Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Körner, Theodor: Leyer und Schwerdt. Berlin, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite
Letzter Trost.

Beim Zurückzug der vereinigten Heere über die Elbe.

Nach der Weise unsers Bundeslieds: Es heult der Sturm, es
braußt das Meer.


Was zieht ihr die Stirne finster und kraus?
Was starrt ihr wild in die Nacht hinaus,
Ihr freien, ihr männlichen Seelen?
Jetzt heult der Sturm, jetzt braußt das Meer,
Jetzt zittert das Erdreich um uns her,
Wir woll'n uns die Noth nicht verhehlen.
Die Hölle braußt auf in neuer Gluth.
Umsonst ist geflossen viel edles Blut,
Noch triumphiren die Bösen.
Doch nicht an der Rache des Himmels verzagt,
Es hat nicht vergebens blutig getagt,
Roth muß ja der Morgen sich lösen.
Letzter Troſt.

Beim Zuruͤckzug der vereinigten Heere uͤber die Elbe.

Nach der Weiſe unſers Bundeslieds: Es heult der Sturm, es
braußt das Meer.


Was zieht ihr die Stirne finſter und kraus?
Was ſtarrt ihr wild in die Nacht hinaus,
Ihr freien, ihr maͤnnlichen Seelen?
Jetzt heult der Sturm, jetzt braußt das Meer,
Jetzt zittert das Erdreich um uns her,
Wir woll'n uns die Noth nicht verhehlen.
Die Hoͤlle braußt auf in neuer Gluth.
Umſonſt iſt gefloſſen viel edles Blut,
Noch triumphiren die Boͤſen.
Doch nicht an der Rache des Himmels verzagt,
Es hat nicht vergebens blutig getagt,
Roth muß ja der Morgen ſich loͤſen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0060" n="48"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#g">Letzter Tro&#x017F;t.</hi><lb/>
          </head>
          <p rendition="#c">Beim Zuru&#x0364;ckzug der vereinigten Heere u&#x0364;ber die                         Elbe.</p><lb/>
          <p rendition="#c">Nach der Wei&#x017F;e un&#x017F;ers Bundeslieds: Es heult der Sturm, es<lb/>
braußt das Meer.</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">W</hi>as zieht ihr die Stirne fin&#x017F;ter und                                 kraus?</l><lb/>
              <l>Was &#x017F;tarrt ihr wild in die Nacht hinaus,</l><lb/>
              <l rendition="#et">Ihr freien, ihr ma&#x0364;nnlichen Seelen?</l><lb/>
              <l>Jetzt heult der Sturm, jetzt braußt das Meer,</l><lb/>
              <l>Jetzt zittert das Erdreich um uns her,</l><lb/>
              <l rendition="#et">Wir woll'n uns die Noth nicht verhehlen.</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="2">
              <l>Die Ho&#x0364;lle braußt auf in neuer Gluth.</l><lb/>
              <l>Um&#x017F;on&#x017F;t i&#x017F;t geflo&#x017F;&#x017F;en viel edles Blut,</l><lb/>
              <l rendition="#et">Noch triumphiren die Bo&#x0364;&#x017F;en.</l><lb/>
              <l>Doch nicht an der Rache des Himmels verzagt,</l><lb/>
              <l>Es hat nicht vergebens blutig getagt,</l><lb/>
              <l rendition="#et">Roth muß ja der Morgen &#x017F;ich lo&#x0364;&#x017F;en.</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[48/0060] Letzter Troſt. Beim Zuruͤckzug der vereinigten Heere uͤber die Elbe. Nach der Weiſe unſers Bundeslieds: Es heult der Sturm, es braußt das Meer. Was zieht ihr die Stirne finſter und kraus? Was ſtarrt ihr wild in die Nacht hinaus, Ihr freien, ihr maͤnnlichen Seelen? Jetzt heult der Sturm, jetzt braußt das Meer, Jetzt zittert das Erdreich um uns her, Wir woll'n uns die Noth nicht verhehlen. Die Hoͤlle braußt auf in neuer Gluth. Umſonſt iſt gefloſſen viel edles Blut, Noch triumphiren die Boͤſen. Doch nicht an der Rache des Himmels verzagt, Es hat nicht vergebens blutig getagt, Roth muß ja der Morgen ſich loͤſen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/koerner_leyer_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/koerner_leyer_1814/60
Zitationshilfe: Körner, Theodor: Leyer und Schwerdt. Berlin, 1814, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/koerner_leyer_1814/60>, abgerufen am 18.12.2024.