In manchen Gegenden, besonders im Rei¬ che, ist es vortheilhafter, und geht dennoch eben so schnell, (besonders, wenn man nur wenig Ta¬ gereisen macht, bevor man sich in einer Stadt verweilt) sich durch sogenannte Hauderer oder Miethkutscher fahren zu lassen; in andern hin¬ gegen kömmt man am besten mit Postpferden fort. Im erstern Falle ist es nicht gut, einen eigenen Wagen zu haben, wenigstens ist dann selten Vortheil dabey. Es giebt aber auch Land¬ schaften, in welchen man am bequemsten und nützlichsten zu Pferde reist, und andre, wo man seinen Zweck am vollkommensten erreicht, wenn man zu Fuße wandert.
Leute von gewissem Stande pflegen Tag und Nacht fortzurollen, ohne sich unterwegens aufzuhalten. Dies mag recht gut seyn, wenn man die theuren Zehrungen in den Wirthshäu¬ sern ersparen will, wenn man eilig ist, um den Ort seiner Bestimmung zu erreichen, oder wenn man mit den Gegenden, welche man durchreist, schon so bekannt geworden, daß man da nichts mehr sehn kann, das unsrer Beobachtung werth wäre. Ausser dem aber rathe ich lieber kleine
Rei¬
In manchen Gegenden, beſonders im Rei¬ che, iſt es vortheilhafter, und geht dennoch eben ſo ſchnell, (beſonders, wenn man nur wenig Ta¬ gereiſen macht, bevor man ſich in einer Stadt verweilt) ſich durch ſogenannte Hauderer oder Miethkutſcher fahren zu laſſen; in andern hin¬ gegen koͤmmt man am beſten mit Poſtpferden fort. Im erſtern Falle iſt es nicht gut, einen eigenen Wagen zu haben, wenigſtens iſt dann ſelten Vortheil dabey. Es giebt aber auch Land¬ ſchaften, in welchen man am bequemſten und nuͤtzlichſten zu Pferde reiſt, und andre, wo man ſeinen Zweck am vollkommenſten erreicht, wenn man zu Fuße wandert.
Leute von gewiſſem Stande pflegen Tag und Nacht fortzurollen, ohne ſich unterwegens aufzuhalten. Dies mag recht gut ſeyn, wenn man die theuren Zehrungen in den Wirthshaͤu¬ ſern erſparen will, wenn man eilig iſt, um den Ort ſeiner Beſtimmung zu erreichen, oder wenn man mit den Gegenden, welche man durchreiſt, ſchon ſo bekannt geworden, daß man da nichts mehr ſehn kann, das unſrer Beobachtung werth waͤre. Auſſer dem aber rathe ich lieber kleine
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In manchen Gegenden, beſonders im Rei¬
che, iſt es vortheilhafter, und geht dennoch eben
ſo ſchnell, (beſonders, wenn man nur wenig Ta¬
gereiſen macht, bevor man ſich in einer Stadt
verweilt) ſich durch ſogenannte Hauderer oder
Miethkutſcher fahren zu laſſen; in andern hin¬
gegen koͤmmt man am beſten mit Poſtpferden
fort. Im erſtern Falle iſt es nicht gut, einen
eigenen Wagen zu haben, wenigſtens iſt dann
ſelten Vortheil dabey. Es giebt aber auch Land¬
ſchaften, in welchen man am bequemſten und
nuͤtzlichſten zu Pferde reiſt, und andre, wo man
ſeinen Zweck am vollkommenſten erreicht, wenn
man zu Fuße wandert.
Leute von gewiſſem Stande pflegen Tag
und Nacht fortzurollen, ohne ſich unterwegens
aufzuhalten. Dies mag recht gut ſeyn, wenn
man die theuren Zehrungen in den Wirthshaͤu¬
ſern erſparen will, wenn man eilig iſt, um den
Ort ſeiner Beſtimmung zu erreichen, oder wenn
man mit den Gegenden, welche man durchreiſt,
ſchon ſo bekannt geworden, daß man da nichts
mehr ſehn kann, das unſrer Beobachtung werth
waͤre. Auſſer dem aber rathe ich lieber kleine
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Knigge, Adolph von: Ueber den Umgang mit Menschen. Bd. 2. Hannover, 1788, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knigge_umgang02_1788/300>, abgerufen am 25.11.2024.
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