Körner, Theodor: Leyer und Schwerdt. Berlin, 1814.Dem Sieger von Aspern. (Bei Uebersendung der beiden vorhergehenden Gedichte.) 1812. Was der verwegenen Hand gebot in die Saiten zu schlagen, Was mein jugendlich Herz tief in Entzückung getaucht, Dieser Begeisterung Sturm, er schlummert nirgends, es mangelt Nie der Brust das Gefühl, nur dem Gefühle das Wort. Manche schweigen wohl auch, weil die Zeit das Schweigen gebiete, Weil der drängende Tag scheuche den glücklichen Muth. Aber die Zeit will ich sehn, und den Tag, der gebieten kann, frostig, Kalt und besonnen zu seyn, wenn mich Entzückung durch¬ glüht, Wenn mein germanischer Stolz sich beugt dem germanischen Helden, Dem Sieger von Aspern. (Bei Ueberſendung der beiden vorhergehenden Gedichte.) 1812. Was der verwegenen Hand gebot in die Saiten zu ſchlagen, Was mein jugendlich Herz tief in Entzuͤckung getaucht, Dieſer Begeiſterung Sturm, er ſchlummert nirgends, es mangelt Nie der Bruſt das Gefuͤhl, nur dem Gefuͤhle das Wort. Manche ſchweigen wohl auch, weil die Zeit das Schweigen gebiete, Weil der draͤngende Tag ſcheuche den gluͤcklichen Muth. Aber die Zeit will ich ſehn, und den Tag, der gebieten kann, froſtig, Kalt und beſonnen zu ſeyn, wenn mich Entzuͤckung durch¬ gluͤht, Wenn mein germaniſcher Stolz ſich beugt dem germaniſchen Helden, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0030" n="18"/> <div n="2"> <head>Dem Sieger von Aspern.<lb/></head> <p rendition="#c">(Bei Ueberſendung der beiden vorhergehenden Gedichte.)</p><lb/> <p rendition="#c">1812.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">W</hi>as der verwegenen Hand gebot in die Saiten zu<lb/><hi rendition="#et">ſchlagen,</hi></l><lb/> <l>Was mein jugendlich Herz tief in Entzuͤckung getaucht,</l><lb/> <l>Dieſer Begeiſterung Sturm, er ſchlummert nirgends, es<lb/><hi rendition="#et">mangelt</hi></l><lb/> <l>Nie der Bruſt das Gefuͤhl, nur dem Gefuͤhle das Wort.</l><lb/> <l>Manche ſchweigen wohl auch, weil die Zeit das Schweigen<lb/><hi rendition="#et">gebiete,</hi></l><lb/> <l>Weil der draͤngende Tag ſcheuche den gluͤcklichen Muth.</l><lb/> <l>Aber die Zeit will ich ſehn, und den Tag, der gebieten kann,<lb/><hi rendition="#et">froſtig,</hi></l><lb/> <l>Kalt und beſonnen zu ſeyn, wenn mich Entzuͤckung durch¬<lb/><hi rendition="#et">gluͤht,</hi></l><lb/> <l>Wenn mein germaniſcher Stolz ſich beugt dem germaniſchen<lb/><hi rendition="#et">Helden,</hi></l><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [18/0030]
Dem Sieger von Aspern.
(Bei Ueberſendung der beiden vorhergehenden Gedichte.)
1812.
Was der verwegenen Hand gebot in die Saiten zu
ſchlagen,
Was mein jugendlich Herz tief in Entzuͤckung getaucht,
Dieſer Begeiſterung Sturm, er ſchlummert nirgends, es
mangelt
Nie der Bruſt das Gefuͤhl, nur dem Gefuͤhle das Wort.
Manche ſchweigen wohl auch, weil die Zeit das Schweigen
gebiete,
Weil der draͤngende Tag ſcheuche den gluͤcklichen Muth.
Aber die Zeit will ich ſehn, und den Tag, der gebieten kann,
froſtig,
Kalt und beſonnen zu ſeyn, wenn mich Entzuͤckung durch¬
gluͤht,
Wenn mein germaniſcher Stolz ſich beugt dem germaniſchen
Helden,
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