neben der dritten Hirnblase, jedoch oberflächlich gelegene runde Bläschen, die, wie Beobachtungen am Hühnerembryo lehren, von denen später die Rede sein wird, ursprünglich als Einbuchtungen des Hornblattes auftreten und dann später als runde Bläschen von dem- selben sich abschnüren. Die ersten Kiemen- oder Schlund-Kiemenbogen, erstes Paar. oder Visceralbogen sind zwei hakenförmig gekrümmte Ver- dickungen im vordersten Theile der Wand der Kopfdarmhöhle, die mit ihren vorderen abgerundeten Enden sich nahezu berühren. Die- selben liegen unmittelbar unter und hinter der vordersten Hirnblase und zwischen und unter denselben verliert sich das arterielle Ende des Herzens, dessen Spaltungsäste, die zwei Aortenbogen, innen an diesen Bogen rückwärts laufen.
Anmerkung. An den Zellen des Darmdrüsenblattes des Hühnchens finden sich zur Zeit des Auftretens der ersten Gefässe und spä- ter deutlich verdickte und poröse Säume an der gegen den Nahrungs- dotter zu gewendeten Fläche, eine Thatsache, aus der wohl auf eine lebhafte Resorbtion durch diese Schicht geschlossen werden darf.
Erste Entwicklung der Säugethiere.
neben der dritten Hirnblase, jedoch oberflächlich gelegene runde Bläschen, die, wie Beobachtungen am Hühnerembryo lehren, von denen später die Rede sein wird, ursprünglich als Einbuchtungen des Hornblattes auftreten und dann später als runde Bläschen von dem- selben sich abschnüren. Die ersten Kiemen- oder Schlund-Kiemenbogen, erstes Paar. oder Visceralbogen sind zwei hakenförmig gekrümmte Ver- dickungen im vordersten Theile der Wand der Kopfdarmhöhle, die mit ihren vorderen abgerundeten Enden sich nahezu berühren. Die- selben liegen unmittelbar unter und hinter der vordersten Hirnblase und zwischen und unter denselben verliert sich das arterielle Ende des Herzens, dessen Spaltungsäste, die zwei Aortenbogen, innen an diesen Bogen rückwärts laufen.
Anmerkung. An den Zellen des Darmdrüsenblattes des Hühnchens finden sich zur Zeit des Auftretens der ersten Gefässe und spä- ter deutlich verdickte und poröse Säume an der gegen den Nahrungs- dotter zu gewendeten Fläche, eine Thatsache, aus der wohl auf eine lebhafte Resorbtion durch diese Schicht geschlossen werden darf.
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Erste Entwicklung der Säugethiere.
neben der dritten Hirnblase, jedoch oberflächlich gelegene runde
Bläschen, die, wie Beobachtungen am Hühnerembryo lehren, von
denen später die Rede sein wird, ursprünglich als Einbuchtungen des
Hornblattes auftreten und dann später als runde Bläschen von dem-
selben sich abschnüren. Die ersten Kiemen- oder Schlund-
oder Visceralbogen sind zwei hakenförmig gekrümmte Ver-
dickungen im vordersten Theile der Wand der Kopfdarmhöhle, die
mit ihren vorderen abgerundeten Enden sich nahezu berühren. Die-
selben liegen unmittelbar unter und hinter der vordersten Hirnblase
und zwischen und unter denselben verliert sich das arterielle Ende
des Herzens, dessen Spaltungsäste, die zwei Aortenbogen, innen an
diesen Bogen rückwärts laufen.
Kiemenbogen,
erstes Paar.
Anmerkung. An den Zellen des Darmdrüsenblattes des
Hühnchens finden sich zur Zeit des Auftretens der ersten Gefässe und spä-
ter deutlich verdickte und poröse Säume an der gegen den Nahrungs-
dotter zu gewendeten Fläche, eine Thatsache, aus der wohl auf eine lebhafte
Resorbtion durch diese Schicht geschlossen werden darf.
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Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/koelliker_entwicklungs_1861/101>, abgerufen am 05.07.2024.
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