Körner, Theodor: Leyer und Schwerdt. Berlin, 1814.Was uns bleibt. 1813. Was uns bleibt, wenn Deutschlands Säulen brechen, Wenn der Götter Stimme trügt, Wenn der Menschheit Wunden sich nicht rächen,Wenn das heiligste Vertrauen lügt, Wenn umsonst die aufgeblitzte JugendUm des Vaterlandes Kerker stürmt, Und des Volkes Spartergleiche TugendFruchtlos Leichen über Leichen thürmt? -- Was uns bleibt, wenn wir trotz unserm RechteKnirschend vor dem falschen Glücke stehn, Und des Wüthrichs feile HenkersknechteMordend durch der Freiheit Tempel gehn? -- Was uns bleibt, wenn unser Blut vergebensWas uns bleibt. 1813. Was uns bleibt, wenn Deutſchlands Saͤulen brechen, Wenn der Goͤtter Stimme truͤgt, Wenn der Menſchheit Wunden ſich nicht raͤchen,Wenn das heiligſte Vertrauen luͤgt, Wenn umſonſt die aufgeblitzte JugendUm des Vaterlandes Kerker ſtuͤrmt, Und des Volkes Spartergleiche TugendFruchtlos Leichen uͤber Leichen thuͤrmt? — Was uns bleibt, wenn wir trotz unſerm RechteKnirſchend vor dem falſchen Gluͤcke ſtehn, Und des Wuͤthrichs feile HenkersknechteMordend durch der Freiheit Tempel gehn? — Was uns bleibt, wenn unſer Blut vergebens<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0086" n="74"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#g">Was uns bleibt.</hi><lb/> </head> <p rendition="#c">1813.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">W</hi>as uns bleibt, wenn Deutſchlands Saͤulen brechen,</l><lb/> <l rendition="#et">Wenn der Goͤtter Stimme truͤgt,</l><lb/> <l>Wenn der Menſchheit Wunden ſich nicht raͤchen,</l><lb/> <l rendition="#et">Wenn das heiligſte Vertrauen luͤgt,</l><lb/> <l>Wenn umſonſt die aufgeblitzte Jugend</l><lb/> <l rendition="#et">Um des Vaterlandes Kerker ſtuͤrmt,</l><lb/> <l>Und des Volkes Spartergleiche Tugend</l><lb/> <l rendition="#et">Fruchtlos Leichen uͤber Leichen thuͤrmt? —</l><lb/> <l>Was uns bleibt, wenn wir trotz unſerm Rechte</l><lb/> <l rendition="#et">Knirſchend vor dem falſchen Gluͤcke ſtehn,</l><lb/> <l>Und des Wuͤthrichs feile Henkersknechte</l><lb/> <l rendition="#et">Mordend durch der Freiheit Tempel gehn? —</l><lb/> <l>Was uns bleibt, wenn unſer Blut vergebens</l><lb/><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [74/0086]
Was uns bleibt.
1813.
Was uns bleibt, wenn Deutſchlands Saͤulen brechen,
Wenn der Goͤtter Stimme truͤgt,
Wenn der Menſchheit Wunden ſich nicht raͤchen,
Wenn das heiligſte Vertrauen luͤgt,
Wenn umſonſt die aufgeblitzte Jugend
Um des Vaterlandes Kerker ſtuͤrmt,
Und des Volkes Spartergleiche Tugend
Fruchtlos Leichen uͤber Leichen thuͤrmt? —
Was uns bleibt, wenn wir trotz unſerm Rechte
Knirſchend vor dem falſchen Gluͤcke ſtehn,
Und des Wuͤthrichs feile Henkersknechte
Mordend durch der Freiheit Tempel gehn? —
Was uns bleibt, wenn unſer Blut vergebens
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Zitationshilfe: | Körner, Theodor: Leyer und Schwerdt. Berlin, 1814, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/koerner_leyer_1814/86>, abgerufen am 22.02.2025. |