Knüppeln, Julius Friedrich: Die Rechte der Natur und Menschheit, entweiht durch Menschen. Berlin, 1784.det; wir sehen ihn auf dem Richterstuhl, den Kla- Ja er war noch mehr als Fürst, als Men- O, Deuschlands Genius! zeichne seine det; wir ſehen ihn auf dem Richterſtuhl, den Kla- Ja er war noch mehr als Fuͤrſt, als Men- O, Deuſchlands Genius! zeichne ſeine <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0181" n="173"/> det; wir ſehen ihn auf dem Richterſtuhl, den Kla-<lb/> gen der Bedraͤngten abzuhelfen, die Traͤnen der<lb/> Wittwen zu troknen, und die gektaͤnkte Menſch-<lb/> heit zu verſoͤhnen. Der Arme, der Verlaſſene,<lb/> fand bei ihm Schuz und Huͤlfe, und keiner ging<lb/> jemals ungetroͤſtet von ihm. Er bedurfte keines<lb/> Schuzzes, konnte ſicher ſich jeder Huͤtte nahen,<lb/> ſicher in dem Schoos eines jeden Untertanen ru-<lb/> hen, denn er beſaß aller Herzen, und wurde ge-<lb/> liebt; und Liebe kennt keine Furcht und Gefahr.</p><lb/> <p>Ja er war noch mehr als Fuͤrſt, als Men-<lb/> ſchenfreund; er war auch <hi rendition="#fr">Chriſt,</hi> und als Chriſt,<lb/> uͤbte er Tugenden, die dem Spoͤtter der Reli-<lb/> gion fremd ſind. Er ſah den Engel des Todes<lb/> ſich ihm nahen, nicht furchtbar und ſchrecklich,<lb/> ſondern laͤchelnd, als Freund, und Begleiter nach<lb/> Eliſium. Er ſegnete ſeine Lieben, ſegnete ſein<lb/> Volk — noch ſein lezter matter Blik war fuͤr<lb/> ihr Wol und Gluͤk, und ſo hauchte er ein Le-<lb/> ben aus, das er ſo ſchoͤn verlebte.</p><lb/> <p>O, <hi rendition="#fr">Deuſchlands Genius!</hi> zeichne ſeine<lb/> Thaten, ſeine erhabnen Tugenden, ſein Ende,<lb/> ins Buch der Unvergaͤnglichkeit, und grabe mit<lb/> unausloͤſchlichen Zuͤgen ans Diadem der Zeit:<lb/><hi rendition="#fr">Aloyſius war groß, als Fuͤrſt, Vater,<lb/></hi></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [173/0181]
det; wir ſehen ihn auf dem Richterſtuhl, den Kla-
gen der Bedraͤngten abzuhelfen, die Traͤnen der
Wittwen zu troknen, und die gektaͤnkte Menſch-
heit zu verſoͤhnen. Der Arme, der Verlaſſene,
fand bei ihm Schuz und Huͤlfe, und keiner ging
jemals ungetroͤſtet von ihm. Er bedurfte keines
Schuzzes, konnte ſicher ſich jeder Huͤtte nahen,
ſicher in dem Schoos eines jeden Untertanen ru-
hen, denn er beſaß aller Herzen, und wurde ge-
liebt; und Liebe kennt keine Furcht und Gefahr.
Ja er war noch mehr als Fuͤrſt, als Men-
ſchenfreund; er war auch Chriſt, und als Chriſt,
uͤbte er Tugenden, die dem Spoͤtter der Reli-
gion fremd ſind. Er ſah den Engel des Todes
ſich ihm nahen, nicht furchtbar und ſchrecklich,
ſondern laͤchelnd, als Freund, und Begleiter nach
Eliſium. Er ſegnete ſeine Lieben, ſegnete ſein
Volk — noch ſein lezter matter Blik war fuͤr
ihr Wol und Gluͤk, und ſo hauchte er ein Le-
ben aus, das er ſo ſchoͤn verlebte.
O, Deuſchlands Genius! zeichne ſeine
Thaten, ſeine erhabnen Tugenden, ſein Ende,
ins Buch der Unvergaͤnglichkeit, und grabe mit
unausloͤſchlichen Zuͤgen ans Diadem der Zeit:
Aloyſius war groß, als Fuͤrſt, Vater,
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