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Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861.

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Erste Veränderungen der Keimhaut.
Keimblatt, und in eine untere epithelartige einschichtige Lage, das
eigentliche untere Keimblatt oder das Drüsenblatt, des-
sen Zellen durch das Vorkommen von Fetttropfen von denen des mitt-
leren sich unterscheiden, welche namentlich in denjenigen der Rand-
theile grösser und in grösserer Menge angehäuft sind.

Ist diese Sonderung in 3 Blätter eingetreten, so beginnt unterEmbryonalan-
lage.

fortschreitender Ausbreitung der Keimscheibe die Mitte derselben
sich zu verdicken, und erscheint als eine kreisförmige dunklere
Stelle, welche jedoch nur dem oberen und mittleren Keimblatte an-
gehört. Wie der weitere Verlauf zeigt, ist diese schildförmige Ver-
dickung nichts anderes, als die erste Spur des Embryo und kann
dieselbe daher die Embryonalanlage heissen.

[Abbildung] Fig. 15.

Nun erscheint an-Primitivstreifen
oder Axenplatte.

fänglich nicht ganz in
der Mitte der noch run-
den Embryonalanlage
ein weisslicher Längs-
streifen, der Primi-
tivstreifen
v. Baer's
oder die Axenplatte
von Remak, welche da-
durch gebildet wird,
dass die beiden äusseren
Keimblätter in der Mitte,
in einer zur Längsaxe des
Eies queren Richtung, in
einer schmalen Zone von
1/6 -- 1/3 ''', später von 1/2'''
und darüber mit einan-

[Abbildung]

Fig. 15. Keimhaut des Hühnchens vom Anfange der Bebrütung, etwa 20mal
vergr. Nach Remak. 4. Flächenansicht von unten gesehen, ok oberes Keimblatt,
do Rand des untern Keimblattes (Dotterrinde Remak) mit grösseren dunkleren
Zellen, die Area opaca darstellend, ds schildförmige centrale Verdickung im
hellen Fruchthofe, dem mittleren und oberen Keimblatte angehörend, ap Axen-
platte (Primitivstreifen v. Baer) nicht ganz in der Mitte des Fruchthofes, wo die
zwei äussern Keimblätter verschmolzen sind.
2. Senkrechter Querschnitt derselben Keimhaut. Der Deutlichkeit wegen
ist zwischen den Blättern ein Zwischenraum gelassen. ap, ok, do, wie vorhin. mk
mittleres Keimblatt, d mittlerer dünnerer Theil des innern Keimblattes oder des
Darmdrüsenblattes, ed angrenzende Theile des freien Dotters.

Erste Veränderungen der Keimhaut.
Keimblatt, und in eine untere epithelartige einschichtige Lage, das
eigentliche untere Keimblatt oder das Drüsenblatt, des-
sen Zellen durch das Vorkommen von Fetttropfen von denen des mitt-
leren sich unterscheiden, welche namentlich in denjenigen der Rand-
theile grösser und in grösserer Menge angehäuft sind.

Ist diese Sonderung in 3 Blätter eingetreten, so beginnt unterEmbryonalan-
lage.

fortschreitender Ausbreitung der Keimscheibe die Mitte derselben
sich zu verdicken, und erscheint als eine kreisförmige dunklere
Stelle, welche jedoch nur dem oberen und mittleren Keimblatte an-
gehört. Wie der weitere Verlauf zeigt, ist diese schildförmige Ver-
dickung nichts anderes, als die erste Spur des Embryo und kann
dieselbe daher die Embryonalanlage heissen.

[Abbildung] Fig. 15.

