Knüppeln, Julius Friedrich: Die Rechte der Natur und Menschheit, entweiht durch Menschen. Berlin, 1784.X. Traurige Gruppen der Sittenlosig- keit unsers Zeitalters, enthüllt für deutsche Fürsten, deutsche Jüng- linge, und deutsche Mädchens. O glükliche Zeit der ersten Jugend! ihr holden X. Traurige Gruppen der Sittenloſig- keit unſers Zeitalters, enthuͤllt fuͤr deutſche Fuͤrſten, deutſche Juͤng- linge, und deutſche Maͤdchens. O gluͤkliche Zeit der erſten Jugend! ihr holden <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0213" n="205"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head><hi rendition="#aq">X.</hi><lb/> Traurige Gruppen der Sittenloſig-<lb/> keit unſers Zeitalters, enthuͤllt fuͤr<lb/> deutſche Fuͤrſten, deutſche Juͤng-<lb/> linge, und deutſche Maͤdchens.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#in">O</hi> gluͤkliche Zeit der erſten Jugend! ihr holden<lb/> Szenen der Knabenzeit, wer wuͤrde euch nicht<lb/> ſehnlich zuruͤk rufen? Welcher Juͤngling, welcher<lb/> Mann ginge nicht gern die Schritte zuruͤk, die<lb/> er vorwaͤrts gethan, um dieſe ſo ſchnell entflohe-<lb/> nen Szenen wieder aufdaͤmmern zu ſehen, und<lb/> um die gaukelnden, vom Fittige der Zeit ver-<lb/> wiſchten Bilder wieder zu erwekken? Kaum erin-<lb/> nert man ſich dieſer Zeit, wo uns alles mit Ro-<lb/> ſenbanden umſchlinget, alles laͤchelnd zur Freude,<lb/> zum Genuß einladet; ſie rauſchet ſo ſchnell vor-<lb/> uͤber, daß ſelbſt der <hi rendition="#fr">Gedanke, ſie einſt ver-<lb/> lebt zu haben,</hi> von der Tafel unſers Gedaͤcht-<lb/> niſſes wuͤrde verwiſcht werden, wenn nicht un-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [205/0213]
X.
Traurige Gruppen der Sittenloſig-
keit unſers Zeitalters, enthuͤllt fuͤr
deutſche Fuͤrſten, deutſche Juͤng-
linge, und deutſche Maͤdchens.
O gluͤkliche Zeit der erſten Jugend! ihr holden
Szenen der Knabenzeit, wer wuͤrde euch nicht
ſehnlich zuruͤk rufen? Welcher Juͤngling, welcher
Mann ginge nicht gern die Schritte zuruͤk, die
er vorwaͤrts gethan, um dieſe ſo ſchnell entflohe-
nen Szenen wieder aufdaͤmmern zu ſehen, und
um die gaukelnden, vom Fittige der Zeit ver-
wiſchten Bilder wieder zu erwekken? Kaum erin-
nert man ſich dieſer Zeit, wo uns alles mit Ro-
ſenbanden umſchlinget, alles laͤchelnd zur Freude,
zum Genuß einladet; ſie rauſchet ſo ſchnell vor-
uͤber, daß ſelbſt der Gedanke, ſie einſt ver-
lebt zu haben, von der Tafel unſers Gedaͤcht-
niſſes wuͤrde verwiſcht werden, wenn nicht un-
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