Aufmerksamkeit. Man hüte sich daher, wenn man das Spiel nicht versteht, oder es nachlässig, blos als Zeitvertreib ansieht, sich mit solchen Männern darauf einzulassen!
Laß es Dir hier ja nicht einfallen, Werth auf Geburth und Rang zu setzen, besonders wenn Du arm bist! oder Du wirst Dich kränkenden Demüthigungen aussetzen.
Doch pflegt in manchen Kaufmannshäu¬ sern ein Mann mit Stern, Orden und Titel geschmeichelt zu werden, und das geschieht dann aus Prahlerey, um zu zeigen, daß auch Vor¬ nehme da Gastfreundschaft geniessen, oder daß man mit Höfen und großen Familien in Ver¬ hältnissen steht.
Auch der Gelehrte und Künstler wird hier übersehn, oder nur aus Eitelkeit vorgezogen. Er erwarte nicht, daß sein wahrer Werth er¬ kannt werde!
Da die Sicherheit des Handels auf Pünct¬ lichkeit im Bezahlen und auf Treue und Glau¬
ben
(Zweiter Th.) I
Aufmerkſamkeit. Man huͤte ſich daher, wenn man das Spiel nicht verſteht, oder es nachlaͤſſig, blos als Zeitvertreib anſieht, ſich mit ſolchen Maͤnnern darauf einzulaſſen!
Laß es Dir hier ja nicht einfallen, Werth auf Geburth und Rang zu ſetzen, beſonders wenn Du arm biſt! oder Du wirſt Dich kraͤnkenden Demuͤthigungen ausſetzen.
Doch pflegt in manchen Kaufmannshaͤu¬ ſern ein Mann mit Stern, Orden und Titel geſchmeichelt zu werden, und das geſchieht dann aus Prahlerey, um zu zeigen, daß auch Vor¬ nehme da Gaſtfreundſchaft genieſſen, oder daß man mit Hoͤfen und großen Familien in Ver¬ haͤltniſſen ſteht.
Auch der Gelehrte und Kuͤnſtler wird hier uͤberſehn, oder nur aus Eitelkeit vorgezogen. Er erwarte nicht, daß ſein wahrer Werth er¬ kannt werde!
Da die Sicherheit des Handels auf Puͤnct¬ lichkeit im Bezahlen und auf Treue und Glau¬
ben
(Zweiter Th.) I
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Aufmerkſamkeit. Man huͤte ſich daher, wenn
man das Spiel nicht verſteht, oder es nachlaͤſſig,
blos als Zeitvertreib anſieht, ſich mit ſolchen
Maͤnnern darauf einzulaſſen!
Laß es Dir hier ja nicht einfallen, Werth
auf Geburth und Rang zu ſetzen, beſonders wenn
Du arm biſt! oder Du wirſt Dich kraͤnkenden
Demuͤthigungen ausſetzen.
Doch pflegt in manchen Kaufmannshaͤu¬
ſern ein Mann mit Stern, Orden und Titel
geſchmeichelt zu werden, und das geſchieht dann
aus Prahlerey, um zu zeigen, daß auch Vor¬
nehme da Gaſtfreundſchaft genieſſen, oder daß
man mit Hoͤfen und großen Familien in Ver¬
haͤltniſſen ſteht.
Auch der Gelehrte und Kuͤnſtler wird hier
uͤberſehn, oder nur aus Eitelkeit vorgezogen.
Er erwarte nicht, daß ſein wahrer Werth er¬
kannt werde!
Da die Sicherheit des Handels auf Puͤnct¬
lichkeit im Bezahlen und auf Treue und Glau¬
ben
(Zweiter Th.) I
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Knigge, Adolph von: Ueber den Umgang mit Menschen. Bd. 2. Hannover, 1788, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knigge_umgang02_1788/151>, abgerufen am 27.11.2024.
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