Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861.

Bild:
<< vorherige Seite

Bildung der Bauchwand.
logie der untern mit der obern Körpergegend hervortritt, so sind
doch die der Bildung der erstern zu Grunde liegenden Vorgänge in
ihren wesentlichen Erscheinungen andere. Am Rücken bildet sich
erst eine Längsfurche mit zwei seitlichen Erhebungen, den Rücken-
wülsten, und dann vereinigen sich diese in einer mittleren linien-
förmigen Naht, am Bauche dagegen wuchern die Seitenplatten nicht
blos von rechts und von links, sondern auch von vorn und hinten
her, mithin von allen Seiten nach unten, ihr Vorrücken geschieht
concentrisch, jedoch stärker von vorn her und die endliche Vereini-
gung hat in einem Puncte, dem Nabel, statt. Hier gibt es daher
keine mittlere Naht
, sondern nur Vereinigungspuncte
und zwar finden sich solche an allen drei Keimblättern, die an der
Bildung der Bauch- und Darmwand betheiligt sind.

Ausser dieser Hauptverschiedenheit finden sich nun noch an-
dere, die jedoch besser erst bei der speciellen Beschreibung hervor-
gehoben werden.




4*

Bildung der Bauchwand.
logie der untern mit der obern Körpergegend hervortritt, so sind
doch die der Bildung der erstern zu Grunde liegenden Vorgänge in
ihren wesentlichen Erscheinungen andere. Am Rücken bildet sich
erst eine Längsfurche mit zwei seitlichen Erhebungen, den Rücken-
wülsten, und dann vereinigen sich diese in einer mittleren linien-
förmigen Naht, am Bauche dagegen wuchern die Seitenplatten nicht
blos von rechts und von links, sondern auch von vorn und hinten
her, mithin von allen Seiten nach unten, ihr Vorrücken geschieht
concentrisch, jedoch stärker von vorn her und die endliche Vereini-
gung hat in einem Puncte, dem Nabel, statt. Hier gibt es daher
keine mittlere Naht
, sondern nur Vereinigungspuncte
und zwar finden sich solche an allen drei Keimblättern, die an der
Bildung der Bauch- und Darmwand betheiligt sind.

Ausser dieser Hauptverschiedenheit finden sich nun noch an-
dere, die jedoch besser erst bei der speciellen Beschreibung hervor-
gehoben werden.




4*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0067" n="51"/><fw place="top" type="header">Bildung der Bauchwand.</fw><lb/>
logie der untern mit der obern Körpergegend hervortritt, so sind<lb/>
doch die der Bildung der erstern zu Grunde liegenden Vorgänge in<lb/>
ihren wesentlichen Erscheinungen andere. Am Rücken bildet sich<lb/>
erst eine Längsfurche mit zwei seitlichen Erhebungen, den Rücken-<lb/>
wülsten, und dann vereinigen sich diese in einer <hi rendition="#g">mittleren</hi> linien-<lb/>
förmigen Naht, am Bauche dagegen wuchern die Seitenplatten nicht<lb/>
blos von rechts und von links, sondern auch von vorn und hinten<lb/>
her, mithin von <hi rendition="#g">allen</hi> Seiten nach unten, ihr Vorrücken geschieht<lb/>
concentrisch, jedoch stärker von vorn her und die endliche Vereini-<lb/>
gung hat in einem Puncte, dem Nabel, statt. <hi rendition="#g">Hier gibt es daher<lb/>
keine mittlere Naht</hi>, sondern nur <hi rendition="#g">Vereinigungspuncte</hi><lb/>
und zwar finden sich solche an allen drei Keimblättern, die an der<lb/>
Bildung der Bauch- und Darmwand betheiligt sind.</p><lb/>
        <p>Ausser dieser Hauptverschiedenheit finden sich nun noch an-<lb/>
dere, die jedoch besser erst bei der speciellen Beschreibung hervor-<lb/>
gehoben werden.</p>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      <fw place="bottom" type="sig">4*</fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[51/0067] Bildung der Bauchwand. logie der untern mit der obern Körpergegend hervortritt, so sind doch die der Bildung der erstern zu Grunde liegenden Vorgänge in ihren wesentlichen Erscheinungen andere. Am Rücken bildet sich erst eine Längsfurche mit zwei seitlichen Erhebungen, den Rücken- wülsten, und dann vereinigen sich diese in einer mittleren linien- förmigen Naht, am Bauche dagegen wuchern die Seitenplatten nicht blos von rechts und von links, sondern auch von vorn und hinten her, mithin von allen Seiten nach unten, ihr Vorrücken geschieht concentrisch, jedoch stärker von vorn her und die endliche Vereini- gung hat in einem Puncte, dem Nabel, statt. Hier gibt es daher keine mittlere Naht, sondern nur Vereinigungspuncte und zwar finden sich solche an allen drei Keimblättern, die an der Bildung der Bauch- und Darmwand betheiligt sind. Ausser dieser Hauptverschiedenheit finden sich nun noch an- dere, die jedoch besser erst bei der speciellen Beschreibung hervor- gehoben werden. 4*

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/koelliker_entwicklungs_1861
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/koelliker_entwicklungs_1861/67
Zitationshilfe: Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/koelliker_entwicklungs_1861/67>, abgerufen am 22.11.2024.