Knopff, Albrecht F.: Die über dem Todt der Gläubigen reichlich getröstete Leydtragende. Minden, 1710.jemand ein köstlich und hochnützliches Gut leihet / mit dem Beding / daß er sich die Macht behält / solches wieder zu fodern / wenn es ihm beliebet / und liesse uns solches zu unsern grossen Trost und Nutzen zwantzig oder dreyßig Fahr / alsdenn fodert ers wieder / wären wir nicht schuldig ihm solches willig und mit vielen Danck zu erstatten / und ihm das Seinige zu überlassen. Nun ist ja alles was wir in der Welt haben / und also auch unsere liebsten Angehörigen nichts anders als ein von GOtt uns geliehenes Gut; Warum wollen wir uns beschweren GOtt das Seinige zu lassen / zumahlen da wir wissen / daß GOtt die Unsrigen so zu sich nimmt / daß er sie uns nach kurtzer Zeit für seinem Angesicht wiedergebe. Unser Leben ist ein Weg zur Ewigkeit; Der Wohlselige ist uns fürgangen / wir folgen ihm nach / es hat ihm kein Feind geraubet sondern sein himmlischer Vater hat ihn geruffen / wer kan einen Vater verdencken wenn er sein Kind von der Gesellschafft ab zu sich in sein Hauß ruffet. Bekennet ihr denn wie ihr ja thut daß GOtt auch euer Vater ist / so bedencket daß es Kindern gebühre sich ihres Vaters Willen gefallen zu lassen ob er schon nicht nach ihren Wunsch wäre / und sprechet mit Hiob c. 1. 21. Der HErr hats gegeben der HERR hats genommen der Nahme des HErren sey gelobet. Daß wird ein heiliger Gehorsam seyn welchen der HErr mit reichen Seegen und Trost vergelten wird. Nun der HErr unser GOtt versiegle diß sein Wort in unser aller Hertzen / zum Preiß seines heiligen und herrlichen Namens / und zu unser aller Trost und Glaubens-Stärckung; Er tröste was er betrübet / und bereite uns allen zu einer seligen Nachfahrt / um seines Sohnes unsers HErrn und Heylandes JEsu Christi willen / wie wir ihm darum ersuchen wollen in einen gläubigen Vater Unser. jemand ein köstlich und hochnützliches Gut leihet / mit dem Beding / daß er sich die Macht behält / solches wieder zu fodern / wenn es ihm beliebet / und liesse uns solches zu unsern grossen Trost und Nutzen zwantzig oder dreyßig Fahr / alsdenn fodert ers wieder / wären wir nicht schuldig ihm solches willig und mit vielen Danck zu erstatten / und ihm das Seinige zu überlassen. Nun ist ja alles was wir in der Welt haben / und also auch unsere liebsten Angehörigen nichts anders als ein von GOtt uns geliehenes Gut; Warum wollen wir uns beschweren GOtt das Seinige zu lassen / zumahlen da wir wissen / daß GOtt die Unsrigen so zu sich nim̃t / daß er sie uns nach kurtzer Zeit für seinem Angesicht wiedergebe. Unser Leben ist ein Weg zur Ewigkeit; Der Wohlselige ist uns fürgangen / wir folgen ihm nach / es hat ihm kein Feind geraubet sondern sein himmlischer Vater hat ihn geruffen / wer kan einen Vater verdencken wenn er sein Kind von der Gesellschafft ab zu sich in sein Hauß ruffet. Bekennet ihr denn wie ihr ja thut daß GOtt auch euer Vater ist / so bedencket daß es Kindern gebühre sich ihres Vaters Willen gefallen zu lassen ob er schon nicht nach ihren Wunsch wäre / und sprechet mit Hiob c. 1. 21. Der HErr hats gegeben der HERR hats genommen der Nahme des HErren sey gelobet. Daß wird ein heiliger Gehorsam seyn welchen der HErr mit reichen Seegen und Trost vergelten wird. Nun der HErr unser GOtt versiegle diß sein Wort in unser aller Hertzen / zum Preiß seines heiligen und herrlichen Namens / und zu unser aller Trost und Glaubens-Stärckung; Er tröste was er betrübet / und bereite uns allen zu einer seligen Nachfahrt / um seines Sohnes unsers HErrn und Heylandes JEsu Christi willen / wie wir ihm darum ersuchen wollen in einen gläubigen Vater Unser. