alle lebende Wesen in den Staub sinken, dessen Güte der Gerechte im Gebet erflehet, und des- sen Grösse der Verbrecher im lezten dumpfen Röcheln bekennet. Jhn blenden nicht äussere Vorzüge, und das, worauf der Mensch Gehalt und Würde sezzet, ist ihm Staub, den sein Odem weghaucht. Er wird eure Verworfene, die ihr hier mit dem Brandmal der Ehrlosigkeit be- legt, hervor suchen unter den Tausenden, und ihnen den Lohn ihrer im stillen verübten Thaten geben. Da wird die Binde von euren Augen fallen, und ihr werdet zu spät einsehen, daß nur schlechte Handlungen euch vor Gott und der Menschheit entehren, und nur die Rein- heit eures Herzens euch einen wahren Wert in den Augen dessen geben könne, der alle eure Gedan- ken, bis auf den, der noch ungeboren ist, kennt. -- Daß nie der eitle trügerische Wahn des Pöbels euren guten Namen schänden könne, und ihr in jeder, auch der geringsten Beschäftigung des Lebens, wenn ihr eure Pflichten redlich erfüllt, gewis einen grössern Lohn zu erwarten habt, als der Geachtete im Volk, der das ihm anver- traute Pfund im Schweistuch vergrub.
alle lebende Weſen in den Staub ſinken, deſſen Guͤte der Gerechte im Gebet erflehet, und deſ- ſen Groͤſſe der Verbrecher im lezten dumpfen Roͤcheln bekennet. Jhn blenden nicht aͤuſſere Vorzuͤge, und das, worauf der Menſch Gehalt und Wuͤrde ſezzet, iſt ihm Staub, den ſein Odem weghaucht. Er wird eure Verworfene, die ihr hier mit dem Brandmal der Ehrloſigkeit be- legt, hervor ſuchen unter den Tauſenden, und ihnen den Lohn ihrer im ſtillen veruͤbten Thaten geben. Da wird die Binde von euren Augen fallen, und ihr werdet zu ſpaͤt einſehen, daß nur ſchlechte Handlungen euch vor Gott und der Menſchheit entehren, und nur die Rein- heit eures Herzens euch einen wahren Wert in den Augen deſſen geben koͤnne, der alle eure Gedan- ken, bis auf den, der noch ungeboren iſt, kennt. — Daß nie der eitle truͤgeriſche Wahn des Poͤbels euren guten Namen ſchaͤnden koͤnne, und ihr in jeder, auch der geringſten Beſchaͤftigung des Lebens, wenn ihr eure Pflichten redlich erfuͤllt, gewis einen groͤſſern Lohn zu erwarten habt, als der Geachtete im Volk, der das ihm anver- traute Pfund im Schweistuch vergrub.
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alle lebende Weſen in den Staub ſinken, deſſen
Guͤte der Gerechte im Gebet erflehet, und deſ-
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Roͤcheln bekennet. Jhn blenden nicht aͤuſſere
Vorzuͤge, und das, worauf der Menſch Gehalt
und Wuͤrde ſezzet, iſt ihm Staub, den ſein
Odem weghaucht. Er wird eure Verworfene, die
ihr hier mit dem Brandmal der Ehrloſigkeit be-
legt, hervor ſuchen unter den Tauſenden, und
ihnen den Lohn ihrer im ſtillen veruͤbten Thaten
geben. Da wird die Binde von euren Augen
fallen, und ihr werdet zu ſpaͤt einſehen, daß
nur ſchlechte Handlungen euch vor Gott und
der Menſchheit entehren, und nur die Rein-
heit eures Herzens euch einen wahren Wert in den
Augen deſſen geben koͤnne, der alle eure Gedan-
ken, bis auf den, der noch ungeboren iſt, kennt. —
Daß nie der eitle truͤgeriſche Wahn des Poͤbels
euren guten Namen ſchaͤnden koͤnne, und ihr
in jeder, auch der geringſten Beſchaͤftigung des
Lebens, wenn ihr eure Pflichten redlich erfuͤllt,
gewis einen groͤſſern Lohn zu erwarten habt,
als der Geachtete im Volk, der das ihm anver-
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Knüppeln, Julius Friedrich: Die Rechte der Natur und Menschheit, entweiht durch Menschen. Berlin, 1784, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knueppeln_rechte_1784/151>, abgerufen am 24.11.2024.
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