Dotters für den Aufbau des Embryo hängt dann auch ein anderes Verhältniss aufs nächste zusammen, nämlich das, dass alle holobla- stischen Eier totale, die meroblastischen dagegen nur partielle Fur- chung besitzen, wie diess später des Näheren auseinandergesetzt werden soll.
Ich gebe Ihnen nun noch eine übersichtliche Zusammenstellung der Verbreitung der beiden genannten Eiformen im Thierreiche.
[Tabelle]
Damit, dass ich diese Eintheilung der Eier in zwei Gruppen zu Grunde lege, bin ich jedoch nicht gemeint zu behaupten, dass die- selbe eine ganz durchgreifende und gelungene sei, indem man bei einer Rundschau unter den holoblastischen Eiern sehr bald findet, dass dieselben Uebergänge zu den meroblastischen zeigen. So bleibt, um nur Eines anzuführen, bei den Eiern der Batrachier, obschon sie totale Furchung besitzen, ein Theil des Dotters zurück, der nicht direct zum Aufbau des Embryo verwendet wird. Immerhin halte
[Abbildung]
Fig. 1.
ich die fragliche Eintheilung im Ganzen für eine brauchbare und will ich Ihnen nun im Folgenden als Typen der beiden Gruppen das Säugethierei und das Vogelei beschreiben.
Das Säugethierei (Fig. 1.), das IhnenSäugethierei. wohl schon hinreichend bekannt ist, hat eine verhältnissmässig dicke Dotterhaut, die wie eine helle Schicht den Dotter umgibt und daher
[Abbildung]
Fig. 1. Ovulum des Menschen aus einem mittelgrossen Follikel 250 mal vergr. a. Dotterhaut Zona pellucida, b. äussere Begrenzung des Dotters und zugleich innere Grenze der Dotterhaut, c. Keimbläschen mit dem Keimfleck.
Säugethierei.
Dotters für den Aufbau des Embryo hängt dann auch ein anderes Verhältniss aufs nächste zusammen, nämlich das, dass alle holobla- stischen Eier totale, die meroblastischen dagegen nur partielle Fur- chung besitzen, wie diess später des Näheren auseinandergesetzt werden soll.
Ich gebe Ihnen nun noch eine übersichtliche Zusammenstellung der Verbreitung der beiden genannten Eiformen im Thierreiche.
[Tabelle]
Damit, dass ich diese Eintheilung der Eier in zwei Gruppen zu Grunde lege, bin ich jedoch nicht gemeint zu behaupten, dass die- selbe eine ganz durchgreifende und gelungene sei, indem man bei einer Rundschau unter den holoblastischen Eiern sehr bald findet, dass dieselben Uebergänge zu den meroblastischen zeigen. So bleibt, um nur Eines anzuführen, bei den Eiern der Batrachier, obschon sie totale Furchung besitzen, ein Theil des Dotters zurück, der nicht direct zum Aufbau des Embryo verwendet wird. Immerhin halte
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Fig. 1.
ich die fragliche Eintheilung im Ganzen für eine brauchbare und will ich Ihnen nun im Folgenden als Typen der beiden Gruppen das Säugethierei und das Vogelei beschreiben.
Das Säugethierei (Fig. 1.), das IhnenSäugethierei. wohl schon hinreichend bekannt ist, hat eine verhältnissmässig dicke Dotterhaut, die wie eine helle Schicht den Dotter umgibt und daher
[Abbildung]
Fig. 1. Ovulum des Menschen aus einem mittelgrossen Follikel 250 mal vergr. a. Dotterhaut Zona pellucida, b. äussere Begrenzung des Dotters und zugleich innere Grenze der Dotterhaut, c. Keimbläschen mit dem Keimfleck.
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Säugethierei.
Dotters für den Aufbau des Embryo hängt dann auch ein anderes
Verhältniss aufs nächste zusammen, nämlich das, dass alle holobla-
stischen Eier totale, die meroblastischen dagegen nur partielle Fur-
chung besitzen, wie diess später des Näheren auseinandergesetzt
werden soll.
Ich gebe Ihnen nun noch eine übersichtliche Zusammenstellung
der Verbreitung der beiden genannten Eiformen im Thierreiche.
Damit, dass ich diese Eintheilung der Eier in zwei Gruppen zu
Grunde lege, bin ich jedoch nicht gemeint zu behaupten, dass die-
selbe eine ganz durchgreifende und gelungene sei, indem man bei
einer Rundschau unter den holoblastischen Eiern sehr bald findet,
dass dieselben Uebergänge zu den meroblastischen zeigen. So bleibt,
um nur Eines anzuführen, bei den Eiern der Batrachier, obschon
sie totale Furchung besitzen, ein Theil des Dotters zurück, der nicht
direct zum Aufbau des Embryo verwendet wird. Immerhin halte
[Abbildung Fig. 1.]
ich die fragliche Eintheilung im Ganzen für
eine brauchbare und will ich Ihnen nun im
Folgenden als Typen der beiden Gruppen das
Säugethierei und das Vogelei beschreiben.
Das Säugethierei (Fig. 1.), das Ihnen
wohl schon hinreichend bekannt ist, hat eine
verhältnissmässig dicke Dotterhaut, die wie
eine helle Schicht den Dotter umgibt und daher
[Abbildung Fig. 1. Ovulum des Menschen aus einem mittelgrossen Follikel 250 mal
vergr. a. Dotterhaut Zona pellucida, b. äussere Begrenzung des Dotters und
zugleich innere Grenze der Dotterhaut, c. Keimbläschen mit dem Keimfleck.]
Säugethierei.
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Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/koelliker_entwicklungs_1861/39>, abgerufen am 05.07.2024.
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