Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861.Bildung des Darmes und Dottersackes. pherer, der später als Epithel des Dottersackes erscheint. Der jetztnoch kurze weite Verbindungsgang zwischen beiden erscheint später als innere Auskleidung des Dotterganges. Ausser diesem Epithel besitzt übrigens der in Bildung begrif-Darmfaserhaut. [Abbildung]
Hülle angelegt hat und in die Zotten derselben hineingewachsen ist, wodurch Bildung des Darmes und Dottersackes. pherer, der später als Epithel des Dottersackes erscheint. Der jetztnoch kurze weite Verbindungsgang zwischen beiden erscheint später als innere Auskleidung des Dotterganges. Ausser diesem Epithel besitzt übrigens der in Bildung begrif-Darmfaserhaut. [Abbildung]
Hülle angelegt hat und in die Zotten derselben hineingewachsen ist, wodurch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0111" n="95"/><fw place="top" type="header">Bildung des Darmes und Dottersackes.</fw><lb/> pherer, der später als Epithel des Dottersackes erscheint. Der jetzt<lb/> noch kurze weite Verbindungsgang zwischen beiden erscheint später<lb/> als innere Auskleidung des Dotterganges.</p><lb/> <p>Ausser diesem Epithel besitzt übrigens der in Bildung begrif-<note place="right">Darmfaserhaut.</note><lb/> fene Darm und Dottersack auch noch, wenigstens in einer bestimm-<lb/> ten Ausdehnung, eine zweite Hülle, die sogenannte Darmfaserhaut.<lb/> Am Darme zeigt sich diese Hülle, wie ich Ihnen schon früher vom<lb/> Hühnchen geschildert, einmal am Kopfdarme, im Bereiche des hin-<lb/> tern Abschnittes desselben oder des sogenannten Vorderdarmes an<lb/> den Seiten und vorn gegen die Herzhöhle zu (Fig. 22). Am Mittel-<lb/> darme erscheint dieselbe seitlich (Fig. 26) und am Hinterdarme wie-<lb/> derum seitlich und vorn. Obschon diese Hülle beim Säugethierem-<lb/> bryo in ihrer Entwicklung nicht verfolgt ist, so unterliegt es doch<lb/> nicht dem geringsten Zweifel, dass dieselbe wie beim Hühnchen<lb/> sich verhält und nichts als die untere Lamelle der gespaltenen Sei-<lb/> tenplatten ist. — Eine ähnliche Bekleidung findet sich nun auch am<lb/> Dottersacke, jedoch nur im Bereiche des Fruchthofes, welche die<lb/> Gefässe desselben trägt, und geht dieselbe, wenigstens beim Hühn-<lb/> chen, in ähnlicher Weise aus der Fortsetzung der Seitenplatten in<lb/> den Fruchthof hervor, wie die Faserschicht des eigentlichen Darmes<lb/><figure xml:id="fig047c" prev="#fig047b"><p>Hülle angelegt hat und in die Zotten derselben hineingewachsen ist, wodurch<lb/> das ächte Chorion entsteht. Dottersack verkümmert, Amnioshöhle im Zuneh-<lb/> men begriffen.<lb/><hi rendition="#i">d</hi> Dotterhaut, <hi rendition="#i">d′</hi> Zöttchen der Dotterhaut; <hi rendition="#i">s h</hi> seröse Hülle; <hi rendition="#i">s z</hi> Zotten der<lb/> serösen Hülle; <hi rendition="#i">c h</hi> Chorion (Gefässschicht der Allantois); <hi rendition="#i">ch z</hi> ächte Chorion-<lb/> zotten (aus den Fortsätzen des Chorion und dem Ueberzug der serösen Hülle<lb/> bestehend; <hi rendition="#i">a m</hi> Amnios; <hi rendition="#i">k s</hi> Kopfscheide des Amnios; <hi rendition="#i">s s</hi> Schwanzscheide<lb/> des Amnios; <hi rendition="#i">a h</hi> Amnioshöhle; <hi rendition="#i">a s</hi> Scheide des Amnios für den Nabelstrang;<lb/><hi rendition="#i">a</hi> der Embryonalanlage angehörende Verdickung im äussern Blatte der Keim-<lb/> blase <hi rendition="#i">a′</hi>; <hi rendition="#i">m</hi> der Embryonalanlage angehörende Verdickung im mittleren Blatte<lb/> der Keimblase <hi rendition="#i">m′</hi>, die anfänglich nur so weit reicht, als der Fruchthof, und<lb/> später die Gefässschicht des Dottersacks <hi rendition="#i">d f</hi> darstellt, die mit der Darmfaser-<lb/> platte zusammenhängt; <hi rendition="#i">s t Sinus terminalis</hi>; <hi rendition="#i">d d</hi> Darmdrüsenblatt, entstanden<lb/> aus einem Theile von <hi rendition="#i">i</hi>, dem innern Blatte der Keimblase (späterem Epithel des<lb/> Dottersacks); <hi rendition="#i">k h</hi> Höhle der Keimblase, die später zu <hi rendition="#i">d s</hi>, der Höhle des Dotter-<lb/> sacks wird; <hi rendition="#i">d g</hi> Dottergang; <hi rendition="#i">a l</hi> Allantois; <hi rendition="#i">e</hi> Embryo; <hi rendition="#i">r</hi> ursprünglicher Raum<lb/> zwischen Amnios und Chorion, mit eiweissreicher Flüssigkeit erfüllt; <hi rendition="#i">v l</hi> vor-<lb/> dere Leibeswand in der Herzgegend; <hi rendition="#i">h h</hi> Herzhöhle ohne Herz dargestellt ‒<lb/> In Fig. 2 und 3 ist der Deutlichkeit wegen der Amnios zu weit abstehend ge-<lb/> zeichnet. Ebenso ist die Herzhöhle überall zu klein gezeichnet und auch sonst<lb/> manches, wie bes. der Leib des Embryo mit Ausnahme der Fig. 5 nur sche-<lb/> matisch dargestellt.</p></figure><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [95/0111]
Bildung des Darmes und Dottersackes.
