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Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861.

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Entstehung des Fruchthofes.
später eine mehr scheibenförmige oder leicht warzenförmige Schicht
bilden, Kugeln, die als noch nicht verbrauchte, das heisst, als noch
nicht in Zellen umgewandelte anzusehen sind. Anfänglich nicht viel
grösser als die ursprüngliche Dottermasse wächst die Keimblase
sehr rasch; mit dem Wachsthume werden die Zellen immer deut-
licher und zarter und es dringt immer mehr Flüssigkeit in das In-
nere der Blase, welche unzweifelhaft von dem mütterlichen Organis-
mus, das heisst dem Uterus abstammt; so erreicht dieselbe bald die
Grösse von 1/3 --1/2''', während die Dotterhaut zugleich in eine ein-
fache, ganz zarte Haut umgewandelt wird. Hat die Blase beim Ka-
ninchen eine Grösse von 3/4''' erreicht, so bemerkt man an dersel-
ben einen rundlichen Fleck, der sich von dem übrigen durchsichti-
gen Theil durch eine weissliche Farbe auszeichnet (Fig. 9 und 10).
[Abbildung] Fig. 9.
[Abbildung] Fig. 10.
Das ist der Fruchthof, Area germinativa, welcher die StelleFruchthof.
bezeichnet, wo später der Leib des Embryo sich anlegt. Im weite-
ren Verlaufe des Wachsthums nun wird die Keimblase, vom Fruchthofe
ausgehend, doppelschichtig und diese Verdopplung schreitetKeimblase
doppelschichtig.

in kreisförmiger Linie immer weiter fort, wie diess in Profilansich-
ten (Fig. 11 und 12) deutlich zu erkennen ist, bis gegen den Pol der
Blase, welcher dem Fruchthof gegenüber liegt (Fig. 13). Ein Durch-
schnitt der Blase aus diesem Stadium mitten durch den Fruchthof
würde ein äusseres und ein inneres Blatt zeigen, jedes mit einer Ver-
dickung am Fruchthof. Während diese Spaltung der Keimblase sich
[Abbildung]

Fig. 9. Kaninchenei aus dem Uterus von 13/4''' Durchmesser, a. Zona pel-
lucida, b
. Keimblase, c. Fruchthof, d. Stelle, wo die Keimblase schon doppel-
schichtig ist.

[Abbildung]

Fig. 10. Dasselbe Ei im Profil, Buchstaben wie bei Fig. 9.

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Entstehung des Fruchthofes.
später eine mehr scheibenförmige oder leicht warzenförmige Schicht
bilden, Kugeln, die als noch nicht verbrauchte, das heisst, als noch
nicht in Zellen umgewandelte anzusehen sind. Anfänglich nicht viel
grösser als die ursprüngliche Dottermasse wächst die Keimblase
sehr rasch; mit dem Wachsthume werden die Zellen immer deut-
licher und zarter und es dringt immer mehr Flüssigkeit in das In-
nere der Blase, welche unzweifelhaft von dem mütterlichen Organis-
mus, das heisst dem Uterus abstammt; so erreicht dieselbe bald die
Grösse von ⅓—½‴, während die Dotterhaut zugleich in eine ein-
fache, ganz zarte Haut umgewandelt wird. Hat die Blase beim Ka-
ninchen eine Grösse von ¾‴ erreicht, so bemerkt man an dersel-
ben einen rundlichen Fleck, der sich von dem übrigen durchsichti-
gen Theil durch eine weissliche Farbe auszeichnet (Fig. 9 und 10).
[Abbildung] Fig. 9.
[Abbildung] Fig. 10.
Das ist der Fruchthof, Area germinativa, welcher die StelleFruchthof.
bezeichnet, wo später der Leib des Embryo sich anlegt. Im weite-
ren Verlaufe des Wachsthums nun wird die Keimblase, vom Fruchthofe
ausgehend, doppelschichtig und diese Verdopplung schreitetKeimblase
doppelschichtig.

in kreisförmiger Linie immer weiter fort, wie diess in Profilansich-
ten (Fig. 11 und 12) deutlich zu erkennen ist, bis gegen den Pol der
Blase, welcher dem Fruchthof gegenüber liegt (Fig. 13). Ein Durch-
schnitt der Blase aus diesem Stadium mitten durch den Fruchthof
würde ein äusseres und ein inneres Blatt zeigen, jedes mit einer Ver-
dickung am Fruchthof. Während diese Spaltung der Keimblase sich
[Abbildung]

Fig. 9. Kaninchenei aus dem Uterus von 1¾‴ Durchmesser, a. Zona pel-
lucida, b
. Keimblase, c. Fruchthof, d. Stelle, wo die Keimblase schon doppel-
schichtig ist.

[Abbildung]

Fig. 10. Dasselbe Ei im Profil, Buchstaben wie bei Fig. 9.

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[35/0051] Entstehung des Fruchthofes. später eine mehr scheibenförmige oder leicht warzenförmige Schicht bilden, Kugeln, die als noch nicht verbrauchte, das heisst, als noch nicht in Zellen umgewandelte anzusehen sind. Anfänglich nicht viel grösser als die ursprüngliche Dottermasse wächst die Keimblase sehr rasch; mit dem Wachsthume werden die Zellen immer deut- licher und zarter und es dringt immer mehr Flüssigkeit in das In- nere der Blase, welche unzweifelhaft von dem mütterlichen Organis- mus, das heisst dem Uterus abstammt; so erreicht dieselbe bald die Grösse von ⅓—½‴, während die Dotterhaut zugleich in eine ein- fache, ganz zarte Haut umgewandelt wird. Hat die Blase beim Ka- ninchen eine Grösse von ¾‴ erreicht, so bemerkt man an dersel- ben einen rundlichen Fleck, der sich von dem übrigen durchsichti- gen Theil durch eine weissliche Farbe auszeichnet (Fig. 9 und 10). [Abbildung Fig. 9.] [Abbildung Fig. 10.] Das ist der Fruchthof, Area germinativa, welcher die Stelle bezeichnet, wo später der Leib des Embryo sich anlegt. Im weite- ren Verlaufe des Wachsthums nun wird die Keimblase, vom Fruchthofe ausgehend, doppelschichtig und diese Verdopplung schreitet in kreisförmiger Linie immer weiter fort, wie diess in Profilansich- ten (Fig. 11 und 12) deutlich zu erkennen ist, bis gegen den Pol der Blase, welcher dem Fruchthof gegenüber liegt (Fig. 13). Ein Durch- schnitt der Blase aus diesem Stadium mitten durch den Fruchthof würde ein äusseres und ein inneres Blatt zeigen, jedes mit einer Ver- dickung am Fruchthof. Während diese Spaltung der Keimblase sich [Abbildung Fig. 9. Kaninchenei aus dem Uterus von 1¾‴ Durchmesser, a. Zona pel- lucida, b. Keimblase, c. Fruchthof, d. Stelle, wo die Keimblase schon doppel- schichtig ist.] [Abbildung Fig. 10. Dasselbe Ei im Profil, Buchstaben wie bei Fig. 9.] Fruchthof. Keimblase doppelschichtig. 3*

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Zitationshilfe: Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/koelliker_entwicklungs_1861/51>, abgerufen am 24.11.2024.