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Knopff, Albrecht F.: Die über dem Todt der Gläubigen reichlich getröstete Leydtragende. Minden, 1710.

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der Sohn Gottes dadurch geehret würde / darüm kam Er / als er schon vier Tage im Grabe gelegen / welches denn dieses Wunder so viel grösser und herrlicher machte. Zuvor hatte er Jairi Töchterlein aufferwecket / da sie eben gestorben war / Matt. 9 / 25. nachher erweckte er den Jüngling zu Nain da man ihm eben zu Grabe trug / Luc. 7 / 11. nunmehr kommt er Lazarum zu erwecken / der schon vier Tage im Grabe gelegen / und die Verwesung dergestalt überhand genommen / daß er schon stanck. Da Er nun biß an den Flecken Bethania kommen / und Martha des Verstorbenen Schwester seine Ankunfft erfähret / gehet sie hinaus ihm entgegen voller Betrübniß über ihren verstorbenen Bruder / und wird daselbst von JEsu reichlich getröstet. Wenn wir nun diese Tröstung des HErrn betrachten wollen / so müssen wir sehen (1) die über den Todt des verstorbenen gläubigen Tazari Leid-tragende / welche getröstet worden / diß waren nun seine beyde Schwestern / insonderheit Martha / mit welcher allhier der HErr redete / von welchem / daß sie an Christum gläubig gewesen / so wohl Lucas im 10. Cap. als auch Johannes in diesem 11. C. v. 5. sattsahmes Zeugniß geben. Insonderheit erhellet aus diesem Gespräch der Martha / daß Sie von Christo gegläubet / daß er wäre der versprochene Messias von welchen die Propheten geweissaget / und der Sohn GOttes der in die Welt kommen solte. Diß wäre nun ein sehr schönes und herrliches Glaubens-Bekäntniß / woferne nur Martha solches ihr eigen Bekäntniß dero Zeit recht verstanden / aber wir sehen aus ihren eigenen Worten / daß sie hier noch sehr schwach und mangelhafftig gewesen / indem sie Christum zwar für dem Sohn GOttes bekennet / aber nicht für einen solchen / der selbst wahrer GOtt / und

der Sohn Gottes dadurch geehret würde / darüm kam Er / als er schon vier Tage im Grabe gelegen / welches deñ dieses Wunder so viel grösser uñ herrlicher machte. Zuvor hatte er Jairi Töchterlein aufferwecket / da sie eben gestorbẽ war / Matt. 9 / 25. nachher erweckte er den Jüngling zu Nain da man ihm eben zu Grabe trug / Luc. 7 / 11. nunmehr kom̃t er Lazarum zu erwecken / der schon vier Tage im Grabe gelegen / und die Verwesung dergestalt überhand genommen / daß er schon stanck. Da Er nun biß an den Flecken Bethania kommen / und Martha des Verstorbenen Schwester seine Ankunfft erfähret / gehet sie hinaus ihm entgegen voller Betrübniß über ihren verstorbenen Bruder / und wird daselbst von JEsu reichlich getröstet. Wenn wir nun diese Tröstung des HErrn betrachten wollen / so müssen wir sehen (1) die über den Todt des verstorbenen gläubigen Tazari Leid-tragende / welche getröstet worden / diß waren nun seine beyde Schwestern / insonderheit Martha / mit welcher allhier der HErr redete / von welchem / daß sie an Christum gläubig gewesen / so wohl Lucas im 10. Cap. als auch Johannes in diesem 11. C. v. 5. sattsahmes Zeugniß geben. Insonderheit erhellet aus diesem Gespräch der Martha / daß Sie von Christo gegläubet / daß er wäre der versprochene Messias von welchen die Propheten geweissaget / und der Sohn GOttes der in die Welt kommen solte. Diß wäre nun ein sehr schönes und herrliches Glaubens-Bekäntniß / woferne nur Martha solches ihr eigen Bekäntniß dero Zeit recht verstanden / aber wir sehen aus ihren eigenen Worten / daß sie hier noch sehr schwach und mangelhafftig gewesen / indem sie Christum zwar für dem Sohn GOttes bekennet / aber nicht für einen solchen / der selbst wahrer GOtt / und

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[19/0021] der Sohn Gottes dadurch geehret würde / darüm kam Er / als er schon vier Tage im Grabe gelegen / welches deñ dieses Wunder so viel grösser uñ herrlicher machte. Zuvor hatte er Jairi Töchterlein aufferwecket / da sie eben gestorbẽ war / Matt. 9 / 25. nachher erweckte er den Jüngling zu Nain da man ihm eben zu Grabe trug / Luc. 7 / 11. nunmehr kom̃t er Lazarum zu erwecken / der schon vier Tage im Grabe gelegen / und die Verwesung dergestalt überhand genommen / daß er schon stanck. Da Er nun biß an den Flecken Bethania kommen / und Martha des Verstorbenen Schwester seine Ankunfft erfähret / gehet sie hinaus ihm entgegen voller Betrübniß über ihren verstorbenen Bruder / und wird daselbst von JEsu reichlich getröstet. Wenn wir nun diese Tröstung des HErrn betrachten wollen / so müssen wir sehen (1) die über den Todt des verstorbenen gläubigen Tazari Leid-tragende / welche getröstet worden / diß waren nun seine beyde Schwestern / insonderheit Martha / mit welcher allhier der HErr redete / von welchem / daß sie an Christum gläubig gewesen / so wohl Lucas im 10. Cap. als auch Johannes in diesem 11. C. v. 5. sattsahmes Zeugniß geben. Insonderheit erhellet aus diesem Gespräch der Martha / daß Sie von Christo gegläubet / daß er wäre der versprochene Messias von welchen die Propheten geweissaget / und der Sohn GOttes der in die Welt kommen solte. Diß wäre nun ein sehr schönes und herrliches Glaubens-Bekäntniß / woferne nur Martha solches ihr eigen Bekäntniß dero Zeit recht verstanden / aber wir sehen aus ihren eigenen Worten / daß sie hier noch sehr schwach und mangelhafftig gewesen / indem sie Christum zwar für dem Sohn GOttes bekennet / aber nicht für einen solchen / der selbst wahrer GOtt / und

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Zitationshilfe: Knopff, Albrecht F.: Die über dem Todt der Gläubigen reichlich getröstete Leydtragende. Minden, 1710, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knopff_todt_1710/21>, abgerufen am 23.11.2024.