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Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861.

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Entwicklung des Knochensystems.
diesem zufolge am vordersten Ende des Septum narium ungefähr
dieselbe Stellung einnehmen würden, wie weiter hinten der Vomer.

Wir wollen nun schliesslich auch noch die Umwandlungen desUmbildungen
der hinteren
Kiemenbogen.

zweiten und der folgenden Kiemenbogen besprechen. Nicht blos
der erste, sondern auch alle folgenden Kiemenbogen gehören, wie
die Fig. 100, in welcher der erste Urwirbel, der dem Atlas ent-

[Abbildung] Fig. 100.
spricht, hinter dem vier-
ten Bogen seine Lage hat,
deutlich lehrt, ursprüng-
lich zum Kopfe. Im wei-
teren Verlaufe, mit dem
Hervortreten des eigent-
lichen Gesichtes, rücken
jedoch die hinteren Kie-
menbogen immer mehr
an den Hals und hier liegt
dann auch der grössere
Theil der bleibenden Ge-
bilde, die aus diesen Bo-
gen hervorgehen, in wel-
cher Beziehung jedoch
nur der zweite und dritte
Bogen von Belang sind, indem der sogenannte vierte Bogen, der
jedoch nie so ausgeprägt ist, wie die andern, wenigstens in keine
knöchernen Theile sich umwandelt.

Der zweite Kiemenbogen ist in seinen UmwandlungenZweiter
Kiemenbogen.

ebenfalls vor Allem von Reichert genau verfolgt worden. Ursprüng-
lich mit der Schädelbasis in der Gegend des hinteren Keilbeines
verbunden, trennt er sich von dieser, sowie die Entwicklung der
knorpeligen Gehörkapsel beginnt, indem sein Anfangsstück ver-
schwindet. Der Rest sondert sich in bestimmter Weise in knorpe-
lige und weiche Theile. Das Anfangsstück wird zum SteigbügelSteigbügel.
und setzt sich mit dem Labyrinthe in Verbindung. So auffallend
diese Entwicklung des so sonderbar geformten Stapes aus einem

[Abbildung]

Fig. 100. Hundsembryo von unten und rechts gesehen mit nach links ge-
schlagenem Dottersack. Nach Bischoff. a vordere Extremität, b Allantois,
c erster Kiemenbogen (Unterkieferfortsatz), d zweiter Kiemenbogen, hinter dem
noch ein dritter und vierter sich finden, e Gehörbläschen. Ausserdem sieht
man 4 Kiemenspalten, das Herz, die Urnieren.

Entwicklung des Knochensystems.
diesem zufolge am vordersten Ende des Septum narium ungefähr
dieselbe Stellung einnehmen würden, wie weiter hinten der Vomer.

Wir wollen nun schliesslich auch noch die Umwandlungen desUmbildungen
der hinteren
Kiemenbogen.

zweiten und der folgenden Kiemenbogen besprechen. Nicht blos
der erste, sondern auch alle folgenden Kiemenbogen gehören, wie
die Fig. 100, in welcher der erste Urwirbel, der dem Atlas ent-

[Abbildung] Fig. 100.
spricht, hinter dem vier-
ten Bogen seine Lage hat,
deutlich lehrt, ursprüng-
lich zum Kopfe. Im wei-
teren Verlaufe, mit dem
Hervortreten des eigent-
lichen Gesichtes, rücken
jedoch die hinteren Kie-
menbogen immer mehr
an den Hals und hier liegt
dann auch der grössere
Theil der bleibenden Ge-
bilde, die aus diesen Bo-
gen hervorgehen, in wel-
cher Beziehung jedoch
nur der zweite und dritte
Bogen von Belang sind, indem der sogenannte vierte Bogen, der
jedoch nie so ausgeprägt ist, wie die andern, wenigstens in keine
knöchernen Theile sich umwandelt.

Der zweite Kiemenbogen ist in seinen UmwandlungenZweiter
Kiemenbogen.

ebenfalls vor Allem von Reichert genau verfolgt worden. Ursprüng-
lich mit der Schädelbasis in der Gegend des hinteren Keilbeines
verbunden, trennt er sich von dieser, sowie die Entwicklung der
knorpeligen Gehörkapsel beginnt, indem sein Anfangsstück ver-
schwindet. Der Rest sondert sich in bestimmter Weise in knorpe-
lige und weiche Theile. Das Anfangsstück wird zum SteigbügelSteigbügel.
und setzt sich mit dem Labyrinthe in Verbindung. So auffallend
diese Entwicklung des so sonderbar geformten Stapes aus einem

[Abbildung]

Fig. 100. Hundsembryo von unten und rechts gesehen mit nach links ge-
schlagenem Dottersack. Nach Bischoff. a vordere Extremität, b Allantois,
c erster Kiemenbogen (Unterkieferfortsatz), d zweiter Kiemenbogen, hinter dem
noch ein dritter und vierter sich finden, e Gehörbläschen. Ausserdem sieht
man 4 Kiemenspalten, das Herz, die Urnieren.

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[219/0235] Entwicklung des Knochensystems. diesem zufolge am vordersten Ende des Septum narium ungefähr dieselbe Stellung einnehmen würden, wie weiter hinten der Vomer. Wir wollen nun schliesslich auch noch die Umwandlungen des zweiten und der folgenden Kiemenbogen besprechen. Nicht blos der erste, sondern auch alle folgenden Kiemenbogen gehören, wie die Fig. 100, in welcher der erste Urwirbel, der dem Atlas ent- [Abbildung Fig. 100.] spricht, hinter dem vier- ten Bogen seine Lage hat, deutlich lehrt, ursprüng- lich zum Kopfe. Im wei- teren Verlaufe, mit dem Hervortreten des eigent- lichen Gesichtes, rücken jedoch die hinteren Kie- menbogen immer mehr an den Hals und hier liegt dann auch der grössere Theil der bleibenden Ge- bilde, die aus diesen Bo- gen hervorgehen, in wel- cher Beziehung jedoch nur der zweite und dritte Bogen von Belang sind, indem der sogenannte vierte Bogen, der jedoch nie so ausgeprägt ist, wie die andern, wenigstens in keine knöchernen Theile sich umwandelt. Umbildungen der hinteren Kiemenbogen. Der zweite Kiemenbogen ist in seinen Umwandlungen ebenfalls vor Allem von Reichert genau verfolgt worden. Ursprüng- lich mit der Schädelbasis in der Gegend des hinteren Keilbeines verbunden, trennt er sich von dieser, sowie die Entwicklung der knorpeligen Gehörkapsel beginnt, indem sein Anfangsstück ver- schwindet. Der Rest sondert sich in bestimmter Weise in knorpe- lige und weiche Theile. Das Anfangsstück wird zum Steigbügel und setzt sich mit dem Labyrinthe in Verbindung. So auffallend diese Entwicklung des so sonderbar geformten Stapes aus einem [Abbildung Fig. 100. Hundsembryo von unten und rechts gesehen mit nach links ge- schlagenem Dottersack. Nach Bischoff. a vordere Extremität, b Allantois, c erster Kiemenbogen (Unterkieferfortsatz), d zweiter Kiemenbogen, hinter dem noch ein dritter und vierter sich finden, e Gehörbläschen. Ausserdem sieht man 4 Kiemenspalten, das Herz, die Urnieren.] Zweiter Kiemenbogen. Steigbügel.

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Zitationshilfe: Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/koelliker_entwicklungs_1861/235>, abgerufen am 24.11.2024.