pherer, der später als Epithel des Dottersackes erscheint. Der jetzt
noch kurze weite Verbindungsgang zwischen beiden erscheint später
als innere Auskleidung des Dotterganges.
Ausser diesem Epithel besitzt übrigens der in Bildung begrif-
fene Darm und Dottersack auch noch, wenigstens in einer bestimm-
ten Ausdehnung, eine zweite Hülle, die sogenannte Darmfaserhaut.
Am Darme zeigt sich diese Hülle, wie ich Ihnen schon früher vom
Hühnchen geschildert, einmal am Kopfdarme, im Bereiche des hin-
tern Abschnittes desselben oder des sogenannten Vorderdarmes an
den Seiten und vorn gegen die Herzhöhle zu (Fig. 22). Am Mittel-
darme erscheint dieselbe seitlich (Fig. 26) und am Hinterdarme wie-
derum seitlich und vorn. Obschon diese Hülle beim Säugethierem-
bryo in ihrer Entwicklung nicht verfolgt ist, so unterliegt es doch
nicht dem geringsten Zweifel, dass dieselbe wie beim Hühnchen
sich verhält und nichts als die untere Lamelle der gespaltenen Sei-
tenplatten ist. — Eine ähnliche Bekleidung findet sich nun auch am
Dottersacke, jedoch nur im Bereiche des Fruchthofes, welche die
Gefässe desselben trägt, und geht dieselbe, wenigstens beim Hühn-
chen, in ähnlicher Weise aus der Fortsetzung der Seitenplatten in
den Fruchthof hervor, wie die Faserschicht des eigentlichen Darmes
[Abbildung Hülle angelegt hat und in die Zotten derselben hineingewachsen ist, wodurch
das ächte Chorion entsteht. Dottersack verkümmert, Amnioshöhle im Zuneh-
men begriffen.
d Dotterhaut, d′ Zöttchen der Dotterhaut; s h seröse Hülle; s z Zotten der
serösen Hülle; c h Chorion (Gefässschicht der Allantois); ch z ächte Chorion-
zotten (aus den Fortsätzen des Chorion und dem Ueberzug der serösen Hülle
bestehend; a m Amnios; k s Kopfscheide des Amnios; s s Schwanzscheide
des Amnios; a h Amnioshöhle; a s Scheide des Amnios für den Nabelstrang;
a der Embryonalanlage angehörende Verdickung im äussern Blatte der Keim-
blase a′; m der Embryonalanlage angehörende Verdickung im mittleren Blatte
der Keimblase m′, die anfänglich nur so weit reicht, als der Fruchthof, und
später die Gefässschicht des Dottersacks d f darstellt, die mit der Darmfaser-
platte zusammenhängt; s t Sinus terminalis; d d Darmdrüsenblatt, entstanden
aus einem Theile von i, dem innern Blatte der Keimblase (späterem Epithel des
Dottersacks); k h Höhle der Keimblase, die später zu d s, der Höhle des Dotter-
sacks wird; d g Dottergang; a l Allantois; e Embryo; r ursprünglicher Raum
zwischen Amnios und Chorion, mit eiweissreicher Flüssigkeit erfüllt; v l vor-
dere Leibeswand in der Herzgegend; h h Herzhöhle ohne Herz dargestellt ‒
In Fig. 2 und 3 ist der Deutlichkeit wegen der Amnios zu weit abstehend ge-
zeichnet. Ebenso ist die Herzhöhle überall zu klein gezeichnet und auch sonst
manches, wie bes. der Leib des Embryo mit Ausnahme der Fig. 5 nur sche-
matisch dargestellt.]
Darmfaserhaut.
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