Nun erscheint an-Primitivstreifen
oder Axenplatte.

fänglich nicht ganz in
der Mitte der noch run-
den Embryonalanlage
ein weisslicher Längs-
streifen, der Primi-
tivstreifen
v. Baer’s
oder die Axenplatte
von Remak, welche da-
durch gebildet wird,
dass die beiden äusseren
Keimblätter in der Mitte,
in einer zur Längsaxe des
Eies queren Richtung, in
einer schmalen Zone von
⅙—⅓‴, später von ½‴
und darüber mit einan-

[Abbildung]

Fig. 15. Keimhaut des Hühnchens vom Anfange der Bebrütung, etwa 20mal
vergr. Nach Remak. 4. Flächenansicht von unten gesehen, ok oberes Keimblatt,
do Rand des untern Keimblattes (Dotterrinde Remak) mit grösseren dunkleren
Zellen, die Area opaca darstellend, ds schildförmige centrale Verdickung im
hellen Fruchthofe, dem mittleren und oberen Keimblatte angehörend, ap Axen-
platte (Primitivstreifen v. Baer) nicht ganz in der Mitte des Fruchthofes, wo die
zwei äussern Keimblätter verschmolzen sind.
2. Senkrechter Querschnitt derselben Keimhaut. Der Deutlichkeit wegen
ist zwischen den Blättern ein Zwischenraum gelassen. ap, ok, do, wie vorhin. mk
mittleres Keimblatt, d mittlerer dünnerer Theil des innern Keimblattes oder des
Darmdrüsenblattes, ed angrenzende Theile des freien Dotters.

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[43/0059] Erste Veränderungen der Keimhaut. Keimblatt, und in eine untere epithelartige einschichtige Lage, das eigentliche untere Keimblatt oder das Drüsenblatt, des- sen Zellen durch das Vorkommen von Fetttropfen von denen des mitt- leren sich unterscheiden, welche namentlich in denjenigen der Rand- theile grösser und in grösserer Menge angehäuft sind. Ist diese Sonderung in 3 Blätter eingetreten, so beginnt unter fortschreitender Ausbreitung der Keimscheibe die Mitte derselben sich zu verdicken, und erscheint als eine kreisförmige dunklere Stelle, welche jedoch nur dem oberen und mittleren Keimblatte an- gehört. Wie der weitere Verlauf zeigt, ist diese schildförmige Ver- dickung nichts anderes, als die erste Spur des Embryo und kann dieselbe daher die Embryonalanlage heissen. Embryonalan- lage. [Abbildung Fig. 15. ] Nun erscheint an- fänglich nicht ganz in der Mitte der noch run- den Embryonalanlage ein weisslicher Längs- streifen, der Primi- tivstreifen v. Baer’s oder die Axenplatte von Remak, welche da- durch gebildet wird, dass die beiden äusseren Keimblätter in der Mitte, in einer zur Längsaxe des Eies queren Richtung, in einer schmalen Zone von ⅙—⅓‴, später von ½‴ und darüber mit einan- [Abbildung Fig. 15. Keimhaut des Hühnchens vom Anfange der Bebrütung, etwa 20mal vergr. Nach Remak. 4. Flächenansicht von unten gesehen, ok oberes Keimblatt, do Rand des untern Keimblattes (Dotterrinde Remak) mit grösseren dunkleren Zellen, die Area opaca darstellend, ds schildförmige centrale Verdickung im hellen Fruchthofe, dem mittleren und oberen Keimblatte angehörend, ap Axen- platte (Primitivstreifen v. Baer) nicht ganz in der Mitte des Fruchthofes, wo die zwei äussern Keimblätter verschmolzen sind. 2. Senkrechter Querschnitt derselben Keimhaut. Der Deutlichkeit wegen ist zwischen den Blättern ein Zwischenraum gelassen. ap, ok, do, wie vorhin. mk mittleres Keimblatt, d mittlerer dünnerer Theil des innern Keimblattes oder des Darmdrüsenblattes, ed angrenzende Theile des freien Dotters.] Primitivstreifen oder Axenplatte.

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Zitationshilfe: Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/koelliker_entwicklungs_1861/59>, abgerufen am 22.11.2024.