schlummern lässt, oder vor jedem kleinen Kam¬ pfe, vor jeder Art von weniger angenehmen An¬ strengung zurückbebt, der hat nicht nur wenig wahren Genuß, sondern ist auch ohne Rettung verlohren, da wo es auf Kraft, Muth und Entschlossenheit ankömmt.
Hüte Dich vor eingebildeten Leiden des Leibes und der Seele! Laß Dich nicht gleich niederbeugen von jedem wiedrigen Vorfalle, von jeder cörperlichen Unbehaglichkeit! Fasse Muth! Sey getrost! Alles in der Welt geht vorüber; alles lässt sich überwinden, durch Stand¬ haftigkeit; alles lässt sich vergessen, wenn man seine Aufmerksamkeit auf einen andern Gegen¬ stand heftet.
5.
Respectire Dich selbst, wenn Du willst, daß Andre Dich respectieren sollen! Thue nichts im Verborgenen, dessen Du Dich schämen müss¬ test, wenn es ein Fremder sähe. Handle, weniger Andern zu gefallen, als um Deine eigene Ach¬ tung nicht zu verscherzen, gut und anständig! Selbst in Deinem Aeussern, in Deiner Kleidung
sieh
ſchlummern laͤſſt, oder vor jedem kleinen Kam¬ pfe, vor jeder Art von weniger angenehmen An¬ ſtrengung zuruͤckbebt, der hat nicht nur wenig wahren Genuß, ſondern iſt auch ohne Rettung verlohren, da wo es auf Kraft, Muth und Entſchloſſenheit ankoͤmmt.
Huͤte Dich vor eingebildeten Leiden des Leibes und der Seele! Laß Dich nicht gleich niederbeugen von jedem wiedrigen Vorfalle, von jeder coͤrperlichen Unbehaglichkeit! Faſſe Muth! Sey getroſt! Alles in der Welt geht voruͤber; alles laͤſſt ſich uͤberwinden, durch Stand¬ haftigkeit; alles laͤſſt ſich vergeſſen, wenn man ſeine Aufmerkſamkeit auf einen andern Gegen¬ ſtand heftet.
5.
Reſpectire Dich ſelbſt, wenn Du willſt, daß Andre Dich reſpectieren ſollen! Thue nichts im Verborgenen, deſſen Du Dich ſchaͤmen muͤſſ¬ teſt, wenn es ein Fremder ſaͤhe. Handle, weniger Andern zu gefallen, als um Deine eigene Ach¬ tung nicht zu verſcherzen, gut und anſtaͤndig! Selbſt in Deinem Aeuſſern, in Deiner Kleidung
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ſchlummern laͤſſt, oder vor jedem kleinen Kam¬
pfe, vor jeder Art von weniger angenehmen An¬
ſtrengung zuruͤckbebt, der hat nicht nur wenig
wahren Genuß, ſondern iſt auch ohne Rettung
verlohren, da wo es auf Kraft, Muth und
Entſchloſſenheit ankoͤmmt.
Huͤte Dich vor eingebildeten Leiden des
Leibes und der Seele! Laß Dich nicht gleich
niederbeugen von jedem wiedrigen Vorfalle,
von jeder coͤrperlichen Unbehaglichkeit! Faſſe
Muth! Sey getroſt! Alles in der Welt geht
voruͤber; alles laͤſſt ſich uͤberwinden, durch Stand¬
haftigkeit; alles laͤſſt ſich vergeſſen, wenn man
ſeine Aufmerkſamkeit auf einen andern Gegen¬
ſtand heftet.
5.
Reſpectire Dich ſelbſt, wenn Du willſt,
daß Andre Dich reſpectieren ſollen! Thue nichts
im Verborgenen, deſſen Du Dich ſchaͤmen muͤſſ¬
teſt, wenn es ein Fremder ſaͤhe. Handle, weniger
Andern zu gefallen, als um Deine eigene Ach¬
tung nicht zu verſcherzen, gut und anſtaͤndig!
Selbſt in Deinem Aeuſſern, in Deiner Kleidung
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Knigge, Adolph von: Ueber den Umgang mit Menschen. Bd. 2. Hannover, 1788, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knigge_umgang02_1788/325>, abgerufen am 22.11.2024.
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