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Kopisch, August: Ein Carnevalsfest auf Ischia. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 5. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–62. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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dieser letzten Unterbrechung darf der Erzähler nicht schweigen, weil sie einen Haupttheil der Unterhaltung bis zum Essen ausmachte. Mehrere Spaßvögel hatten nämlich eine große dicke Puppe von allerhand Kleidern zusammengestopft und derselben eine Perrücke, die sehr drollig war, aufgesetzt. Diesen Balg brachten sie nun auf einem Sessel herbeigeschleppt und setzten ihn an die Thür des Zimmers, wo Bias aufhörte zu reden, weil ein Arlekin, welcher den Balg geleitete, furchtbar anfing zu trommeln, sodann aber marktschreierhaft die Stimme erhob und rief: Ihr ehrlichen Kahlköpfe sammt und sonders! Dieses Bild stellet für die heimlichen Kahlköpfe, die sich etwa noch irgendwo auf der Insel oder anderwärts verborgen halten. Bei großer Strafe darf hier niemand aus und eingehn, er hebe denn diese zierliche Perrücke weg und schlage dem Bild auf den Scheitel! -- Das Bild war auch so drollig zusammengestopft und der Scheitel unter der Perrücke so einladend elastisch, daß Jedermann dem lustigen Gebote Folge leistete. Jeden Augenblick erhielt der Balg einen andern Namen, nach irgend einem, den man für einen heimlichen Kahlkopf hielt, zuletzt aber, als zum Essen geblasen wurde, und Alles da hindurch ging, bekam er unter dem Namen Don Ciccio solche Schläge, daß Arlekin ihn beständig wieder aufrichten mußte. Bias schlug ihn vor Zorn gar auf die Perrücke selbst, wobei er sich empfindlich in die Finger stach: er merkte zu spät, daß einige Locken nur mit Nadeln angesteckt waren, und

dieser letzten Unterbrechung darf der Erzähler nicht schweigen, weil sie einen Haupttheil der Unterhaltung bis zum Essen ausmachte. Mehrere Spaßvögel hatten nämlich eine große dicke Puppe von allerhand Kleidern zusammengestopft und derselben eine Perrücke, die sehr drollig war, aufgesetzt. Diesen Balg brachten sie nun auf einem Sessel herbeigeschleppt und setzten ihn an die Thür des Zimmers, wo Bias aufhörte zu reden, weil ein Arlekin, welcher den Balg geleitete, furchtbar anfing zu trommeln, sodann aber marktschreierhaft die Stimme erhob und rief: Ihr ehrlichen Kahlköpfe sammt und sonders! Dieses Bild stellet für die heimlichen Kahlköpfe, die sich etwa noch irgendwo auf der Insel oder anderwärts verborgen halten. Bei großer Strafe darf hier niemand aus und eingehn, er hebe denn diese zierliche Perrücke weg und schlage dem Bild auf den Scheitel! — Das Bild war auch so drollig zusammengestopft und der Scheitel unter der Perrücke so einladend elastisch, daß Jedermann dem lustigen Gebote Folge leistete. Jeden Augenblick erhielt der Balg einen andern Namen, nach irgend einem, den man für einen heimlichen Kahlkopf hielt, zuletzt aber, als zum Essen geblasen wurde, und Alles da hindurch ging, bekam er unter dem Namen Don Ciccio solche Schläge, daß Arlekin ihn beständig wieder aufrichten mußte. Bias schlug ihn vor Zorn gar auf die Perrücke selbst, wobei er sich empfindlich in die Finger stach: er merkte zu spät, daß einige Locken nur mit Nadeln angesteckt waren, und

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Zitationshilfe: Kopisch, August: Ein Carnevalsfest auf Ischia. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 5. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–62. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kopisch_karnevalfest_1910/52>, abgerufen am 24.11.2024.