hat. Endlich ging Pater Antonio von ihm hinweg. Nun soll mir kein Senf mehr da herein kommen! sagte Strintillo und verrammelte die Thür.

So! mache zu, verrammle dich, daß kein guter Gedanke mehr zu dir kann! sagte Ciccio, Thränen des Zornes in den Augen, und wandte sich sanft zu Giovanni: komm, mein lieber Giovanni, fasse dich, der Hochzeittag ist noch nicht da. Gott thut viel in einem Augenblick, wie viel mehr kann er in acht Tagen thun. So redete Ciccio zu Giovanni und sah ihm dabei theilnehmend in die Augen, die er voll Thränen glaubte; doch zu seiner großen Verwunderung fand er sie trocken und sein Gesicht bleich, aber unerwartet heiter.

weiß. Wie war es denn mit meiner Seligen? Sie wollte mich erst durchaus nicht haben: in der ersten Nacht wollte sie mir entlaufen, am Ende fand sie sich doch recht gut in mein Hauswesen, und wenn wir uns später oft gezankt haben, geschah es nur aus guter Meinung. Darum, Pater Antonio, lasset ab, mich zu peinigen und zu rösten. Es kann Euch Alles nichts helfen. Die Tochter ist meine Tochter, ihr Vater heißt Don Strintillo, ich bin Don Strintillo, und was ich haben will, muß geschehen!

Nach dieser Rede machte Strintillo den Mund wieder fest zu. Da mochte Pater Antonio predigen, schelten, mit göttlicher Strafe drohen und die Hölle malen, so roth er wollte, Strintillo blieb verschlossen, wie die Auster, zu der man kein Messer hat. Endlich ging Pater Antonio von ihm hinweg. Nun soll mir kein Senf mehr da herein kommen! sagte Strintillo und verrammelte die Thür.

So! mache zu, verrammle dich, daß kein guter Gedanke mehr zu dir kann! sagte Ciccio, Thränen des Zornes in den Augen, und wandte sich sanft zu Giovanni: komm, mein lieber Giovanni, fasse dich, der Hochzeittag ist noch nicht da. Gott thut viel in einem Augenblick, wie viel mehr kann er in acht Tagen thun. So redete Ciccio zu Giovanni und sah ihm dabei theilnehmend in die Augen, die er voll Thränen glaubte; doch zu seiner großen Verwunderung fand er sie trocken und sein Gesicht bleich, aber unerwartet heiter.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T13:35:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T13:35:42Z)

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Zitationshilfe: Kopisch, August: Der Träumer. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 14. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–67. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kopisch_traeumer_1910/29>, abgerufen am 23.11.2024.