Körner, Theodor: Leyer und Schwerdt. Berlin, 1814.So geht's zum lust'gen Hochzeitsfest, Der Brautkranz ist der Preis, Und wer das Liebchen warten läßt,Den bannt der freie Kreis. Die Ehre ist der Hochzeitgast,Das Vaterland die Braut; Wer sie recht brünstiglich umfaßt,Den hat der Tod getraut. Gar süß mag solch ein Schlummer seyn In solcher Liebesnacht; In Liebchens Armen schläfst du ein,Getreu von ihr bewacht. Und wenn der Eiche grünes HolzDie neuen Blätter schwellt, So weckt sie dich mit freud'gem Stolz,Zur ew'gen Freiheitswelt. Drum wie sie fällt und wie sie steigt, Des Schicksals rasche Bahn, Wohin das Glück der Schlachten neigt,Wir schauens ruhig an. Für deutsche Freiheit woll'n wir stehn,Sei's nun im Grabes Schooß, So geht's zum luſt'gen Hochzeitsfeſt, Der Brautkranz iſt der Preis, Und wer das Liebchen warten laͤßt,Den bannt der freie Kreis. Die Ehre iſt der Hochzeitgaſt,Das Vaterland die Braut; Wer ſie recht bruͤnſtiglich umfaßt,Den hat der Tod getraut. Gar ſuͤß mag ſolch ein Schlummer ſeyn In ſolcher Liebesnacht; In Liebchens Armen ſchlaͤfſt du ein,Getreu von ihr bewacht. Und wenn der Eiche gruͤnes HolzDie neuen Blaͤtter ſchwellt, So weckt ſie dich mit freud'gem Stolz,Zur ew'gen Freiheitswelt. Drum wie ſie faͤllt und wie ſie ſteigt, Des Schickſals raſche Bahn, Wohin das Gluͤck der Schlachten neigt,Wir ſchauens ruhig an. Fuͤr deutſche Freiheit woll'n wir ſtehn,Sei's nun im Grabes Schooß, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0073" n="61"/> <lg n="3"> <l>So geht's zum luſt'gen Hochzeitsfeſt,</l><lb/> <l rendition="#et">Der Brautkranz iſt der Preis,</l><lb/> <l>Und wer das Liebchen warten laͤßt,</l><lb/> <l rendition="#et">Den bannt der freie Kreis.</l><lb/> <l>Die Ehre iſt der Hochzeitgaſt,</l><lb/> <l rendition="#et">Das Vaterland die Braut;</l><lb/> <l>Wer ſie recht bruͤnſtiglich umfaßt,</l><lb/> <l rendition="#et">Den hat der Tod getraut.</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Gar ſuͤß mag ſolch ein Schlummer ſeyn</l><lb/> <l rendition="#et">In ſolcher Liebesnacht;</l><lb/> <l>In Liebchens Armen ſchlaͤfſt du ein,</l><lb/> <l rendition="#et">Getreu von ihr bewacht.</l><lb/> <l>Und wenn der Eiche gruͤnes Holz</l><lb/> <l rendition="#et">Die neuen Blaͤtter ſchwellt,</l><lb/> <l>So weckt ſie dich mit freud'gem Stolz,</l><lb/> <l rendition="#et">Zur ew'gen Freiheitswelt.</l><lb/> </lg> <lg n="5"> <l>Drum wie ſie faͤllt und wie ſie ſteigt,</l><lb/> <l rendition="#et">Des Schickſals raſche Bahn,</l><lb/> <l>Wohin das Gluͤck der Schlachten neigt,</l><lb/> <l rendition="#et">Wir ſchauens ruhig an.</l><lb/> <l>Fuͤr deutſche Freiheit woll'n wir ſtehn,</l><lb/> <l rendition="#et">Sei's nun im Grabes Schooß,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [61/0073]
So geht's zum luſt'gen Hochzeitsfeſt,
Der Brautkranz iſt der Preis,
Und wer das Liebchen warten laͤßt,
Den bannt der freie Kreis.
Die Ehre iſt der Hochzeitgaſt,
Das Vaterland die Braut;
Wer ſie recht bruͤnſtiglich umfaßt,
Den hat der Tod getraut.
Gar ſuͤß mag ſolch ein Schlummer ſeyn
In ſolcher Liebesnacht;
In Liebchens Armen ſchlaͤfſt du ein,
Getreu von ihr bewacht.
Und wenn der Eiche gruͤnes Holz
Die neuen Blaͤtter ſchwellt,
So weckt ſie dich mit freud'gem Stolz,
Zur ew'gen Freiheitswelt.
Drum wie ſie faͤllt und wie ſie ſteigt,
Des Schickſals raſche Bahn,
Wohin das Gluͤck der Schlachten neigt,
Wir ſchauens ruhig an.
Fuͤr deutſche Freiheit woll'n wir ſtehn,
Sei's nun im Grabes Schooß,
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