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Knigge, Adolph von: Ueber den Umgang mit Menschen. Bd. 2. Hannover, 1788.

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bessern hingegen entweder bald zurücktreten,
oder zu Grunde gehen, ausarten und eine schiefe
Richtung bekommen, oder auf Unkosten der An¬
dern herrschen; weil mehrentheils unbekannte
Obern im Hinterhalte stehen, und es eines ver¬
ständigen Mannes unwerth ist, nach einem
Plane zu arbeiten, den er nicht übersieht, für
dessen Wichtigkeit und Güte ihm Leute einste¬
hen -- die er nicht kennt, denen er sich verbind¬
lich machen muß, ohne daß sie sich ihm verbind¬
lich machen, ohne daß er weiß, an wen er sich
zu halten hat, wenn man ihm dafür gar nichts
leistet; weil schiefe Köpfe und Schurken sich
dies zu Nutzen machen, sich zu unbekannten
Obern aufwerfen, und die übrigen Mitglieder
zu ihren Privat-Absichten misbrauchen; weil
jeder Erdensohn Leidenschaften hat, und diese
Leidenschaften also mit in die Gesellschaft bringt,
wo sie dann im Schatten, unter der Maske der
Verborgenheit, freyern Spielraum haben, als
am Tageslichte; weil diese Verbindungen alle,
durch nach und nach einschleichende üble Wahl
der Mitglieder, dahin ausarten; weil sie Geld
und Zeit kosten; weil sie von ernsthaften bürger¬
lichen Geschäften ab, zum Müßiggange, oder zu

zweck¬

beſſern hingegen entweder bald zuruͤcktreten,
oder zu Grunde gehen, ausarten und eine ſchiefe
Richtung bekommen, oder auf Unkoſten der An¬
dern herrſchen; weil mehrentheils unbekannte
Obern im Hinterhalte ſtehen, und es eines ver¬
ſtaͤndigen Mannes unwerth iſt, nach einem
Plane zu arbeiten, den er nicht uͤberſieht, fuͤr
deſſen Wichtigkeit und Guͤte ihm Leute einſte¬
hen — die er nicht kennt, denen er ſich verbind¬
lich machen muß, ohne daß ſie ſich ihm verbind¬
lich machen, ohne daß er weiß, an wen er ſich
zu halten hat, wenn man ihm dafuͤr gar nichts
leiſtet; weil ſchiefe Koͤpfe und Schurken ſich
dies zu Nutzen machen, ſich zu unbekannten
Obern aufwerfen, und die uͤbrigen Mitglieder
zu ihren Privat-Abſichten misbrauchen; weil
jeder Erdenſohn Leidenſchaften hat, und dieſe
Leidenſchaften alſo mit in die Geſellſchaft bringt,
wo ſie dann im Schatten, unter der Maske der
Verborgenheit, freyern Spielraum haben, als
am Tageslichte; weil dieſe Verbindungen alle,
durch nach und nach einſchleichende uͤble Wahl
der Mitglieder, dahin ausarten; weil ſie Geld
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[170/0192] beſſern hingegen entweder bald zuruͤcktreten, oder zu Grunde gehen, ausarten und eine ſchiefe Richtung bekommen, oder auf Unkoſten der An¬ dern herrſchen; weil mehrentheils unbekannte Obern im Hinterhalte ſtehen, und es eines ver¬ ſtaͤndigen Mannes unwerth iſt, nach einem Plane zu arbeiten, den er nicht uͤberſieht, fuͤr deſſen Wichtigkeit und Guͤte ihm Leute einſte¬ hen — die er nicht kennt, denen er ſich verbind¬ lich machen muß, ohne daß ſie ſich ihm verbind¬ lich machen, ohne daß er weiß, an wen er ſich zu halten hat, wenn man ihm dafuͤr gar nichts leiſtet; weil ſchiefe Koͤpfe und Schurken ſich dies zu Nutzen machen, ſich zu unbekannten Obern aufwerfen, und die uͤbrigen Mitglieder zu ihren Privat-Abſichten misbrauchen; weil jeder Erdenſohn Leidenſchaften hat, und dieſe Leidenſchaften alſo mit in die Geſellſchaft bringt, wo ſie dann im Schatten, unter der Maske der Verborgenheit, freyern Spielraum haben, als am Tageslichte; weil dieſe Verbindungen alle, durch nach und nach einſchleichende uͤble Wahl der Mitglieder, dahin ausarten; weil ſie Geld und Zeit koſten; weil ſie von ernſthaften buͤrger¬ lichen Geſchaͤften ab, zum Muͤßiggange, oder zu zweck¬

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Zitationshilfe: Knigge, Adolph von: Ueber den Umgang mit Menschen. Bd. 2. Hannover, 1788, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knigge_umgang02_1788/192>, abgerufen am 27.11.2024.