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Knüppeln, Julius Friedrich: Die Rechte der Natur und Menschheit, entweiht durch Menschen. Berlin, 1784.

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Seite von Schwärmern und boshaften Betrü-
gern verleiten, Jrrwege zu betreten.

Diese sind die gefährlichste Brut, die die Erde
erzeuget, sie schleichen unter der Mine der De-
mut einher, und Betrug und Arglist lauern im
Hinterhalt; sie besuchen den Tempel, und mit
ängstlicher Befolgung der Gebräuche ihrer Kir-
che gewöhnen sie sich zu einer schmuzzigen Klei-
dung, zu einer heuchlerischen Mine, um das
blöde Volk zu betrügen, und es durch den Ge-
ruch ihrer Heiligkeit an sich zu ziehn.

Sie misbrauchen den Namen der Gottheit,
und üben Handlungen in der Hülle der Nacht
aus, dafür der wilde Kamschadale erröten
würde. Da sie die Pflichten der Gesellschaft
freventlich verlezzen, und ihre Nebenmenschen
hintergehn, wie wollen sie die Pflichten gegen
Gott erfüllen? Denn was sind solche Leute an-
ders als faule lässige Geschöpfe, welche die
Bande des gesellschaftlichen Lebens zerreissen,
Menschen, die ihre Jugend dem Müssiggange
und der Wollust geweiht, ihre Güter verpraßt,
und sich satt geschwelgt haben auf dem weichen
Pflaum der Wollust und Ueppigkeit -- Men-
schen, die ihre Nebenmenschen bevortheilt,

Seite von Schwaͤrmern und boshaften Betruͤ-
gern verleiten, Jrrwege zu betreten.

Dieſe ſind die gefaͤhrlichſte Brut, die die Erde
erzeuget, ſie ſchleichen unter der Mine der De-
mut einher, und Betrug und Argliſt lauern im
Hinterhalt; ſie beſuchen den Tempel, und mit
aͤngſtlicher Befolgung der Gebraͤuche ihrer Kir-
che gewoͤhnen ſie ſich zu einer ſchmuzzigen Klei-
dung, zu einer heuchleriſchen Mine, um das
bloͤde Volk zu betruͤgen, und es durch den Ge-
ruch ihrer Heiligkeit an ſich zu ziehn.

Sie misbrauchen den Namen der Gottheit,
und uͤben Handlungen in der Huͤlle der Nacht
aus, dafuͤr der wilde Kamſchadale erroͤten
wuͤrde. Da ſie die Pflichten der Geſellſchaft
freventlich verlezzen, und ihre Nebenmenſchen
hintergehn, wie wollen ſie die Pflichten gegen
Gott erfuͤllen? Denn was ſind ſolche Leute an-
ders als faule laͤſſige Geſchoͤpfe, welche die
Bande des geſellſchaftlichen Lebens zerreiſſen,
Menſchen, die ihre Jugend dem Muͤſſiggange
und der Wolluſt geweiht, ihre Guͤter verpraßt,
und ſich ſatt geſchwelgt haben auf dem weichen
Pflaum der Wolluſt und Ueppigkeit — Men-
ſchen, die ihre Nebenmenſchen bevortheilt,

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[20/0028] Seite von Schwaͤrmern und boshaften Betruͤ- gern verleiten, Jrrwege zu betreten. Dieſe ſind die gefaͤhrlichſte Brut, die die Erde erzeuget, ſie ſchleichen unter der Mine der De- mut einher, und Betrug und Argliſt lauern im Hinterhalt; ſie beſuchen den Tempel, und mit aͤngſtlicher Befolgung der Gebraͤuche ihrer Kir- che gewoͤhnen ſie ſich zu einer ſchmuzzigen Klei- dung, zu einer heuchleriſchen Mine, um das bloͤde Volk zu betruͤgen, und es durch den Ge- ruch ihrer Heiligkeit an ſich zu ziehn. Sie misbrauchen den Namen der Gottheit, und uͤben Handlungen in der Huͤlle der Nacht aus, dafuͤr der wilde Kamſchadale erroͤten wuͤrde. Da ſie die Pflichten der Geſellſchaft freventlich verlezzen, und ihre Nebenmenſchen hintergehn, wie wollen ſie die Pflichten gegen Gott erfuͤllen? Denn was ſind ſolche Leute an- ders als faule laͤſſige Geſchoͤpfe, welche die Bande des geſellſchaftlichen Lebens zerreiſſen, Menſchen, die ihre Jugend dem Muͤſſiggange und der Wolluſt geweiht, ihre Guͤter verpraßt, und ſich ſatt geſchwelgt haben auf dem weichen Pflaum der Wolluſt und Ueppigkeit — Men- ſchen, die ihre Nebenmenſchen bevortheilt,

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Zitationshilfe: Knüppeln, Julius Friedrich: Die Rechte der Natur und Menschheit, entweiht durch Menschen. Berlin, 1784, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knueppeln_rechte_1784/28>, abgerufen am 27.11.2024.