Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861.Beckendarmhöhle. am dritten Brüttage entsteht am hintern Ende der Embryonalanlagein ähnlicher Weise wie vorn eine kleine Höhle, die Beckendarm-Beckendarm- höhle, hinterer Darmeingang. höhle mit dem hintern Darmeingang und beginnen die Rän- der der Seitenplatten auch in der Mitte sich nach unten zu biegen, um dann nach und nach mit den mitwuchernden, am Kopf und Becken schon vorhandenen Bauchwänden auch diejenigen der mittleren Theile zu erzeugen. Die hierbei vorkommenden etwas schwieriger auf- zufassenden Einzelnverhältnisse erläutere ich Ihnen am besten durch einige Durchschnittszeichnungen. Fig. 24 zeigt Ihnen den Quer-Hühnerembryo vom 2. Tage. [Abbildung]
Fig. 24. schnitt der Mitte des Rumpfes eines 36stündigen Embryo, bei dem,obschon von einer Krümmung der Seitenplatten noch nichts zu sehen ist, doch schon ein Vorgang sich eingeleitet hat, der mit der Bildung der Peritonealhöhle zusammenhängt, nämlich die Spaltung derSpaltung der Seitenplatten. Seitenplatten in eine mit dem Hornblatte h verbunden bleibende "Hautplatte" hpl und eine mit dem Darmdrüsenblatte d sich ver-Hautplatte. einigende Darmfaserplatte df. Beide diese Platten gehen nachDarmfaserplatte. aussen verschmelzend in das ungetheilte mittlere Keimblatt des Fruchthofes über, nach innen dagegen hängen sie bogenförmig unter sich zusammen, welcher Verbindungstheil mp die MittelplatteMittelplatte. heisst, und grenzen hier an die Urwirbel uw und an die zwischen beiden Theilen gelegenen primitiven Aorten ao und Urnierengänge ung. Die zwischen den genannten Blättern befindlichen Lücken er- strecken sich kanalartig durch den ganzen Randtheil des Embryo, gehen am hintern Ende desselben bogenförmig in einander über und [Abbildung]
Fig. 24. Querschnitt durch einen Hühnerembryo vom zweiten Tage, Beckendarmhöhle. am dritten Brüttage entsteht am hintern Ende der Embryonalanlagein ähnlicher Weise wie vorn eine kleine Höhle, die Beckendarm-Beckendarm- höhle, hinterer Darmeingang. höhle mit dem hintern Darmeingang und beginnen die Rän- der der Seitenplatten auch in der Mitte sich nach unten zu biegen, um dann nach und nach mit den mitwuchernden, am Kopf und Becken schon vorhandenen Bauchwänden auch diejenigen der mittleren Theile zu erzeugen. Die hierbei vorkommenden etwas schwieriger auf- zufassenden Einzelnverhältnisse erläutere ich Ihnen am besten durch einige Durchschnittszeichnungen. Fig. 24 zeigt Ihnen den Quer-Hühnerembryo vom 2. Tage. [Abbildung]
Fig. 24. schnitt der Mitte des Rumpfes eines 36stündigen Embryo, bei dem,obschon von einer Krümmung der Seitenplatten noch nichts zu sehen ist, doch schon ein Vorgang sich eingeleitet hat, der mit der Bildung der Peritonealhöhle zusammenhängt, nämlich die Spaltung derSpaltung der Seitenplatten. Seitenplatten in eine mit dem Hornblatte h verbunden bleibende »Hautplatte« hpl und eine mit dem Darmdrüsenblatte d sich ver-Hautplatte. einigende Darmfaserplatte df. Beide diese Platten gehen nachDarmfaserplatte. aussen verschmelzend in das ungetheilte mittlere Keimblatt des Fruchthofes über, nach innen dagegen hängen sie bogenförmig unter sich zusammen, welcher Verbindungstheil mp die MittelplatteMittelplatte. heisst, und grenzen hier an die Urwirbel uw und an die zwischen beiden Theilen gelegenen primitiven Aorten ao und Urnierengänge ung. Die zwischen den genannten Blättern befindlichen Lücken er- strecken sich kanalartig durch den ganzen Randtheil des Embryo, gehen am hintern Ende desselben bogenförmig in einander über und [Abbildung]
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Beckendarmhöhle.
am dritten Brüttage entsteht am hintern Ende der Embryonalanlage
in ähnlicher Weise wie vorn eine kleine Höhle, die Beckendarm-
höhle mit dem hintern Darmeingang und beginnen die Rän-
der der Seitenplatten auch in der Mitte sich nach unten zu biegen,
um dann nach und nach mit den mitwuchernden, am Kopf und Becken
schon vorhandenen Bauchwänden auch diejenigen der mittleren Theile
zu erzeugen. Die hierbei vorkommenden etwas schwieriger auf-
zufassenden Einzelnverhältnisse erläutere ich Ihnen am besten durch
einige Durchschnittszeichnungen. Fig. 24 zeigt Ihnen den Quer-
[Abbildung Fig. 24.]
schnitt der Mitte des Rumpfes eines 36stündigen Embryo, bei dem,
obschon von einer Krümmung der Seitenplatten noch nichts zu sehen
ist, doch schon ein Vorgang sich eingeleitet hat, der mit der Bildung
der Peritonealhöhle zusammenhängt, nämlich die Spaltung der
Seitenplatten in eine mit dem Hornblatte h verbunden bleibende
»Hautplatte« hpl und eine mit dem Darmdrüsenblatte d sich ver-
einigende Darmfaserplatte df. Beide diese Platten gehen nach
aussen verschmelzend in das ungetheilte mittlere Keimblatt des
Fruchthofes über, nach innen dagegen hängen sie bogenförmig unter
sich zusammen, welcher Verbindungstheil mp die Mittelplatte
heisst, und grenzen hier an die Urwirbel uw und an die zwischen
beiden Theilen gelegenen primitiven Aorten ao und Urnierengänge
ung. Die zwischen den genannten Blättern befindlichen Lücken er-
strecken sich kanalartig durch den ganzen Randtheil des Embryo,
gehen am hintern Ende desselben bogenförmig in einander über und
[Abbildung Fig. 24. Querschnitt durch einen Hühnerembryo vom zweiten Tage,
90—100mal vergr. dd Darmdrüsenblatt, ch Chorda, uw Urwirbel, uwh
Urwirbelhöhle, ao primitive Aorta, ung Urnierengang, sp Spalte in den Sei-
tenplatten (erste Andeutung der Pleuroperitonealhöhle), die durch dieselbe
in die Hautplatten hpl und Darmfaserplatten df zerfallen, die durch die Mittel-
platten mp untereinander zusammenhängen, mr Medullarrohr (Rückenmark),
h Hornblatt, stellenweise verdickt.]
Beckendarm-
höhle, hinterer
Darmeingang.
Hühnerembryo
vom 2. Tage.
Spaltung der
Seitenplatten.
Hautplatte.
Darmfaserplatte.
Mittelplatte.
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