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0052" n="50"/> jemand ein köstlich und hochnützliches Gut leihet / mit dem Beding / daß er sich die Macht behält / solches wieder zu fodern / wenn es ihm beliebet / und liesse uns solches zu unsern grossen Trost und Nutzen zwantzig oder dreyßig Fahr / alsdenn fodert ers wieder / wären wir nicht schuldig ihm solches willig und mit vielen Danck zu erstatten / und ihm das Seinige zu überlassen. Nun ist ja alles was wir in der Welt haben / und also auch unsere liebsten Angehörigen nichts anders als ein von GOtt uns geliehenes Gut; Warum wollen wir uns beschweren GOtt das Seinige zu lassen / zumahlen da wir wissen / daß GOtt die Unsrigen so zu sich nim̃t / daß er sie uns nach kurtzer Zeit für seinem Angesicht wiedergebe. Unser Leben ist ein Weg zur Ewigkeit; Der Wohlselige ist uns fürgangen / wir folgen ihm nach / es hat ihm kein Feind geraubet sondern sein himmlischer Vater hat ihn geruffen / wer kan einen Vater verdencken wenn er sein Kind von der Gesellschafft ab zu sich in sein Hauß ruffet. Bekennet ihr denn wie ihr ja thut daß GOtt auch euer Vater ist / so bedencket daß es Kindern gebühre sich ihres Vaters Willen gefallen zu lassen ob er schon nicht nach ihren Wunsch wäre / und sprechet mit Hiob c. 1. 21. Der HErr hats gegeben der HERR hats genommen der Nahme des HErren sey gelobet. Daß wird ein heiliger Gehorsam seyn welchen der HErr mit reichen Seegen und Trost vergelten wird.</p> <p>Nun der HErr unser GOtt versiegle diß sein Wort in unser aller Hertzen / zum Preiß seines heiligen und herrlichen Namens / und zu unser aller Trost und Glaubens-Stärckung; Er tröste was er betrübet / und bereite uns allen zu einer seligen Nachfahrt / um seines Sohnes unsers HErrn und Heylandes JEsu Christi willen / wie wir ihm darum ersuchen wollen in einen gläubigen Vater Unser.</p> </div> </body> </text> </TEI> [50/0052]
jemand ein köstlich und hochnützliches Gut leihet / mit dem Beding / daß er sich die Macht behält / solches wieder zu fodern / wenn es ihm beliebet / und liesse uns solches zu unsern grossen Trost und Nutzen zwantzig oder dreyßig Fahr / alsdenn fodert ers wieder / wären wir nicht schuldig ihm solches willig und mit vielen Danck zu erstatten / und ihm das Seinige zu überlassen. Nun ist ja alles was wir in der Welt haben / und also auch unsere liebsten Angehörigen nichts anders als ein von GOtt uns geliehenes Gut; Warum wollen wir uns beschweren GOtt das Seinige zu lassen / zumahlen da wir wissen / daß GOtt die Unsrigen so zu sich nim̃t / daß er sie uns nach kurtzer Zeit für seinem Angesicht wiedergebe. Unser Leben ist ein Weg zur Ewigkeit; Der Wohlselige ist uns fürgangen / wir folgen ihm nach / es hat ihm kein Feind geraubet sondern sein himmlischer Vater hat ihn geruffen / wer kan einen Vater verdencken wenn er sein Kind von der Gesellschafft ab zu sich in sein Hauß ruffet. Bekennet ihr denn wie ihr ja thut daß GOtt auch euer Vater ist / so bedencket daß es Kindern gebühre sich ihres Vaters Willen gefallen zu lassen ob er schon nicht nach ihren Wunsch wäre / und sprechet mit Hiob c. 1. 21. Der HErr hats gegeben der HERR hats genommen der Nahme des HErren sey gelobet. Daß wird ein heiliger Gehorsam seyn welchen der HErr mit reichen Seegen und Trost vergelten wird.
Nun der HErr unser GOtt versiegle diß sein Wort in unser aller Hertzen / zum Preiß seines heiligen und herrlichen Namens / und zu unser aller Trost und Glaubens-Stärckung; Er tröste was er betrübet / und bereite uns allen zu einer seligen Nachfahrt / um seines Sohnes unsers HErrn und Heylandes JEsu Christi willen / wie wir ihm darum ersuchen wollen in einen gläubigen Vater Unser.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |